Bankenchronik Ausgabe 11/2019

8. bis 24. Mai 2019

Die Sparda-Banken Augsburg, Baden-Württemberg, Hessen, München, Nürnberg, Ostbayern und West haben die seit Ende 2018 laufenden Vertragsverhandlungen mit dem IT-Dienstleister Sopra Steria abgeschlossen und sich auf eine langfristige Zusammenarbeit bis 2032 verständigt. Mit dem neuen Partner soll der bereits begonnene Weg der Transformation des Dienstleisters SDV-IT fortgeführt und die Modernisierung des Kernbankensystems sowie die Implementierung neuer innovativer Services vorangetrieben werden. Die Vereinbarungen beinhalten unter anderem die Gründung einer neuen Gesellschaft am Standort Nürnberg mit dem Namen "Sopra Financial Technology", die mit der bestehenden SDV-IT eG verschmolzen wird. Personell soll sich die Gesellschaft maßgeblich aus dem Bestand der Mitarbeiter der SDV-IT speisen. Sopra Steria soll die Mehrheit von 51 Prozent mit einem Wert von 22,6 Millionen Euro übernehmen, die Sparda-Banken - größenabhängig - zusammen die übrigen 49 Prozent. Die IT-technische Transformation der SDV-IT basiert auf dem Einsatz des Produkts "Sopra Banking Platform" und soll etwa drei Jahre dauern. Das Closing der Verträge ist für das dritte Quartal des Jahres vorgesehen.

Der Landkreis Göttingen meldet eine Einigung bei den Gesprächen zwischen den Trägern der Sparkasse Osterode und der Sparkasse Bad Sachsa. Demnach könnten die beiden Institute zum 1. Januar 2020 gemeinsam die neue Sparkasse Osterode am Harz bilden. Die abschließende Entscheidung über eine Fusion fällen die Räte beziehungsweise der Kreistag in ihren jeweiligen Sitzungen im Juni und Anfang Juli 2019. Als Sitz eines fusionierten Instituts ist Osterode am Harz vorgesehen. Der Landkreis Göttingen soll 40 Prozent, die Städte Osterode am Harz 30 Prozent, Bad Lauterberg am Harz 20 Prozent und Bad Sachsa zehn Prozent der Anteile halten.

Die Finanzaufsichten der skandinavischen und baltischen Staaten haben eine Kooperation gestartet, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu bekämpfen. Dafür soll eine permanente Arbeitsgruppe etabliert werden, in der Repräsentanten der Aufsichtsbehörden der Länder Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden vertreten sein sollen. Durch ständigen Erfahrungs- und Informationsaustausch der Gruppe soll der Kampf gegen die Geldwäsche besser koordiniert werden.

Die DB Privat- und Firmenkundenbank AG bündelt ihre Aktivitäten im Bauspargeschäft und führt die BHW Bausparkasse AG und die DB Bauspar AG zusammen. Unter der Marke "BHW" entsteht damit Deutschlands zweitgrößte private Bausparkasse und einer der größten deutschen Baufinanzierer mit mehr als 3 Millionen Kunden, über 3,7 Millionen Bausparverträgen, einem Baufinanzierungs- und Bausparneugeschäft von rund 17 Milliarden Euro und einem Bausparbestand von 125 Milliarden Euro. In der gemeinsamen Bausparkasse will die DB Privat- und Firmenkundenbank AG ihr Bauspargeschäft bündeln. Sie erwartet damit ab dem Jahr 2022 Netto-Einsparungen in Höhe von etwa 25 Millionen Euro pro Jahr. Als Sitz der neuen BHW Bausparkasse AG ist Hameln vorgesehen. Die Gesellschaft soll rund 620 Mitarbeiter beschäftigen.

Die KfW und das auf digitale Finanzvermittlung für Kommunen spezialisierte Münchener Fintech Commnex haben eine Kooperation zur Digitalisierung von Förderkrediten für Kommunen gestartet. Auf der Commnex-Plattform registrierte Städte, Gemeinden und Landkreise können bei der Finanzierung von Investitionsvorhaben geeignete Förderangebote der KfW vorab online finden. Umgekehrt können Kommunen ihren Finanzbedarf auf der Plattform ausschreiben und binnen weniger Minuten prüfen, ob ein Förderkredit der KfW für sie infrage kommt. Zugleich erhalten sie Informationen über die aktuell gültigen Konditionen.

Die Volksbank Reiste-Eslohe, die Volksbank Marsberg und die Spar- und Darlehnskasse Oeventrop eG haben die Fusion zur Volksbank im Hochsauerland beschlossen. Die Fusion erfolgt rückwirkend zum 1. Januar 2019, die technische Zusammenführung im September 2019.

Die Commerzbank und Allianz Global Investors (AGI) haben die Fortsetzung ihrer Partnerschaft vereinbart. Per Ende April 2019 hatten Commerzbank-Kunden 21,5 Milliarden Euro in die Vermögensverwaltungsfonds von AGI investiert. Der Asset Manager soll als strategischer Produktpartner insbesondere für Multi Asset und für das Management der Vermögensmanagement-Fonds verantwortlich zeichnen. Über die bisherige Vertriebspartnerschaft hinaus ist die Entwicklung digitaler Lösungen für die Vermögensanlage geplant.

Die EU-Kommission hat Barclays, die Royal Bank of Scotland (RBS), die Citigroup, J.P. Morgan und die MUFG Bank mit einer Strafe von insgesamt 1,07 Milliarden Euro belegt. Händler der Banken sollen zwei Kartelle auf dem Devisenmarkt gebildet haben. Die EU-Kommission hält es für erwiesen, dass einzelne Forex-Händler über Chat-Tools ihre Handelsstrategie abgestimmt haben, um Informationsvorsprünge zu ihren Vorteilen zu generieren. Dem nach betrafen die Absprachen elf Währungen, unter anderem Euro, US-Dollar und Britisches Pfund. An beiden Kartellen soll auch die UBS beteiligt gewesen sein. Als Kronzeuge konnte das Schweizer Institut aber einer Strafe entgehen.

Visa hat eine universelle Bankkarte mit direkter Kontoanbindung in Deutschland angekündigt. Die Visa Debit Karte wird demnach überall dort akzeptiert, wo das Bezahlen mit Visa und V-Pay möglich ist.

Der Eigentümer der Bank Schilling hat den Vorstand beauftragt, mit der Merkur Bank Gespräche über eine Übernahme wesentlicher Teile des Bankgeschäfts aufzunehmen. Über Eckpunkte des Vorhabens haben beide Parteien laut Bank Schilling bereits Einigung erzielt. So wolle die Bank Schilling mit diesem strategischen Schritt die Weichen für eine Nachfolgeregelung stellen.

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