Bankenchronik Ausgabe 16/2021

23. Juli bis 5. August 2021

Die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank (VVRB) und die Kreditplattform Creditshelf haben eine Kooperationsvereinbarung im Bereich der digitalen Mittelstandsfinanzierung geschlossen. Ab sofort können Unternehmenskunden der VVRB auf Finanzierungslösungen von Creditshelf zugreifen, heißt es.

Der Ausschuss für Marktinfrastruktur der Europäischen Zentralbank hat sich für die vollständige Implementierung von Swift-ISO-20022-Nachrichten beim Target- 2-T2S- Konsolidierungsprojekt entschieden. Die Entscheidung folgt auf die Bestätigung von Swift, dass während einer Migrationsperiode für Korrespondenzbanken auf den neuen Nachrichtenstandard ISO 20022 eine Übersetzungsmöglichkeit auf den auslaufenden Standard MT/MX für einkommende Nachrichten bestehe.

In Österreich übernimmt Bank 99, die Bank der Österreichischen Post, das dortige Privatkundengeschäft der ING. Eine entsprechende Übereinkunft sieht den Transfer des gesamten Personals der Privatkundensparte sowie aller rund 150 000 Kunden und ihrer Konten sowie abgeschlossenen Produkte zur Bank 99 vor. Der Transferprozess beginnt in den kommenden Monaten und soll im letzten Quartal 2021 finalisiert werden.

Mit jeweils 97 Prozent und 96 Prozent der Stimmen haben die Vertreterversammlungen der Volksbank Raiffeisenbank Rhön-Grabfeld am 12. Juli 2021 und der VR-Bank Schweinfurt am 14. Juli 2021 eine Verschmelzung der beiden Institute gebilligt. Rückwirkend zum 1. Januar 2021 entsteht so die VR-Bank Main-Rhön mit einer Bilanzsumme von 2,5 Milliarden Euro, 400 Mitarbeitern und ihrem juristischen Sitz in Schweinfurt.

Eine neue zentrale Marktplattform für den Austausch und Handel von Bots zur Anwendung in Robotic Process Automation (RPA) bei Banken wurde durch ein Konsortium aus Fiducia & GAD IT, deren Tochterunternehmen BMS Corporate Solutions, der Hannoverschen Volksbank und der Berliner Volksbank aufgelegt. Das Leistungsangebot der Plattform VR-PA-Shop umfasst den Kauf und Verkauf von RPA Bots, die Installation und Wartung der Roboter, Beratungs- und Schulungsangebote sowie perspektivisch ein Angebot von RPA-as-a-Service.

Der Aufsichtsrat der Frankfurter Volksbank hat den Plänen des Vorstands für ein mehrjähriges Investitionsprogramm für das Filialnetz zugestimmt. Insgesamt 15 Geschäftsstellen sollen nach aktuellem Planungsstand sowohl baulich als auch konzeptionell erneuert werden. Bis Ende 2022 wird das Institut zunächst rund sechs Millionen Euro in die Modernisierung ihrer Geschäftsstellen in Frankfurt und im Hochtaunuskreis investieren.

Mit Wirkung zum 22. Juli 2021 hat die Commerzbank das Projekt zur Auslagerung der Wertpapierabwicklung an die HSBC Transaction Services gestoppt. Dazu hat sich der Vorstand der Commerzbank aufgrund technischer Umsetzungsrisiken und veränderter Marktbedingungen entschieden. Für das zweite Quartal 2021 rechnet die Bank wegen des Projektstopps mit Sonderabschreibungen von rund 200 Millionen Euro. Zusätzlich fallen Rückstellungen in zweistelliger Millionenhöhe an. 2017 als Joint Venture mit der HSBC Transaction Services angestoßen, war die Partnerschaft auf einen Zeitraum von zehn Jahren ausgelegt. Das Geschäft soll nun in eigener Verantwortung weiter betrieben werden.

Die österreichische Bawag Group übernimmt die Hello Bank Österreich von der französischen BNP Paribas. Das Geschäft der Hello Bank Österreich wird künftig unter der Marke Easybank fortgeführt. Die Akquisition ergänzt den Fokus der Easybank, der Direktbankmarke der Bawag, indem sowohl ergänzendes Know-how, erweiterte Fähigkeiten, neue Chancen als auch ein Kundenstamm im Wertpapiergeschäft eingebracht werden. Über den Kaufpreis und weitere Details der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Der US Bezahldienst Square will für 29 Milliarden US-Dollar den australischen Ratenzahlungsspezialisten Afterpay übernehmen. Das entspricht einem Aufschlag auf den Schlusskurs vom 30. Juli von 30 Prozent. Der Kaufpreis soll vollständig in eigenen Aktien bezahlt werden, ein Prozent der Summe könnte auch in bar abgegolten werden. Die Transaktion, die im ersten Quartal 2022 abgeschlossen sein soll, wäre die bislang größte Übernahme eines australischen Unternehmens. Square will die Dienstleistung von Afterpay in das eigene Ökosystem integrieren.

Die Solarisbank schließt sich mit dem Zahlungsverkehrs-Fintech Contis zusammen, um zum paneuropäischen Marktführer für Banking-as-a-Service zu werden. Erst am 6. Juli dieses Jahres hatte die Solarisbank ihren Markteintritt in Frankreich, Italien und Spanien bekannt gegeben.

Die beiden Landesbanken Helaba und LBBW streben eine Bündelung von Kompetenzen in diversen Feldern des Sparkassengeschäfts an. Vorgesehen ist, das Zins-, Währungs- und Rohstoffmanagement (ZWRM) mit Sparkassen beziehungsweise deren Kunden in der LBBW zusammenzuführen. Alle ZWRM Geschäfte mit eigenen Corporate- und Mittelstandskunden verbleiben bei der Helaba. Die LBBW wird zusätzlich das komplette Verwahrstellengeschäft für Spezial und Publikumsfonds der Helaba übernehmen. Bereits Anfang des Jahres hat die LBBW das Zins-, Währungs- und Rohstoffmanagement der Bayern LB für die bayerischen Sparkassen und deren Firmenkunden übernommen. Umgekehrt ist angedacht, bei der Helaba künftig das Dokumentäre Auslandsgeschäft und den Auslandszahlungsverkehr für Sparkassen beziehungsweise deren Kunden beider Banken zusammenzuführen. Das Dokumentäre Auslandsgeschäft sowie den Auslandszahlungsverkehr für ihre eigenen Unternehmenskunden wird die LBBW weiterhin selbst ausführen. Die Helaba soll außerdem das Sorten und Edelmetallgeschäft der LBBW übernehmen.

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