Bankenchronik Ausgabe 18/2019

23. August bis 9. September 2019

Die Schweizer Division der Credit Suisse (Swiss Universal Bank, SUB) strukturiert ihr Geschäft um. Künftig sollen Retail-Kunden und Gewerbekunden, die in erster Linie Basisprodukte nutzen, in der neu geschaffenen und eigenständigen Geschäftseinheit "Direct Banking" betreut werden. Darüber hinaus soll auch die Einheit Investment Banking aus dem Corporate & Investment Banking ausgegliedert und direkt dem Chief Executive Officer der Swiss Universal Bank unterstellt werden. Die SUB will einen hohen dreistelligen Millionenbetrag investieren, insbesondere in die Digitalisierung. Im Direct Banking sollen rund eine Millionen Retail-Kunden sowie 60 000 Gewerbekunden von insgesamt 50 Mitarbeitern betreut werden.

Sieben europäische Mobile-Payment-Systeme haben die European Mobile Payment Systems Association (EMPSA) gegründet, um die Zusammenarbeit und internationale Zahlungen zu fördern. Die Mitglieder sind Bancontact Payconiq (Belgien), Bluecode (Deutschland und Österreich), Mobile Pay (Finnland und Dänemark), Sibs/MB Way (Portugal), Swish (Schweden), Twint (Schweiz), Vipps (Norwegen). Zusammen haben diese Anbieter 25 Millionen registrierte Nutzer, mehr als eine Million Akzeptanzstellen und rund 350 angeschlossene Banken. In den nächsten Monaten wird mit dem Beitritt weiterer Payment-Systeme gerechnet. Sitz der EMPSA ist Zürich. Ziel der Vereinigung ist es, durch grenzüberschreitende Kooperation und Interoperabilität den internationalen Einsatz nationaler Mobile-Payment-Systeme zu ermöglichen und somit ein europäisches Gegengewicht gegen Apple Pay und Google Pay zu bilden.

Die Smartphone-Bank N26 setzt seine Expansion fort und ist nun auch auf dem Schweizer Markt mit einem Euro-Konto aktiv. Für Kunden, die ein iOS-Smartphone haben, ist auch Apple Pay verfügbar. Das Angebot richtet sich laut N26 bewusst an die Kunden, die regelmäßig in die EU reisen, nahe der Grenze leben und dadurch beim Einkaufen häufig Euro nutzen.

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) baut ihr Asiengeschäft aus. Zum einen hat die Landesbank in der indonesischen Hauptstadt Jakarta eine neue Repräsentanz aufgebaut. Es ist mittlerweile der 18. Standort des Instituts, der sich auf 17 Länder verteilen. Die LBBW will damit ihre mittelständischen Kunden und Kunden der Sparkassen bei deren Auslandsengagements, vor allem in Wachstumsmärkten, begleiten. Dazu passt auch eine weitere Meldung der Landesbank Baden-Württemberg: Im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Ministerpräsident Li Keqiang haben die LBBW und der chinesische Exportkreditversicherer Sinosure eine Zusammenarbeit vereinbart. Dadurch will die LBBW ihren Kunden mit Produktionsstätten in Asien zusätzlich ECA (Export Credit Agencies)-Finanzierungen für deren Exportgeschäfte von dort aus anbieten.

Die Frankfurter Volksbank und die Taunus Sparkasse haben eine weitreichende Kooperation vereinbart. Die beiden Institute werden künftig 50 ihrer Standorte zusammenlegen. Die 26 neuen, gemeinsamen Standorte werden im Hochtaunus und im Main-Taunus-Kreis ihre Dienstleistungen unter einem Dach anbieten. Nach jetzigem Stand werden beide Institute ihren Kunden künftig an 17 Standorten Service- und Beratungsleistungen an jeweils unterschiedlichen, aber festen Tagen in der Woche anbieten. Jedes Institut ist dann an zwei Wochentagen vertreten. Darüber hinaus entstehen neun weitere Standorte mit gemeinsam betriebenen Selbstbedienungsinfrastrukturen (Geldautomaten und Selbstbedienungsterminals). Erstmals werden damit in Deutschland eine Sparkasse und eine Volksbank großflächig gemeinsame Räumlichkeiten nutzen. Noch im laufenden Jahr wollen die beiden Institute die ersten zehn Geschäfts- und Selbstbedienungsstellen unter dem Namen Finanzpunkt als gemeinsame Standorte umbauen. Das ganze Projekt soll bis Ende 2021 umgesetzt sein. Das gemeinsame Investitionsvolumen für dieses Projekt soll fünf Millionen Euro betragen.

Der US-amerikanische Versicherer Prudential Financial kauft das Insurtech Assurance IQ für 2,35 Milliarden US-Dollar. Der Kaufpreis kann sich noch auf 3,5 Milliarden US-Dollar erhöhen, wenn Assurance IQ die langfristigen Wachstumsziele erreicht. Assurance nutzt Datenwissenschaft und maschinelles Lernen, um Gesundheits-, Lebens-, Haus- und Autopolicen online zu verkaufen. Die Übernahme soll voraussichtlich im vierten Quartal abgeschlossen werden.

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