HCOB verliert Zugpferd und Antreiber

Stefan Ermisch, CEO, Hamburg Commercial Bank (HCOB), Hamburg

Quelle: HCOB

Es waren zehn aufreibende und aufregende Jahre, die Stefan Ermisch mit der HCOB durchgestanden hat. Mit einem guten Ende. Denn aus dem ehemaligen Sorgenkind der Landesbankenszene ist eine putzmuntere, gut aufgestellte und entsprechend erfolgreiche Privatbank mit einem klaren Fokus geworden. Nun geht der Lotse von Bord. Nicht ganz überraschend, aber früher als gemeinhin erwartet wurde auf jeden Fall. Denn der Aufsichtsrat der Hamburg Commercial Bank AG (HCOB) hat den Wunsch von CEO Stefan Ermisch, seinen zum Ende des Jahres 2023 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, nicht nur zustimmend angenommen, sondern Ermisch darf sein Amt sogar schon in gut sechs Wochen zum 30. September 2022 niederlegen und ausscheiden. Auch wenn er der Bank bei gewissen Projekten noch bis Ende 2023 beratend zur Seite stehen wird.

Zum 1. Oktober 2022 übernimmt der bisherigen Chief Financial Officer der HCOB, Ian Banwell, die Funktion des CEO – in freundschaftlichem Einvernehmen, wie es in der Mitteilung heißt. Neuer CFO soll zum 1. Oktober 2022 der derzeitige Bereichsleiter für Banksteuerung der HCOB, Marc Ziegner, werden. Unverändert in ihren derzeitigen Positionen verbleiben der Chief Investment Officer, Christopher Brody, sowie der Chief Risk Officer, Ulrik Lackschewitz, der auch künftig die Funktion des stellvertretenden CEO wahrnehmen wird.

„Ich habe dem Wunsch von Herrn Ermisch mit Bedauern zugestimmt, aber selbstverständlich respektiert der Aufsichtsrat seine Entscheidung“, sagte Juan Rodríguez Inciarte, Vorsitzender des Aufsichtsrates. „Herr Ermisch hat die gesamte Wegstrecke der Restrukturierung, der ersten Privatisierung einer Bank in Deutschland Ende 2018, der sich daran nahtlos anschließenden Transformation inklusive des Übergangs in die private Einlagensicherung geleitet und maßgeblich geprägt. Unter seiner Führung ist die HCOB zu einer erfolgreichen und im Markt respektierten Geschäftsbank herangewachsen. Seine Verdienste sind im deutschen Bankensektor beispiellos und daher hoch einzuwerten. Die Aktionäre und der Aufsichtsrat danken Herrn Ermisch sehr für die gemeinsame und erfolgreiche Zeit unter seiner Führung und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute. Wir freuen uns, dass Herr Ermisch der Bank noch bis zum regulären Ablauf seines Vertrages Ende 2023 für bestimmte Projekte in beratender Funktion zur Verfügung steht. Mit der Übertragung der Aufgabenwahrnehmung auf unseren CFO Ian Banwell ist indessen für einen nahtlosen Übergang gesorgt. Herr Banwell trat im April 2019 als Chief Operating Officer (COO) in den Vorstand der HCOB ein und wurde im September 2020 zum Chief Financial Officer (CFO) ernannt. Herr Banwell kann somit auf eine umfangreiche Erfahrung als Mitglied des Vorstandsgremiums zurückblicken und ist aufgrund seines umfangreichen spezifischen Erfahrungswissens für die Position des CEO bestens geeignet.“

„Nach zehn sehr ereignisreichen Jahren im Dienst der heutigen Hamburg Commercial Bank ist jetzt der richtige Zeitpunkt, den Staffelstab als CEO in die Hände meines Nachfolgers zu legen“, sagte Stefan Ermisch. „Ich bin sehr stolz, dass wir gemeinsam gezeigt haben, dass auch sehr große und komplexe Umbauprozesse im deutschen Bankensektor möglich sind. Wir haben gemeinsam ein Stück Bankengeschichte geschrieben. Die HCOB ist heute eine rentable und fokussierte Geschäftsbank und ich bin mir sicher, dass ihr eine weiterhin gute Zukunft bevorsteht. Ich danke der Belegschaft und ihrer Vertretung für all die großartige Loyalität während des tiefgreifenden Umbaus. Zudem danke ich meinen Kollegen für die gemeinsame Zeit und dem Aufsichtsrat sowie den Aktionären für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit.“

Der künftige CEO, Ian Banwell, sagte: „Ich möchte Stefan für seine Führung in den letzten zehn Jahren danken, in denen er das Unternehmen durch extrem schwierige Zeiten zu einem beachtlichen Erfolg geführt hat.“ Im Hinblick auf die künftige Leistungsfähigkeit der HCOB fügte er hinzu: „Unser Unternehmen wird sich weiterhin schwerpunktmäßig auf unseren aktuellen Geschäftsplan konzentrieren und ich gehe davon aus, dass wir weiterhin gute Ergebnisse in einem schwierigen Markt erzielen werden. Die HCOB verfügt über eine erhebliche operative Dynamik. Unsere Kernprofitabilität wird sich in den nächsten Jahren weiter verbessern. Mein besonderer Dank gilt allen unseren Mitarbeitenden. Unser Erfolg als Bank ist ein Produkt ihrer harten Arbeit und Sorgfalt.“

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