Mobile Payment

Verwirrung der Begriffe

Bei einer im Januar dieses Jahres durchgeführten Verbraucherumfrage von PwC kam Paydirekt - hinter Paypal - auf den zweiten Platz der Befragten bekannten Anbieter. Wenngleich diese Abfrage gestützt war, das heißt den Probanden eine Auswahl von Namen vorgelegt wurde, ist dies für ein so junges Bezahlsystem zweifellos ein Achtungserfolg und zeigt, dass die Kreditwirtschaft diesmal ihre Hausaufgaben in Sachen Kundenkommunikation gemacht hat. Dies umso mehr, als die Sparkassen ja erst seit April dieses Jahres dabei sind, zum Zeitpunkt der Umfrage also auch noch keine Kommunikation zum Thema betrieben hatten.

Das Ergebnis belegt aber auch einmal mehr die große Unkenntnis und Verwirrung hinsichtlich der angebotenen Produkte und Lösungen im Zahlungsverkehr. Schon als es im Grunde nur die ec-Karte und die Kreditkarte, vielleicht noch die Geldkarte gab, gingen die Begriffe munter durcheinander. Auch heute noch wird beispielsweise häufig der Begriff "Geldkarte" verwendet, wenn von Debit- oder Kreditkarten die Rede ist. Auch das muss bei der Umsetzung der Kundenwahl der Zahlverfahren am PoS bedacht werden. Was nützt es dem Kunden, der mit seiner "ec-Karte" bezahlen möchte, wenn im Auswahlmenü Girocard, ELV und Maestro angezeigt werden?

Mit dem Hinzukommen von Online-Bezahlverfahren und Mobile Payment sind diese Unklarheiten nicht weniger geworden. Auch hier verwenden Branchenexperten die Begriffe häufig ganz anders als der Nutzer. Für die deutsche Kreditwirtschaft ist es beispielsweise ganz klar, dass Paydirekt (zumindest Stand heute) ein Online-Bezahlverfahren ist.

Der Nutzer aber, der für das Online-Shopping zunehmend mobile Endgeräte wie Tablet oder Smartphone nutzt und dann selbstverständlich auch dort die Bezahltransaktion durchführt, ist diese Transaktionsabwicklung am Smartphone ein "Mobile Payment". Die Differenzierung zwischen dem Bezahlen im E- beziehungsweise M-Commerce und dem am stationären PoS macht der Kunde so nicht. So lassen sich die genannten Umfrageergebnisse erklären.

Dass Verbraucher die Begriffe im Sinne der Anbieter auseinanderhalten, würde sich vermutlich nur mit enormen Marketinganstrengungen erreichen lassen - wenn überhaupt. Im Grunde ist es aber auch gar nicht wichtig. Markenbekanntheit und das Vertrauen in die Marke ist das, was zählt. In diesem Sinne ist Paydirekt anscheinend bereits ganz gut unterwegs. Red.

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