Bankenchronik Ausgabe 18/2020

22. August bis 7. September 2020

Das spanische Geldinstitut Bankia, an dem der Staat derzeit knapp 62 Prozent hält, will sich mit der Caixabank zusammenschließen. Die Fusion der beiden Häuser soll über ein reines Aktiengeschäft zustande kommen. Es sei aber noch keine Einigung erreicht worden. Das vereinigte Institut würde über eine Bilanzsumme von mehr als 650 Milliarden Euro verfügen.

Die Paydirekt stellt zukünftig auch das Online-Bezahlverfahren Giropay bereit und wird hierfür alle relevanten Unternehmensteile der Giropay übernehmen. Vorbehaltlich der Prüfung durch die Wettbewerbsaufsicht wird der Erwerb zum 1. Dezember 2020 wirksam. Die deutschen Banken und Sparkassen bündeln damit ihre beiden kontobasierten Online-Bezahlverfahren. Für Kunden und Händler sollen sich keine unmittelbaren Änderungen ergeben, heißt es.

Die Münchner VPE Wertpapierhandelsbank (VPE Bank) wird abgewickelt. Dem Verfahren vorausgegangen waren ein Entzug der Lizenz für Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sowie ein anschließender Insolvenz-Fremdantrag durch die BaFin. Betroffen von der Insolvenz sind neben den rund 50 Beschäftigten der Bank insbesondere mehr als 3 000 private und institutionelle Bankkunden. Diese können ihre Wertpapiere nun noch bis zum 31. Januar 2022 verkaufen. Anschließend sollen die Depots aufgelöst werden. Es konnte aber eine Vereinbarung mit der Bernstein Bank getroffen werden, die es Anlegern ermöglicht, ihre Depots freiwillig und kostenlos bei der Münchner Privatbank fortzuführen.

Die Bitcoin Group hat die Verschmelzung ihrer beiden hundertprozentigen Beteiligungen Bitcoin Deutschland und Futurum Bank beschlossen. Im Rahmen des Zusammenschlusses wird die Bitcoin Deutschland in der Futurum Bank aufgehen. Durch die Zusammenlegung des Kryptogeschäftsbereichs bitcoin.de mit dem gesamten Investmentbanking der Futurum Bank wird Deutschlands erste Kryptobank entstehen. Der Kryptomarktplatz soll somit künftig auch für institutionelle Kunden und Firmenkunden zugänglich sein. Die Eintragung ins Handelsregister soll im Oktober erfolgen.

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA hat ihre Daten zur Identifizierung global systemrelevanter Institute (global systemically important institutions - G-SII) publiziert. So wurden zwölf Indikatoren veröffentlicht sowie die zugrunde liegenden Daten der 37 größten Institute in der EU aktualisiert, deren Gesamtengagement bezüglich der Verschuldungsquote den Nenner von 200 Milliarden Euro übersteigt. Erstmalig nahm die EBA die Legal Entity Identifier (LEI) jeder Institution mit auf. Die abschließende Bewertung erfolgt über den Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) und das Financial Stability Board (FSB).

Die Credit Suisse will ihr Schweizer Geschäft durch die Verschmelzung ihrer hundertprozentigen Tochtergesellschaft Neue Aargauer Bank (NAB) auf die Credit Suisse (Schweiz) vereinfachen. So werden mit der Zusammenführung Doppelstrukturen hinsichtlich der Produkte, Filialen und der Führung der Banken zurück gebaut sowie Strategien, welche sich in den letzten Jahren angenähert hatten, vereinheitlicht. Die Zusammenlegung soll im zweiten Quartal 2021 abgeschlossen werden.

Der österreichische Unternehmer, Gründer und CEO der C-quadrat Investment, Alexander Schütz, erwirbt von der Sparkasse Bremen sämtliche Anteile der in Luxemburg ansässigen Privatbank Freie Internationale Sparkasse S.A. (FIS) und steigt damit in die Geschäftsbereiche Private Banking und Wealth Management für High Net Worth Individuals (HNWIs) und Ultra High Net Worth Individuals (UHNWIs) ein. Die ursprünglich von der Sparkasse Bremen als luxemburgische Niederlassung gegründete FIS ist seit 2001 als eigenständiges Kreditinstitut mit Vollbanklizenz tätig und betreut derzeit vorwiegend vermögende Privatkunden sowie Kunden im institutionellen Bereich.

Die Schweizer Initiativen Common API des Fachverbands Swiss Fintech Innovations (SFTI) und B.link der Schweizer Börse SIX haben ihre API-Spezifikationen im Zahlungsbereich kompatibel gestaltet, um einen ersten Schritt für bankfachliche Standards für Schnittstellen im Open Banking zwischen Banken und Drittanbietern zu machen. SIX zufolge ist dies der erste offizielle Standard, der von Marktteilnehmern akzeptiert und bereits operativ verwendet wird. Die Vereinheitlichung betrifft die Geschäftsfelder Payments und Access to Account und findet bereits auf der Open-Banking-Plattform B.link Anwendung. Unternehmenskunden können damit beispiels weise ihre Onlinebuchhaltung mit ihrem Bankkonto automatisiert abgleichen.

Die Versicherungsgruppe der Bayerischen Beamten Lebensversicherung hat die 2012 gestartete Umsetzung der Markenarchitektur unter der Dachmarke die Bayerische abgeschlossen. Ab sofort wird aus der Neuen Bayerischen Beamten Lebensversicherung die BL die Bayerische Lebensversicherung und aus der Bayerischen Beamten Versicherung wird BA die Bayerische Allgemeine Versicherung.

Die Raiffeisenbanken Laupheim-Illertal und Erlenmoos schließen sich zusammen. Die Raiffeisenbank Erlenmoos wird zukünftig unter dem Namen Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal mit Sitz in Laupheim firmieren. Die technische Verschmelzung wird am 19. September 2020 erfolgen. Es soll keine fusionsbedingten Kündigungen geben.

Die Raiffeisenbanken Augsburger Land West und Jettingen-Scheppach fusionieren. Der Zusammenschluss zur Raiffeisenbank Augsburger Land West wird rechtlich rückwirkend zum 1. Januar 2020 und die technische Verschmelzung Mitte November umgesetzt. Das vereinigte Institut wird über eine Bilanzsumme von rund 780 Millionen Euro verfügen.

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