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Auflage des US-Justizministeriums

Das US-Justizministerium hat Ende September 2011 den Zusammenschluss von Deutscher Börse und Nyse Euronext grundsätzlich genehmigt. Gleichzeitig wurde die Auflage erteilt, dass die International Securities Exchange (ISE) ihre Beteiligung von 31,5 Prozent an der US-amerikanischen Börse Direct Edge verkauft. Bis zur vollständigen Veräußerung werde die Beteiligung der ISE an Direct Edge passiv weitergeführt.

Die ISE ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Eurex, der Terminbörse der Deutschen Börse. Ende 2008 übernahm Direct Edge das Aktienmarktgeschäft der ISE (bekannt als ISE Stock Exchange) zu 100 Prozent. Im Gegenzug erhielt ISE eine Minderheitsbeteiligung an Direct Edge.

Der Zusammenschluss von Deutscher Börse und Nyse Euronext unterliegt weiteren Vollzugsbedingungen. So steht die Genehmigung der EU-Kommission aus. Diese hat angekündigt, bis spätestens zum 9. Februar 2012 über den Antrag abschließend zu entscheiden. Auch die Entscheidungen verschiedener zuständiger nationaler Börsenaufsichtsbehörden, insbesondere der hessischen Börsenaufsicht, stehen noch aus.

Gruppe Deutsche Börse: gestiegene Umsätze

Im vergangenen Jahr wurden am Kassamarkt der Deutschen Börse 1,48 (1,32) Billionen Euro umgesetzt, was einer Steigerung gegenüber dem Jahr 2010 von rund zwölf Prozent entspricht. Im Dezember lag der Orderbuchumsatz an den Handelsplätzen Xetra und Xetra Frankfurt Spezialist bei 86,5 (92,9) Milliarden Euro - was im Gegensatz zur Gesamtjahresentwicklung einem Rückgang von rund sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht.

Von den Dezember-Umsätzen entfielen 82,7 (86,7) Milliarden Euro auf Xetra (minus fünf Prozent im Jahresvergleich) und 3,8 (6,2) Milliarden Euro entfielen auf Xetra Frankfurt Spezialist (ein Rückgang um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat). Der Orderbuchumsatz an der Tradegate Exchange lag nach Rechenweise der Regionalbörsen im Dezember bei rund 1,8 Milliarden Euro. Auf Xetra wurden im Dezember 16,1 (14,6) Millionen Geschäfte abgeschlossen, eine Steigerung von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

An den Terminmärkten der Eurex-Gruppe wurde im Jahr 2011 ein akkumuliertes Volumen von etwa 2,8 Milliarden Kontrakten umgesetzt, verglichen mit 2,64 Milliarden Kontrakten im Jahr zuvor. Davon entfielen rund 2,04 (1,9) Milliarden Kontrakte auf die Eurex Exchange und an der amerikanischen International Securities Exchange (ISE) wurden 778,1 (745,2) Millionen Kontrakte gehandelt. Im Tagesdurchschnitt entspricht dies rund 11,1 (10,4) Millionen Kontrakten, wovon 8,0 Millionen Kontrakte auf Eurex Exchange entfallen und 3,1 Millionen auf die ISE.

An der Eurex Exchange waren Aktienindexprodukte im Jahr 2011 mit einem Volumen von 954,7 (805,1) Millionen Kontrakten laut Statistik das umsatzstärkste Segment. Mit Abstand am meisten gehandelt wurden Kontrakte auf den Index Euro Stoxx 50, davon entfielen 408,9 Millionen auf Futures und 369,2 Millionen auf Optionen. Im Segment Aktienderivate (Optionen und Single Stock Futures) wurden vergangenes Jahr 449,6 Millionen Kontrakte gehandelt, womit das Volumen unter dem Vorjahreswert von 511,1 Millionen lag. Im Segment Zinsderivate wurden nach zuvor 574,8 Millionen im Jahr 2011 insgesamt 630,4 Millionen Kontrakte umgesetzt. Dividendenderivate wuchsen um 32 Prozent und erzielten ein Handelsvolumen von 6,0 Millionen Kontrakten.

Im Jahr 2011 hat Scoach in Zürich und Frankfurt in strukturierten Produkten einen Handelsumsatz von 62 Milliarden Euro erzielt. Am Main wurden dabei 19,6 Milliarden Euro umgesetzt, wobei die Anzahl ausgeführter Transaktionen mit 2,7 Millionen um 8,6 Prozent höher lag als 2010. Neu wurde unter anderem die Handelswährung Hongkong-Dollar (HKD) eingeführt. Im deutschen Markt stieg die Zahl der notierten Produkte bis Ende 2011 auf 780000 - ein Plus von 50 Prozent. Der

Umsatz im Schweizer Markt stieg 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent auf 52 Milliarden Schweizer Franken (umgerechnet 42,4 Milliarden Euro). Die Zahl der Notierungen stieg um 27 Prozent auf über 52000 Produkte. Seit Oktober unterstützt Scoach Schweiz den Handel von strukturierten Produkten auch in der Währung Gold (XAU).

Börse Stuttgart: Handel wächst um 15 Prozent

Im Jahr 2011 hat die Börse Stuttgart nach Orderbuchstatistik mehr als 108 Milliarden Euro umgesetzt. Damit wuchs der Gesamthandelsumsatz gegenüber dem Vorjahr um über 15 Prozent. Zuwächse weist der Handelsplatz in allen Anlageklassen aus, die größten Umsatzsteigerungen gab es im Fondshandel, bei Aktien sowie bei verbrieften Derivaten. Mit einem Umsatz von fast 57 Milliarden Euro sieht die Börse insbesondere bei Letzteren ihre Marktführerschaft in Europa in dieser Anlageklasse weiter behauptet. Besonders hohe Handelszuwächse wurden bei Optionsscheinen mit fast 25 Prozent und bei Bonus-Zertifikaten mit über 22 Prozent verzeichnet.

Beim börslichen Handel mit Unternehmensanleihen sieht man sich in Stuttgart auf dem deutschen Markt ebenfalls führend: Mit gut 13 Milliarden Euro steuerten diese 2011 fast die Hälfte zum gesamten Umsatz im Anleihenhandel an der Börse Stuttgart bei. Stark gehandelt wurden 2011 auch Bundesanleihen, bei denen der Umsatz um mehr als 156 Prozent auf rund 9,6 Milliarden Euro stieg. Der Aktienhandel nahm im Jahr 2011 um knapp ein Viertel zu, der Gesamtjahresumsatz betrug hier annähernd 13 Milliarden Euro.

Die höchsten Steigerungsraten werden für das abgelaufene Jahr beim Handel mit Fonds ausgewiesen. Hier setzte die Börse Stuttgart 2011 nahezu neun Milliarden Euro um. Damit erhöhte sich das Handelsvolumen gegenüber dem Vorjahr um rund 31 Prozent. Hierzu trug nach eigenen Angaben vor allem der Handel mit Exchange Traded Funds (ETFs) und Exchange Traded Commodities (ETCs) bei. In dieser Produktklasse stieg der Umsatz um über 35 Prozent auf gut 7,7 Milliarden Euro.

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