Das Geschäftsmodell Firmenkarten wurde im vergangenen Jahr von der Pandemie schwer gebeutelt. Mit den weltweiten Lockdowns und Reisebeschränkungen und dem Wechsel zu Homeoffice und Videokonferenzen kamen Geschäftsreisen - und damit der Hauptumsatzbringer von Firmenkarten - praktisch zum Erliegen.
Mittlerweile rechnen viele Unternehmen jedoch wieder mit einer Rückkehr der Geschäftsreisen, so eine Umfrage von Airplus. So halten 80 Prozent der insgesamt 743 Befragten aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien sowie China und den USA den persönlichen Kontakt mit Kunden und Lieferanten nach wie vor für unverzichtbar - genauso viele wie vor der Pandemie bei der letzten Befragung im November 2019. 31 Prozent rechnen deshalb damit, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren wieder genauso viele Reisen stattfinden werden wie 2019, 48 Prozent erwarten sogar eine Steigerung.
Jeder fünfte befragte Topmanager geht jedoch davon aus, dass es weniger Geschäftsreisen geben wird als noch 2019, und zwar nicht nur mit Blick auf den erwarteten weiteren Pandemie-Verlauf, sondern auch dank der mittlerweile besseren Technikinfrastruktur mit Videokonferenzen.
Für die Emittenten von Corporate Cards gibt es dennoch Grund zu Optimismus. Mag unter dem Strich auch keine Rückkehr zur alten Reisetätigkeit der Karteninhaber herauskommen, so spricht doch einiges für steigende Umsatzvolumina. Denn um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen, haben viele Unternehmen offenbar ihre Reiserichtlinien verändert. So erlaubt fast die Hälfte der befragten Unternehmen ihren Mitarbeitern mittlerweile die Nutzung höherer Buchungsklassen wie Business Class oder 1. Klasse in der Bahn, um das Abstandhalten zu erleichtern. Wie lange diese Lockerung der Reiserichtlinien anhalten wird, sei einmal dahingestellt. Doch wenn sie wieder verschärft werden, weil die Bedenken mit Blick auf die Pandemie sich zerstreut haben, dann dürfte sich auch die Anzahl der Geschäftsreisen wieder in etwa auf Vor-Pandemie-Niveau oder höher eingependelt haben. Red.