Unter dem Namen Payeasy hat der Netzbetreiber Easycash GmbH, Ratingen, im Juli ein neues PoS-Zahlverfahren vorgestellt, das sowohl digitale Signatur oder Mobiltelefon als auch den Fingerabdruck zur Autorisierung einer Lastschrift nutzen kann.
Der Test im neuen Metro-Future-Store in Tönisvort basiert auf dem bereits in der Edeka-Gruppe im Einsatz befindlichen Digiproof-Verfahren der IT-Werke GmbH, Lahr. Durch die Abwicklung über einen Netzbetreiber wird das bisher nur lokal verfügbare Modell auch filial- oder sogar unternehmensübergreifend möglich. Hat sich der Kunde einmal registriert, kann er das Verfahren bei allen Unternehmen, die an Payeasy teilnehmen, nutzen.
Als Vorteile für den Handel nennt man in Ratingen eine deutlich beschleunigte Zahlungsabwicklung und einen höheren Kundenservice. Der Hauptvorteil liegt aber wohl auf der Kostenseite: Da das Verfahren ganz ohne Karte auskommt, schlagen in den Händlerentgelten keine Fremdkosten zu Buche. Payeasy läuft über das preisgünstige Online-Lastschriftverfahren OLV, das der Netzbetreiber als Alternative zum Ende 2006 ausgelaufenen POZ anbietet. Für Sicherheit sorgen soll die Sperr datei HWD, die zum einen die Kuno-Informationen einliest und zudem mit Meldungen von 300 deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größenordnung über ihre Rücklastschriften gefüttert wird.
Ein Sicherheitsmerkmal von OLV fällt bei Payeasy freilich aus: Sofern beim Scoring eine möglicherweise missbräuchliche Transaktion mit einem Risikokennzeichen ausgewiesen wird, kann nicht automatisch die ec-cash-Transaktion eingeleitet werden, wie es bei Kartenzahlungen der Fall ist. Zumindest bei der biometrischen Autorisierung ist dieses Risiko aber wohl gering.
Noch mit Vorsicht behandelt man in Ratingen das Thema Sepa-Kompatibilität. Nach heutigem Stand sei das Verfahren mit dem "Sepa Direct Debit for Cards Clearing" kompatibel. Endgültig lässt sich das jedoch erst nach der Ratifizierung des entsprechenden Regelwerks durch das EPC abklären. Red.