Bankenchronik Ausgabe 8/2021

18. bis 30. März 2021

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat eine Kooperationsvereinbarung mit dem niederländischen FinTech TreasurUp geschlossen. Gegenstand ist die gemeinsame Einführung einer digitalen Lösung für das Management von Währungsrisiken speziell kleinerer und mittlerer Unternehmenskunden. Diese möchte die LBBW den Unternehmenskunden der Sparkassen sowie ihren eigenen Kunden zum aktiven Währungsmanagement zur Verfügung stellen.

Die Allianz wird die polnischen Lebens-, Schaden- sowie Unfallversicherungsgeschäfte und die Pensions- und Vermögensverwaltung der Aviva Gruppe übernehmen. Darüber hinaus erwirbt sie jeweils 51 Prozent der Anteile an Avivas Bankassurance-Gemeinschaftsunternehmen mit Santander in der Lebens-, sowie Schaden- und Unfallversicherung. Die Transaktion hat einen Gesamtwert von 2,5 Milliarden Euro, welcher sich aus einem Kaufpreis von 2,7 Milliarden Euro und einer Dividendenzahlung von 0,2 Milliarden Euro zusammensetzt. Der Abschluss der Transaktion, die den Genehmigungen der Aufsichtsbehörden unterliegt, wird innerhalb der nächsten 12 Monate erwartet.

Die Commerzbank und Google Cloud bauen ihre Zusammenarbeit weiter aus und gehen eine fünfjährige strategische Partnerschaft ein. Mithilfe von Google Cloud möchte die Commerzbank eine signifikante Anzahl ihrer Bankanwendungen in die Cloud verlagern. Seit 2017 arbeiten beide Unternehmen gemeinsam an der Entwicklung einer umfassenden Strategie zur Transformation und Migration von Anwendungen in die Cloud.

Die Frankfurter Volksbank wird eine unabhängige Tochtergesellschaft zur Kreditvermittlung gründen, die am 1. Juni 2021 ihren Betrieb in Frankfurt aufnehmen soll. Der Fokus liegt auf der unabhängigen Vermittlung von Krediten zur Immobilienfinanzierung. Neben der vorrangigen Vermittlung von privaten Immobiliendarlehen sollen perspektivisch auch Lösungen für die gewerbliche Immobilienfinanzierung angeboten werden.

Die beiden Schweizer Infrastruktur-Anbieter Swisscom und SIX koopieren, um die Interoperabilität ihrer jeweiligen komplementären Angebote zu verbessern. Beide Unternehmen verfügen bereits über Open Finance Angebote, die unabhängig voneinander im Markt genutzt werden können. Die zukünftige technische Kooperation werde Anbietern und Bezügern von Finanzdienstleistungen die Nutzung von Open Finance erleichtern und damit auch die Innovationsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes stärken.

Die Schweizer Credit Suisse gliedert den Bereich Asset Management aus der Division International Wealth Management aus und führt ihn als eigene Division weiter. Die Ausgliederung folgt auf die Ankündigung der Auflösung der von Credit Suisse Asset Management verwalteten Supply Chain Finance Funds. Ende 2012 hatte die Großbank die Divisionen Private Banking und Asset Management zu einer Division zusammengefasst.

Der amerikanische Vermögensverwalter Vanguard erweitert mit einem neuen Büro in Mailand seine Präsenz in Europa. Die Eröffnung folgt auf die Notierung von 19 Vanguard-ETFs an der Borsa Italiana im Jahr 2019 sowie der Notierung sieben weiterer ETFs in der Folge und dem Beitritt von Vanguard zur italienischen Vereinigung für Vermögensverwalter Assogestioni.

Nach der Beteiligung an dem Hongkonger Fintech Welab hat die Einheit des Allianz-Konzerns für Digital-Investments, Allianz X, nun an einer Finanzierungsrunde über 118 Millionen US-Dollar des US-Insurtechs Pie Insurance teilgenommen. Andere Teilnehmer der Runde waren Acrew Capital, Greycroft, SVB Capital, Sirius-Point, Elefund und Moxley Holdings. Pie ist Anbieter von Berufsunfallversicherungen für Kleinunternehmen. Die Allianz sieht in dem Investment weitere Möglichkeiten zur Stärkung ihres Firmenkundengeschäfts in den USA.

Am 19. März hat die Financial Action Task Force (FATF) eine Überarbeitung ihrer Richtlinien zur risikobasierten Herangehensweise an virtuelle Assets (VA) und Dienstleister für virtuelle Assets (VASP) vorgelegt. Das Dokument enthält Neuerungen für sechs Bereiche der Thematik, welche für die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung relevant sind. Zunächst wurden die Definitionen der VA und VASP ausgeweitet, um auszuschließen, dass relevante Assets nicht durch die FATF-Standards abgedeckt würden. Weiterhin sind Leitlinien zur Anwendung von FATF-Standards auf sogenannte Stablecoins, zusätzliche Richtlinien bezüglich der Risiken und Risikominderung für Peer-to-Peer-Transaktionen, erneuerte Empfehlungen zur Lizenzierung und Registrierung von VASPs sowie weitere Orientierungshilfen für die öffentlichen und privaten Sektoren zur Implementierung der "Travel Rule" enthalten. Zuletzt wurde das Dokument aktualisiert, um die "Prinzipien zum Teilen von Informationen und zur Kooperation unter VASP-Aufsehern" einzubeziehen. Die FATF bittet um Rückmeldung zu den Neuerungen hauptsächlich von Interessenvertretern des privaten Sektors.

Die EAA-Tochtergesellschaft EAA Covered Bond Bank (seit 15. März 2021 Erste EAA Ireland) wurde am 11. März 2021 von der Europäischen Zentralbank (EZB) informiert, dass ihre Vollbanklizenz und ihre Lizenz als sogenannte Designated Credit Institution entsprechend dem von ihr gestellten Antrag zum 12. März 2021 widerrufen wurden. Die Mitteilung folgt rund ein Jahr auf den Abbruch des ursprünglichen Plans, die Tochtergesellschaft an einen Investor zu verkaufen. Statt der geplanten Schließung der Bank im Jahr 2027, wird nach der Rückgabe der Banklizenz und der Übertragung des Restportfolios der EAA Covered Bond Bank auf die EAA im vergangenen Jahr nun mit dem Abschluss der Liquidation im Jahr 2022 gerechnet.

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