Bankenchronik Ausgabe 5/2018

7. Februar bis 21. Februar 2018

Die Bremer Kreditbank AG (BKB) ist neuer Mehrheitsaktionär der Oldenburgischen Landesbank AG (OLB). Die BKB und die Allianz hatten die Einigung über den Kauf der Beteiligung schon im Juni 2017 getroffen, nun erteilten die zuständigen Aufsichtsbehörden die Genehmigung. Insgesamt hält die BKB an der OLB damit einen Anteil in Höhe von rund 95,3 Prozent.

Die Allianz verbündet sich im Geschäft mit Versicherungen gegen Computerkriminalität mit Apple und Cisco. Kunden der beiden amerikanischen Technologiefirmen sollen Cyber-Policen zu günstigeren Konditionen erhalten, etwa mit niedrigeren Selbstbehalten oder ohne Eigenbeteiligung, wie die Unternehmen mitteilten. Teil der neuen Zusammenarbeit ist auch der weltgrößte Versicherungsmakler Aon.

Macquarie Infrastructure and Real Assets (MIRA), ein Geschäftsbereich der Macquarie Group, übernimmt die GLL Real Estate Partners (GLL), einen Immobilienfondsmanager mit Sitz in München. Damit wird GLL zur Immobilienbeteiligungsplattform für MIRA in Europa sowie Nord- und Südamerika. Über die Bedingungen der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.

Der Zahlungsdienstleister Swift hat die offizielle Einführung der "New Payments Platform" (NPP) in Australien bekannt gegeben. Die Kernfunktionen der NPP umfassen, laut Swift, zum einen Sofortzahlung und Echtzeit-Settlement zeilengleich über die Reserve Bank of Australia. Es handelt sich um eine neue Methode, um ein Geldkonto mit einer leicht zu merkenden Identifizierung wie etwa einer Mobiltelefonnummer, einer E-Mail-Adresse oder einer ABN (Australian Business Number) für Unternehmen als Zahlungskennung (PayID) zu verbinden, zum anderen eine offen zugängliche Infrastruktur. Dazu kommt ein neues Service-Regelwerk. An der Konzeption, Entwicklung und Realisierung der NPP sieht sich Swift maßgeblich beteiligt und will mit dem Betrieb der Infrastruktur der NPP auch künftig eine Schlüsselrolle einnehmen, teilte das Unternehmen mit; der Blick richtet sich dabei auch auf Europa.

Die ING Deutschland GmbH, Muttergesellschaft der ING-DiBa AG, hat angekündigt, die ECommerce Holding II S.à.r.l. sowie die zugehörigen Unternehmen, etwa die Onlinekreditplattform Lendico Deutschland GmbH, erwerben zu wollen. Die Kaufabsicht wurde bereits dem Bundeskartellamt zur Prüfung gemeldet. Mit dem Erwerb will die Bank das Geschäft mit der Zielgruppe der kleinen und mittleren Unternehmen aufnehmen (siehe ZfgK 4-2018).

Der Bankensoftwarehersteller Temenos peilt eine milliardenschwere Expansion in Großbritannien an. Dazu will das schweizerische Unternehmen die an der Londoner Börse notierte Finanzfirma Fidessa vollständig übernehmen. Die Gespräche mit Fidessa seien fortgeschritten, eine tatsächliche Offerte sei jedoch nicht sicher.

Die Deutsche Bank hat Tochtergesellschaften in Steueroasen an das auf den Bermudas ansässige Finanzinstitut N.T. Butterfield & Son verkauft. Es geht um das von der Deutschen Bank bislang für wohlhabende Privatkunden auf den Cayman-Inseln und den beiden Kanalinseln Jersey und Guernsey unterhaltene Bank- und Wertpapierverwahrgeschäft. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Die 120 betroffenen Mitarbeiter der Deutschen Bank will Butterfield großteils weiterbeschäftigen.

Die britische Großbank Lloyds trennt sich von ihrem Vermögensverwaltungspartner Standard Life Aberdeen. Die Kooperation werde in der ersten Jahreshälfte 2019 auslaufen, kündigte die Lloyds Banking Group an. Derzeit verwaltet Standard Life Aberdeen Vermögenswerte von rund 109 Milliarden britischen Pfund (122 Milliarden Euro) für Lloyds.

Giromatch und die Degussa Bank AG arbeiten zukünftig gemeinsam an neuen Innovationen. Das Frankfurter Fintech-Unternehmen versucht damit, seine Rolle als digitaler Dienstleister für Banken weiter auszubauen. Für das gemeinsame Pilotprojekt greift Giromatch über Schnittstellen auf alle digital vorhandenen Informationen des Antragstellers zu und wertet diese für die Degussa Bank aus. Ein zentrales Element ist zum Beispiel der digitale Kontoblick, welcher eine detaillierte Übersicht zur Finanzlage des Kreditnehmers gibt und so die Grundlage für sofortige Kreditentscheidungen schaffen soll.

Die Region Frankfurt Rhein-Main soll sich innerhalb von fünf Jahren zum führenden Fintech-Hub in Kontinentaleuropa sowie einer international anerkannten Tech-Region entwickeln. Auf dieses gemeinsame Ziel haben sich das hessische Wirtschaftsministerium, Unternehmen und Hochschulen der Region verpflichtet. Das Frankfurter Tech-Quartier hat dazu einen Masterplan für die Startup-Region entwickelt. Insgesamt umfasst der Plan 20 Einzelmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 15 bis 20 Millionen Euro innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre.

Der Schweizer Bundesrat will systemrelevanten Banken beim Aufbau von Kapitalpuffern entgegenkommen und hat ein Verfahren entwickelt, um zusätzliche Steuerbelastungen für die Großbanken bei der Emission von frischem Kapital zu verhindern. Zu den betroffenen Unternehmen gehören neben UBS und Credit Suisse auch die Zürcher Kantonalbank, Raiffeisen sowie Postfinance.

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall will künftig die neuen Refinanzierungsmöglichkeiten nutzen, die den Instituten seit der Neuerung des Bausparkassengesetzes Ende 2015 offenstehen. Wie das Institut mitteilte, will sie 2019 den ersten Pfandbrief begeben und schaffe dafür aktuell die nötigen Voraussetzungen. Die Wüstenrot Bausparkasse AG hatte diese Option im Mai 2017 als erste Bausparkasse genutzt. Zudem gebe das Gesetz neue Möglichkeiten der Geldanlage, die das Institut zusätzlich nutzen möchte.

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