Danke schön in eigener Sache

Philipp Otto

Als kluge Leute vor nunmehr 63 Jahren zusammenkamen, um "Die Teilzahlungswirtschaft" in das Leben zu rufen, hatten sie eindeutige Vorstellungen und eine klare Idee. Man wollte einem aufstrebenden und in der Aufbauphase der Bundesrepublik Deutschland immer wichtiger werdenden Teil der Volkswirtschaft eine Stimme verleihen. Die Zeitschrift sollte "ein zuverlässiger Helfer und Berater für alle am Teilzahlungsgeschäft interessierten Kreise sein", die "für Sauberkeit in der Teilzahlungswirtschaft eintritt" und "die zum Teil widerstrebenden Interessen in der Teilzahlungswirtschaft koordiniert".

Der Vater des deutschen Wirtschaftswunders, Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard, schrieb in seinem Grußwort zur allerersten Ausgabe, erschienen zu Beginn des Jahres 1954: "Unsere Wirtschaftsordnung - also die soziale Marktwirtschaft - ist ihrem Wesen nach Verbraucherwirtschaft. Das mag in der Zeit des schnellen Wiederaufbaus und in der Korea-Konjunktur nicht so sehr zum Ausdruck gekommen sein wie es wünschenswert war. Die Mittel für die notwendigen Investitionen mußten teilweise auf dem Wege der Selbstfinanzierung über die Preise aufgebracht werden. [...] Hier hat das Jahr 1953 unter bewußter Förderung des Verbrauchs durch die Wirtschaftspolitik Wandel geschaffen. [...] Es besteht gar kein Zweifel daran, daß an dieser Entwicklung neben der Steigerung des Masseneinkommens auch die Ausweitung der Verbrauchernachfrage durch Tz-Kredite beteiligt war. [...] Ich bin der Meinung, daß eine gesunde Tz-Wirtschaft helfen wird, die gewünschten und notwendigen Effekte auf Nachfrage, Produktion, Einkommen und damit auch auf den allgemeinen Lebensstandard zu erzielen."

An dieser großen volkswirtschaftlichen und gemeinwohlorientierten Bedeutung einer gesunden Finanzierungsbasis für Privatpersonen sowie kleine bis große Unternehmen hat sich auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts nichts geändert. Dem widmet sich die Nachfolgerin der "Teilzahlungswirtschaft", die Zeitschrift "FLF - Finanzierung Leasing Factoring", wie vor 63 Jahren sechs Mal im Jahr mit hoher Fachkompetenz und großer Leidenschaft. Und es war völlig richtig, die Themenstellungen und den Herausgeberkreis in den Jahren von der ursprünglichen Teilzahlungswirtschaft hin auf alle Bereiche des Finanzierungskreislaufs, also die Leasing-Gesellschaften, die Factoring-Unternehmen und die autofinanzierenden Häuser auszudehnen.

Fast zwei Jahrzehnte waren die FLF und der Erfolg der Zeitschrift eng mit einem Namen verknüpft, mit Marianne M. Schmidt. Sie sammelte Themen, organisierte die Ausgaben, hegte und pflegte Autoren, alles in ihrer liebenswürdigen, ruhigen und stets verlässlichen Art. Seit Ende 2016 hat sich Frau Schmidt in den Ruhestand verabschiedet und kann sich so anderen Leidenschaften wie beispielsweise dem Malen widmen. Redaktion und Verlag sagen ganz herzlich Danke schön für so viele Jahre bester Zusammenarbeit. Für die FLF ist das ein Einschnitt, aber das führende Fachblatt für Finanzierung kommt von besten Händen in beste Hände. Zum 1. Januar hat Kati Eggert die Redaktion übernommen. Die gelernte Bank- und Diplomkauffrau leitete viele Jahre die Kommunikationsabteilung der Deutschen Leasing, ist vielen Gesprächspartnern, vor allem aber mit all den Themen gut vertraut. Konstanz auf hohem Niveau.

Philipp Otto, Chefredakteur FLF, Frankfurt/M.

Philipp Otto , Geschäftsführer, Verleger, Chefredakteur , Verlag Fritz Knapp, Verlag Helmut Richardi, Verlag für Absatzwirtschaft
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