Perspektiven im Zahlungsverkehr

Debitkarte - V-Pay: Fraud unter dem Branchendurchschnitt

Von Jutta Müller-Liefeld {L57431} Bei der Entwicklung neuer Debitkarten steht besonders das Thema Sicherheit im Vorder grund: Sowohl Kunden als auch Händler und Banken in ganz Europa fordern immer höhere Standards. Die Kombination von EMV-Chip und PIN ist der derzeit höchste Sicherheitsstandard im Markt. Branchenstatistiken gehen davon aus, dass rund 70 Prozent der betrügerischen Transaktionen an Geldautomaten mit illegalen Kartendubletten durchgeführt werden.

Dass das Betrugsrisiko durch Chip und PIN nachhaltig gesenkt werden kann, zeigt sich am Beispiel V-Pay. Seit Einführung der mit dieser Technologie ausgestatteten V-Pay-Karten gab es keinen einzigen missbräuchlichen Umsatz beim Einsatz illegaler Kartendubletten am Geldautomaten - sogenanntem "Skimming".

Betrugs-Umsatz-Verhältnis bei 0,003 Prozent

Das Betrugs-Umsatz-Verhältnis bei anderen Missbrauchsfällen - mit verlorenen und gestohlenen Karten - liegt für V-Pay lediglich bei 0,003 Prozent und damit weit unter dem Branchendurchschnitt. Zum Vergleich: Das Betrugs-Umsatz-Verhältnis von Visa Europe insgesamt liegt bei 0,06 Prozent. V-Pay funktioniert übrigens mit der aktuellsten Software Seccos 6. Von dem Chipproblem Anfang des Jahres waren die Karten deshalb nicht betroffen.

Die Debitkarten können an sieben Millionen Akzeptanzstellen und 350 000 Geldautomaten in Europa eingesetzt wer den. Das entspricht 80 beziehungsweise 96 Prozent der jeweiligen Akzeptanzin frastruktur - und ist somit absolut ver gleichbar mit der Akzeptanz anderer internationaler Debitkarten. Auch die Zahl der geplanten Kartenausgaben in Europa steigt laufend und liegt derzeit bei 50 Millionen.

Unicredit: V-Pay in Cobadging mit Pagobancomat

Auf europäischer Ebene werden in ver schiedenen Ländern V-Pay-Karten als eigenständige Lösung oder in Kooperation mit nationalen Debitprogrammen ausgegeben. Letzteres ist der Fall in Italien. Hier ist die Unicredit Group, zweitgrößte Bank im Markt, Vorreiter bei der Kartenausgabe. Das Kreditinstitut gibt als einer der ersten V-Pay-Emittenten in Europa seit 2008 Karten in Italien und mittlerweile auch in Bulgarien aus. Bereits im Einführungsjahr verzeichnete die Bank ein durchschnittliches Wachstum von 50000 Karten pro Monat und hatte im Jahr 2008 schon 650000 V-Pay-Karten im Markt - 2009 waren es bereits rund zwei Millionen.

Nachdem die Terminallandschaft für den nationalen Zahlungsverkehr aufgerüstet wurde, hat auch in Deutschland die breite Ausgabe von Karten im Herbst 2009 begonnen. Zu den kartenausgebenden Instituten hierzulande gehören die BW-Bank, Deutsche Postbank, DZ Bank, Landesbank Berlin und die WGZ Bank.

Jutta Müller-Liefeld ist Vice President, V PAY Marketing, von Visa Europe in Deutschland, Frankfurt am Main

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