LEASING

Klimaneutral investieren

Emissionen kompensieren mittels Leasing

Carsten Bank, Foto: Südleasing GmbH

Jeder Mensch, jedes Unternehmen hinterlässt einen CO2 -Fußabdruck. Doch was durch klimabewusstes Handeln nicht reduziert werden kann, das kann zumindest kompensiert oder ausgeglichen werden. Diesen Ansatz hat die Südleasing gemeinsam mit Kooperationspartnern in einen speziellen Leasing-Vertrag integriert, sodass die Kunden nachhaltig investieren können. Der Autor beschreibt, wie die klimaneutrale Lösung funktioniert, skizziert Qualitätsstandards und aus gewählte Kunden- und Klimaschutzprojekte. (Red.)

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts und das beherrschende Thema in Politik und Gesellschaft. Denn der Handlungsdruck steigt: Mit dem Pariser Klimaschutzübereinkommen und der UN-Agenda 2030 haben sich weltweit Regierungen entschieden, einen nachhaltigeren Weg für Gesellschaft und Wirtschaft zu beschreiten.

Um die globale Erwärmung wie beschlossen auf 1,5 Grad zu begrenzen, wäre es allein in Deutschland laut Umweltbundesamt nötig, den CO2-Ausstoß von über elf Tonnen auf unter eine Tonne CO2 pro Person und Jahr zu senken. Das 2019 vorgelegte Klimaschutzgesetz der Bundesregierung sieht vor, die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 1990 schrittweise zu mindern, dabei um mindestens 55 Prozent bis 2030. Langfristig verfolgt die Bundesregierung das Ziel der Treibhausgasneutralität bis zum Zieljahr 2050.

Herausforderung Klimaschutzgesetz

Das Klimaschutzgesetz schreibt erstmals gesetzlich verbindliche Klimaziele mit jährlich sinkenden Treibhausgas-Budgets für die Sektoren Verkehr, Energie, Industrie, Gebäude, Landwirtschaft sowie Abfallwirtschaft vor. Für jeden dieser Bereiche sind zahlreiche neue Maßnahmen vereinbart: Vorgaben, Anreize, Förder- und Investitionsprogramme. Dafür ist auch ab 2021 ein Kontrollmechanismus vorgesehen. Wenn nötig, soll jeweils nachgesteuert werden. Klimaschutz bedeutet also ab sofort für alle Akteure in allen Lebensbereichen zu vermeiden, zu reduzieren und zu kompensieren.

Aktuell wird die Klimaberichterstattung vieler Unternehmen dieser Bedeutung jedoch noch nicht gerecht. Der Wille, sich mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen, ist zwar da, aber bei der Umsetzung hapert es zuweilen noch. Unternehmen stoßen bei der Umsetzung auf etliche Hürden oder scheuen den Aufwand. Da es noch keine umfassenden vorgeschriebenen Standards gibt, ist viel Eigeninitiative gefragt. Mit dem EU-Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzwesen sollen ebenfalls Impulse gesetzt werden. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gilt bereits seit Jahren als Vorreiter in Sachen nachhaltiger Finanzierungsinstrumente. Bislang richtet sich das Angebot jedoch eher an große Unternehmen, etwa in Form grüner Anleihen oder Schuldscheindarlehen.

Emissionen kompensieren

Mit ihrem klimaneutralen Leasing-Vertrag hat die LBBW-Tochtergesellschaft Südleasing GmbH eine vergleichsweise einfache Möglichkeit entwickelt, um den Unternehmensalltag nach haltiger zu gestalten. Der Ansatz: Direkt durch den Leasing-Vertrag werden Emissionen kompensiert. Bei diesem Vertrag wird die beim Gebrauch einer Maschine oder Anlage unvermeidbare entstehende CO2-Belastung nach internationalen Standards hochgerechnet und in Euro umgewandelt. Der ermittelte Betrag wird mit der Leasing- Rate verrechnet und dann in anerkannte Klimaschutzprojekte investiert. Auf diese Weise werden die durch den Betrieb entstehenden CO2-Emissionen beziehungsweise Treibhausgase während der Laufzeit ausgeglichen. Die Leasing-Rate erhöht sich um einen überschaubaren zweistelligen Betrag.

Die geleasten Maschinen und Anlagen arbeiten dadurch klimaneutral und erhalten dafür ein Zertifikat plus einen Aufkleber, der ihre Klimaneutralität bestätigt. Das Unternehmen kann damit auch nach außen kommunizieren, dass es sich für mehr Klimaschutz einsetzt. Dieser Image-Effekt kann sich wirtschaftlich durchaus lohnen: Da das Bewusstsein für eine saubere Umwelt auf Seiten der Kunden, Partner und Auftraggeber immer stärker steigt, dürfte diese zusätzliche Leistung künftig ein entscheidendes Auswahlkriterium bei der Auftragsvergabe und der Auswahl der Vertragspartner werden.

Die Südleasing sieht sich hier als Vorreiter im deutschen Markt mit einer innovativen Möglichkeit, durch notwendige Investitionen Klimaschutz zu betreiben. Das Interesse an dieser neuen Vertragsvariante ist groß.

Projekte mit Climatepartner

Die Südleasing arbeitet bei der Auswahl ihrer Klimaschutzprojekte mit der Climatepartner GmbH aus München zusammen. Sie bietet als höchste Qualitätsstufe den Gold Standard. Dieser wurde in Kooperation von der Umweltschutzorganisation WWF und dem Bundesumweltministerium entwickelt und berücksichtigt neben ökologischer auch soziale Nachhaltigkeit.

Climatepartner übernimmt die Bewertung der Emissionsfaktoren für das von der Südleasing entwickelte Kalkulationstool, die Prüfung und Betreuung der Klimaschutzprojekte, die Ausstellung der Zertifikate und stellt die Klimaneutral-Label zur Verfügung. Das Label ist national und international anerkannt und bietet hohe Transparenz. Das Geld, das die Leasing-Kunden als Ausgleich zahlen, geht zu 100 Prozent an die ausgewählten Projekte. Die für den Betreuungseinsatz von Climatepartner anfallenden Kosten übernimmt die Südleasing.

Beispiele für Klimaschutzprojekte

Die Kunden können aus drei weltweiten Klimaprojekten wählen. Dabei unterscheiden sich auch die Beitragshöhen.

- Windenergie in Sidrap, Indonesien: Windkraft ist eine längst etablierte Form der erneuerbaren Energiegewinnung. In Indonesien steht der Ausbau hingegen noch weit am Anfang. Um das dort vorhandene hohe Potenzial zu nutzen, fördert dieses Projekt den Aufbau eines Windparks in Sidrap. Dadurch ist das Land weniger auf Energieimporte angewiesen und kann die ohnehin bereits vorhandene Ressource "Wind" nutzen.

- Kochöfen in Kumasi, Ghana: In Ghana wird häufig mit Holzkohle auf offenen Feuern oder mit ineffizienten Öfen gekocht. Das sorgt für ernsthafte Gesundheitsprobleme und beschleunigt das Abholzen von Bäumen. Das Ofenmodell "Jiko" ver braucht 40 Prozent weniger Kohle und die Rauchentwicklung ist deutlich geringer. Die Öfen werden an Haushalte und kleine Betriebe verteilt und sorgen für Arbeitsplätze in Produktion und Vertrieb.

- Wälder schützen in Freiburg, Deutschland, und Pará, Brasilien:

Für den Erhalt von Wäldern werden zwei Projekte kombiniert. In Pará wird Kleinbauern durch Anbau und Handel mit der Superfrucht Açai eine Alternative zur üblichen Landwirtschaft gezeigt, die meist einhergeht mit Abholzung. Daran angekoppelt ist das Bergwaldprojekt, das unter anderem deutschlandweit die heimischen Wälder schützt. So werden beispielsweise im Schwarzwald neben dem Baumbestand auch bedrohte Tierarten wie Auerhähne und Haselhühner geschützt.

Nachhaltige Finanzierung

Durch den klimaneutralen Leasing-Vertrag werden zwar unmittelbar keine Emissionen eingespart. Aber der beim Betrieb von Maschinen und Anlagen unvermeidbar entstandene CO2-Ausstoß wird immerhin vollständig in Form von Klimaschutzprojekten kompensiert. Das verschafft Produktionsstätten eine unkomplizierte Möglichkeit, dem unternehmerischen Ziel nach mittelfristiger Klimaneutralität näherzukommen. Der klimaneutrale Vertrag schließt außerdem die Lücke zwischen dem Wunsch nach einer betriebswirtschaftlich sinnvollen Finanzierung auf der einen Seite und der Herzensangelegenheit nach praktizierter Nachhaltigkeit als neue unternehmerische Denkweise auf der anderen Seite. Letztendlich kommt heute kein Betrieb mehr daran vorbei, sich mit nachhaltigen Finanzierungen zu beschäftigen, wenn er zukunftsfähig bleiben will.

CARSTEN BANK ist seit zwölf Jahren bei der Südleasing GmbH, Hannover, als Vertriebsmanager bundesweit für die Druckbranche zuständig.
E-Mail: carsten.bank[at]suedleasing[dot]com
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Carsten Bank , Vertriebsmanager , Südleasing GmbH, Hannover
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