Bankenchronik Ausgabe 21/2019

5. bis 25. Oktober 2019

Die Commerzbank, die Deutsche Börse und MEAG, der Asset Manager der Münchener Rück und von ERGO, haben gemeinsam Möglichkeiten untersucht, die Distributed-Ledger-Technologie für Post-Trade-Services einzusetzen. Die beteiligten Unternehmen haben die Abwicklung eines rechtsverbindlichen Wertpapiergeschäfts im Sekundärmarkt mit tokenisiertem Geld und Wertpapieren erfolgreich abgeschlossen. Die Commerzbank nutzte das tokenisierte Geld als Sicherheit bei der zentralen Gegenpartei Eurex Clearing. Das Prototyp-Szenario bildete eine Transaktion von tokenisierten Wertpapieren und der Übertragung von tokenisiertem Geld vollständig ab. Ziel war es, das Potenzial verschiedener umfassender Dienstleistungen auf Basis der Distributed-Ledger-Technologie weiter auszuloten. Für die Transaktion wurden zunächst digitale Tokens in Form von Buchgeld (Cash Token) sowie von Wertpapieren (Securities Token) generiert. Anschließend wurde der zeitgleiche rechtsverbindliche Austausch der Tokens durch den Einsatz von Distributed-Ledger-Technologie ermöglicht. Als weiteren Anwendungsfall stellte die Commerzbank der zentralen Gegenpartei Eurex Clearing im Rahmen ihres operativen Risikomanagements Liquidität, in Form von Token repräsentiert, zur Deckung der Margenanforderungen zur Verfügung. Die zugrunde liegende Technologie und das Rechtskonzept wurden von der Commerzbank und der Deutschen Börse gemeinsam entwickelt.

Die spanische Bank Santander hat dem Verkauf ihrer Privat- und Firmenkundentochter in Puerto Rico an die First Bank Puerto Rico für insgesamt 1,1 Milliarden US-Dollar zugestimmt. Banco Santander Puerto Rico hat auf der Insel einen Marktanteil von 8 Prozent und verfügt über insgesamt 27 Filialen mit 1 000 Angestellten in dem karibischen Land. Unter dem üblichen Vorbehalt der regulatorischen Zustimmung erwartet das spanische Institut den Abschluss der Transaktion für Mitte 2020. Der Erlös wird zu einem Anstieg der harten Kernkapitalquote um 5 oder 6 Basispunkte führen und nur unwesentliche Auswirkungen auf die Profitabilität des Kreditinstituts haben.

Die französische Bank BNP Paribas will 22,5 Prozent der Anteile an der Fondsvertriebsplattform Allfunds übernehmen. Gemeinsam soll eine global führende Fonds- und Wealth-Tech-Plattform geschaffen werden. BNP Paribas will Allfunds als bevorzugten Zugang zum Fondsmarkt nutzen und überträgt dafür auch einige italienische Geschäftsaktivitäten. Die Übernahme der Anteile steht unter dem üblichen Vorbehalt der regulatorischen Zustimmung und soll bis Ende 2020 abgeschlossen sein.

Mit dem Closing der Übertragung der Gesellschaftsanteile der Bank Schilling hat die Merkur Bank die Übernahme wesentlicher Anteile des Bankgeschäfts des Instituts abgeschlossen. Die Merkur Bank firmiert damit ab sofort unter dem Namen Merkur Privatbank. Alle 250 Mitarbeiter der Bank Schilling wurden übernommen, sodass die Merkur Privatbank nun insgesamt 440 Mitarbeiter hat.

Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat in der vorletzten Oktoberwoche 2019 die erste Nationale Risikoanalyse zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (NRA) veröffentlicht. Die NRA analysiert als ein Kernelement des risikobasierten Ansatzes der Financial Action Task Force (FATF) sowie der vierten EU-Geldwäscherichtlinie die Stärken und Schwächen in der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in Deutschland und soll dazu beitragen, das nationale Risikobewusstsein weiter zu schärfen. Das Instrument soll der BaFin und den von ihr beaufsichtigten Unternehmen wichtige Hinweise zu länder-, produkt- und sektorspezifischen Risiken für deren eigene Analysen geben. An der NRA waren seit Ende 2017 unter Federführung des BMF 35 Bundes- und Landesbehörden beteiligt. Dazu zählten insbesondere die Bundesregierung, Strafverfolgungsbehörden, Nachrichtendienste, die Generalzolldirektion und Aufsichtsbehörden. Darüber hinaus hat das BMF auch Vertreter aus dem Finanz und Nichtfinanzsektor eingebunden.

Der französische Versicherungskonzern Axa verkauft seine belgischen Bankaktivitäten an die Crelan Bank. Axa wird 100 Prozent der Anteile an der Axa Bank Belgium an die Crelan Bank für insgesamt 620 Millionen Euro verkaufen. Darin enthalten ist ein Barbeitrag in Höhe von 540 Millionen Euro sowie die Übertragung von 100 Prozent der Anteile an Crelan Insurance an Axa Belgium. Die Anteile werden demnach mit 80 Millionen Euro bewertet. Darüber hinaus haben die Crelan Bank und Axa einen langfristigen Vertrag über eine Vertriebspartnerschaft bei Schadensversicherungen und Vorsorgeprodukten geschlossen. Im Gegenzug beteiligt sich Axa mit 9,9 Prozent an Crelan und der Axa Bank Belgium für 90 Millionen Euro. Der Abschluss wird unter dem üblichen Vorbehalt der regulatorischen Zustimmung für das zweite Quartal 2020 erwartet.

Der Payment-Anbieter der genossenschaftlichen Finanzgruppe, VR Payment, erweitert sein Angebot für den Onlinehandel und startet eine Omni-Channel- Komplettlösung, die Kunden von Volksbanken und Raiffeisenbanken den Zugang zum E-Commerce ermöglichen soll. Das Gesamtpaket enthält einen kompletten vorkonfigurierten Onlineshop, responsive Designvorlagen, alle gängigen Zahlungsoptionen sowie das Hosting. VR Payment will das Angebot kontinuierlich weiterentwickeln und dem Kunden Support durch erfahrene Web-Experten anbieten. Die neue Lösung ergänzt das bestehende E-Commerce-Portfolio von VR Payment: Bislang wurden in erster Linie Händler mit sehr kleinem Produktsortiment mit einer One-Page-Lösung angesprochen sowie Onlinehändler, die für ein bereits bestehendes Shopsystem professionelles Payment benötigten. Der VR pay eShop Kompakt soll in drei Paketen angeboten werden, die nach monatlichem Umsatzvolumen des Kunden gestaffelt sind.

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