Bankenchronik Ausgabe 5/2021

5. bis 19. Februar 2021

Die Union Investment beteiligt sich mit 10 Prozent an dem Private Debt Manager aam2cred Debt Investments. Durch die Zusammenarbeit baue das Institut sein Produkt- und Leistungsangebot im Bereich alternative Investments für institutionelle Kunden aus. Die 2018 gegründete und deutschlandweit tätige aam2cred Debt Investments wird das Sourcing und das Management des Kreditportfolios sowie die Anlageberatung für die Fonds übernehmen. Es ist laut Union Investment geplant, die Beteiligung innerhalb der kommenden Jahre sukzessive auszubauen. Weitere Einzelheiten wurden nicht offengelegt.

Der in Luxemburg ansässige Finanzinfrastruktur-Anbieter Banking Circle ist dem Verband der Auslandsbanken in Deutschland (VAB) beigetreten. Mit dem Beitritt zum VAB will das Unternehmen sein Engagement für den Ausbau seiner Kundenbasis und seines Angebots auf dem deutschen Markt unterstreichen. Banking Circle verfügt über eine Banklizenz.

Die Raiffeisen Bank International (RBI) kauft 100 Prozent der Anteile an der Equa Bank von AnaCap Financial Partners. Nach der Transaktion soll das Institut mit der tschechischen RBI-Tochter Raiffeisenbank verschmolzen werden. Die Equa Bank, welche sich auf das Konsumentenkreditgeschäft spezialisiert hat, betreut derzeit knapp 480 000 Kunden. Die Bilanzsumme des Instituts belief sich per Ende 2020 auf 2,8 Milliarden Euro. Der Abschluss der Akquisition wird Mitte dieses Jahres erwartet. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Die österreichische RBI wird außerdem den tschechischen FX- und Zahlungsverkehrsanbieter Akcenta übernehmen. Geplant ist, dass die RBI 70 Prozent an Akcenta erwirbt und die restlichen 30 Prozent von der tschechischen RBI-Tochter Raiffeisenbank übernommen werden. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung und soll bis Ende Mai abgeschlossen sein. Akcenta bietet Devisen-, Zahlungsverkehrs- und Handelsdienstleistungen für Klein- und Mittelbetriebe in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Polen, Rumänien und Deutschland an. Das Unternehmen betreut rund 43 000 Kunden, mehr als 20 000 davon in Tschechien. Zum Jahresende 2020 wies Akcenta eine Bilanzsumme von rund 93 Millionen Euro aus und wickelte in diesem Jahr ein Kundentransaktionsvolumen von insgesamt knapp 7 Milliarden Euro ab. Akcenta werde eng mit dem bestehenden FX- und Zahlungsverkehrsgeschäft der RBI zusammenarbeiten, jedoch nicht in die RBI integriert werden, heißt es.

Die französische Bankengruppe Banques Populaires et Caisses d'Epargne, kurz BPCE, will die Investmentbank Natixis vollständig übernehmen und anschließend von der Börse nehmen. Die Dachorganisation der französischen Sparkassen und Genossenschaftsbanken wird also die restlichen 29,3 Prozent an Natixis für 4,00 Euro je Aktie erwerben, was einem Kaufpreis von insgesamt rund 3,7 Milliarden Euro entspricht. Künftig sollen das Investmentbanking und die Vermögensverwaltung von Natixis eine eigene Sparte von BPCE bilden.

Die irische Depfa Bank mit Sitz in Dublin wird von der FMS Wertmanagement an die österreichische börsennotierte Bawag PSK veräußert. Zum Kaufpreis wurde zwar Stillschweigen vereinbart, die Übernahme sei laut der Bawag aber "eine attraktive und kapitalsteigernde Investmentmöglichkeit".

Die Evangelische Bank (EB) hat ein neues Tochterunternehmen gegründet: die EB-Sustainable Real Estate, kurz EB-SRE. Mit der EB-SRE will die christliche Bank aus Kassel nachhaltige Immobilienprojekte in Deutschland entwickeln und realisieren. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden deshalb konsequent ethische, soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt. Darüber hinaus diene die Gründung der EB-SRE dem Ausbau des Leistungsportfolios der EB-Gruppe im Rahmen ihrer Beyond-Banking-Strategie. Das Konsumentenkredit-Portal Smava will seinen Wettbewerber Finanzcheck übernehmen. Damit entstehe ein führender Anbieter zur Vermittlung von Krediten über das Internet, teilte Smava dazu mit. Verkäufer von Finanzcheck ist der Finanzinvestor Hellman & Friedman. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Die Transaktion soll bis Ende des ersten Quartals abgeschlossen sein. Laut eigener Angaben vermittelten beide Fintech-Unternehmen im vergangenen Jahr Kredite mit einem Volumen von mehr als vier Milliarden Euro.

Die Schweizer Großbank Credit Suisse und der US-Kommunalanleihen-Versicherer MBIA haben einem Vergleich im Streit um das Geschäft mit US-Wohnbauhypotheken zugestimmt. Wie die MBIA mitteilte, zahlt das Schweizer Geldhaus dafür 600 Millionen Dollar (rund 494,7 Millionen Euro).

Mit Wirkung zum 1. Januar 2021 hat die Feri (Schweiz) 100 Prozent der Limmat-Wealth-Aktien übernommen. Der Vermögensverwalter Limmat Wealth werde als Tochtergesellschaft zunächst weiter unter ihrem eigenen Namen firmieren. Eine Verschmelzung auf die Feri sei für einen späteren Zeitpunkt geplant. Am gemeinsamen Standort in Zürich arbeiten 23 Mitarbeiter, die insgesamt über 200 institutionelle und private Kunden betreuen. Für die Kunden von Limmat Wealth eröffne sich durch den Zusammenschluss eine breite Palette an Investment-Management- und Family-Office-Lösungen.

Der französische Investor Tikehau Capital hat ein neues Übernahmevehikel (Special Purpose Acquisition Company - SPAC) gegründet, welches sich auf den europäischen Finanzdienstleistungssektor konzentrieren wird. Der Fokus soll auf skalierbaren Plattformen, wie beispielsweise innovativen Fintech-Unternehmen, liegen, die ein gewisses Wachstumspotenzial aufweisen. In das Vorhaben ebenfalls involviert sind die französische Financière Agache sowie zwei erfahrene europäische Banker als operative Partner des Unternehmens.

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