Bankenchronik Ausgabe 11/2021

1. bis 14. Mai 2021

Die Commerzbank hat sich mit den Arbeitnehmergremien auf die Rahmenregelungen des geplanten Stellenabbaus von brutto 10 000 Vollzeitstellen im Zuge der "Strategie 2024" geeinigt. Der Abbau soll vor allem über Altersregelungen umgesetzt werden. Insgesamt rechnet die Bank nun mit Restrukturierungsaufwendungen von etwas mehr als 2 Milliarden Euro. Davon wurden gut 900 Millionen Euro bereits in den vergangenen beiden Geschäftsjahren gebucht. Die verbleibenden Aufwendungen für den Personalabbau werden im zweiten Quartal 2021 gebucht.

Das digitale Angebot für Altersvorsorge und Investment der Allianz, Allvest, steht seit Anfang Mai 2021 den Kunden der Sparkasse Hannover über die Internetfiliale des Instituts zur Verfügung. Eine entsprechende Vertriebskooperation wurde im April dieses Jahres abgeschlossen. Die Kooperation erlaubt es Kunden der Sparkasse Hannover, auf digitalem Wege Angebote von Allvest abzuschließen und im Anschluss Vertragswerte tagesaktuell einzusehen, ganztägig Ein- und Auszahlungen vorzunehmen oder die gewählte Anlagestrategie zu ändern.

Bundesweit haben sich 17 kommunale Gebietskörperschaften zusammengeschlossen, um gemeinsam ihre rechtlichen Interessen im Insolvenzverfahren der Greensill Bank vertreten zu lassen. Mit dem Mandat, fast 145 Millionen Euro möglichst vollständig aus der Insolvenzmasse zurückzugewinnen, wurden die Eckert Rechtsanwälte Steuerberater Partnerschaftsgesellschaft sowie Dentons Europe LLP beauftragt.

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat einen Bericht zu Testkaufaktivitäten nationaler Aufsichtsbehörden veröffentlicht. Der Bericht betrachtet die Aktivitäten zu Produkten, die in den Kompetenzbereich des Verbraucherschutzmandats der EBA fallen, darunter Konsumentenkredite, Hypothekenkredite, Einlagen, Zahlungsdienstleistungen, elektronisches Geld und Zahlungskonten. Im Bericht werden die gängigen Herangehensweisen an Testkäufe der Aufsichtsbehörden aus dem Zeitraum 2015 bis 2020 zusammengefasst und dabei die wesentlichen Merkmale der Aktivitäten begutachtet.

Als Teil der "Strategie 2024" kooperiert die Commerzbank seit 11. Mai 2021 im Aktienbereich mit der Finanzgruppe Oddo BHF. Im Bereich Equity Brokerage für Firmenkunden unterstützt Oddo BHF die Commerzbank in Zukunft als exklusiver Partner. Durch die geografisch breiter aufgestellte Plattform erhalten Firmenkunden der Commerzbank neben der Abdeckung von Aktien in der DACH-Region jetzt zusätzlich eine Abdeckung weiterer europäischer Länder und Sektoren durch die Kooperation mit Oddo BHF. Ebenso will die Commerzbank ihr institutionelles Aktienresearch perspektivisch über Oddo BHF anbieten.

Aufgrund hoher Zuflüsse in ihre Fondsprodukte und hohem Finanzierungsbedarf für nachhaltige Projekte gründet die GLS Bank die Investment-Management-Tochter GLS Fonds. Die Ausgründung verwaltet zum Start daher bereits über eine Milliarde Euro. GLS Fonds soll die Palette der angebotenen Produkte um weitere Anlageklassen und neue sozial-ökologische Schwerpunkte erweitern. Zu den bisherigen Angeboten gehören etwa ein Klimafonds und ein Mikrofinanzfonds. Ebenso hat die Bank mit dem Vertrieb der Fonds über eine nachhaltige Partnerbank in Spanien die Ausweitung ihres Geschäftsgebiets vermeldet.

Am 5. Mai 2021 hat die Deutsche Bank zusätzliche Kernkapitalinstrumente (Additional Tier 1 (AT1)-Kapitalinstrumente) im Nennwert von 1,25 Milliarden Euro begeben. Die Wertpapiere haben einen jährlich zahlbaren fixen Zinskupon von 4,625 Prozent bis zum 30. April 2028. Die Bank kann die Wertpapiere, vorbehaltlich vorheriger aufsichtsrechtlicher Zustimmung, vom 30. Oktober 2027 bis zum 30. April 2028 täglich kündigen, im Anschluss jeweils zum 30. April der Folgejahre. Der Zinssatz wird ab dem 30. April 2028 für jeweils fünf Jahre neu festgesetzt, auf der Basis des dann geltenden fünfjährigen Euro Swap-Satzes plus des ursprünglichen, bei Platzierung der Anleihe geltenden Kreditaufschlags von 4,747 Prozent. Die Wertpapiere sollen an der Luxemburger Börse notiert und am dortigen regulierten Markt gehandelt werden. Die Stückelung der Wertpapiere liegt bei 200 000 Euro.

Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) hat am 7. Mai 2021 ihren Stresstest des europäischen Versicherungsmarktes begonnen. Der diesjährige Stresstest nimmt ein verlängertes Pandemie-Szenario in einem Umfeld anhaltend niedriger Zinsen als Grundlage. Europaweit werden 44 Gruppen teilnehmen, davon fünf aus Deutschland: Allianz, Münchener Rück, HDI/ Talanx, R+V und Alte Leipziger-Hallesche.

Berenberg wurde von der London Stock Exchange (LSE) als Nominated Adviser für den Alternative Investment Market (AIM) zugelassen und übt die Tätigkeit seit dem 13. Mai 2021 aus. Als Nominated Adviser ist Berenberg gegenüber der LSE verantwortlich für die Beratung und Betreuung eines Unternehmens in Bezug auf seine Verantwortlichkeiten bei der Zulassung zum AIM sowie für die fortlaufenden Verpflichtungen nach Aufnahme in den Markt.

Gegenüber der N26 Bank hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am 11. Mai 2021 zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung angeordnet, weitere angemessene interne Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und allgemeine Sorgfaltspflichten einzuhalten. Die BaFin sieht sowohl beim EDV Monitoring als auch bei der Identifizierung und Verifizierung von Kunden der Bank Defizite. Zur Überwachung und Abarbeitung der Anordnung hat die Ba-Fin einen Sonderbeauftragten bestellt, der fortlaufend über den Fortschritt berichten soll.

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