Bankhaus Lampe profitiert von Auflösung von Wertberichtigungen

Bankhaus Lampe; Quelle: Flickr/Nils Ehnert

Das Bankhaus Lampe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar die selbstgesteckten finanziellen Ziele nicht erreicht, mit 4,3 Millionen Euro aber immerhin noch einen leicht positiven Konzernjahresüberschuss erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 70,6 Prozent, womit sich der seit einigen Jahren zu beobachtende Trend sinkender Überschüsse beschleunigt fortsetzt. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit sank von 12,744 Euro um 14,731 Millionen Euro auf minus 1,987 Millionen Euro.

Insbesondere aufgrund der Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen habe sich die Ertragslage der Gruppe schlechter entwickelt als geplant, heißt es von dem Privatbankhaus, das erst im März 2020 vom Dr. Oetker Konzern an Hauck & Aufhäuser verkauft wurde. Der Zusammenschluss unterliegt weiterhin der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden. Die schlechtere wirtschaftliche Entwicklung macht sich vor allem im für das Bankhaus Lampe maßgeblichen Provisionsüberschuss bemerkbar, der sich um gut ein Fünftel von 82,8 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 65,3 Millionen Euro im Berichtsjahr verringert hat. Dabei trug auch die 2020 vollzogene Einstellung des Bereichs Equities zu diesem Rückgang bei. Der Zinsüberschuss wuchs 2020 von 37,4 Millionen Euro um 11,23 Prozent auf 41,6 Millionen Euro. Zudem gelang es den Verwaltungsaufwand von 138,9 Millionen Euro auf 129,2 Millionen Euro zu senken. Überraschenderweise wurde 2020 ein positives Bewertungsergebnis aus dem Kredit-und Wertpapiergeschäft in Höhe von 1,1 Millionen Euro ausgewiesen. Darin enthalten ist ein positives Bewertungsergebnis aus dem Kreditgeschäft in Höhe von 1,5 Millionen Euro, das sich aus Nettoauflösungen von Einzelwertberichtigungen, Rückstellungen, Abschreibungen und Veränderungen bei Pauschalwertberichtigungen zusammensetzt. Steuereffekte haben ebenfalls ihren Beitrag zum positiven Ergebnis geleistet.

„Das Jahr 2020 war für uns ebenso wie für unsere Kundinnen und Kunden außergewöhnlich. Die globale Covid-19-Pandemie hat erheblichen Einfluss auf das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben genommen und damit auch auf das Bankhaus Lampe. Gerade vor diesem Hintergrund ist das positive Jahresergebnis beachtlich“, sagt Klemens Breuer, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter der Bankhaus Lampe KG.

Positiv entwickelte sich die Kernkapitalquote der Bank. Zum 31. Dezember 2020 lag diese bei 5,38 Prozent (Vorjahr: 15,13 Prozent). Mit einer Verringerung von 20,3 Milliarden Euro um 0,2 Milliarden Euro oder 0,99 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro wird die Entwicklung des verwalteten Vermögens vom Haus als stabil betrachtet. Zum Stichtag betrug die Bilanzsumme des Bankhauses 3,859 Milliarden Euro, was einer Vergrößerung im Vergleich zum Vorjahr um 0,529 Milliarden Euro entspricht. Während die Forderungen an Kunden von 1,683 Milliarden Euro auf 1,743 Milliarden anstiegen, wuchsen die Kundeneinlagen von 2,59 Milliarden Euro auf 3,042 Milliarden Euro.

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