Bankenchronik Ausgabe 9/2018

6. bis 19. April 2018

Die Nachhaltigkeitsinitiativen Accelerating Sustainable Finance Initiative der Deutschen Börse und das Green Finance Cluster Frankfurt des Hessischen Wirtschaftsministeriums haben ihren Zusammenschluss bekannt gegeben. Unter dem Namen Sustainable Finance Cluster sollen zukünftig alle Aktivitäten der beiden Initiativen gemeinsam fortgeführt werden. Ziel ist es, auf Basis eines breiten Dialogs die Finanzmarktexpertise rund um Sustainable Finance effizienter zu nutzen und vor allem konkrete Handlungsansätze für die Zukunftsfähigkeit nationaler und internationaler Finanzmarktstrukturen zu formulieren und umzusetzen.

Die Quirin Privatbank will ihren Robo-Advisor Quirion als Tochtergesellschaft ausgliedern und damit rechtlich verselbstständigen. Die Ausgründung ist seit 2017 beschlossen und soll im zweiten Quartal 2018 abgeschlossen sein. Mit der Verselbstständigung des Quirion-Geschäftes soll die Unabhängigkeit des Geschäftsfeldes verstärkt und dieses auf Augenhöhe mit den Mitbewerbern positioniert werden, begründet die Bank den Schritt.

Die österreichische Oberbank plant im Jahr 2018 mit Baden-Württemberg und Sachsen zwei neue Marktregionen in Deutschland zu erschließen und acht neue Filialen zu eröffnen. Damit würde sie mit dann 35 Filialen das dichteste Netz aller österreichischen Banken in der Bundesrepublik betreiben. Auch in Wien und in Ungarn soll das Filialnetz weiter verdichtet werden.

Signal Iduna Asset Management (AM) kooperiert für eine neue Geldanlageplattform mit dem Berliner Fintech Growney. Gemeinsam wollen die Unternehmen im Laufe des zweiten Quartals 2018 eine neue Onlineplattform aufbauen, auf der der Robo-Advisor von Growney agieren soll. Über das Portal sollen sich Kunden dann vollautomatisiert online beraten lassen können. Ihr Geld geht danach je nach Risikostufe in eines von fünf Portfolios, die mit acht aktiv gemanagten Fonds der konzerneigenen Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansa Invest bestückt werden sollen.

ING-DiBa ist eine Kooperation mit dem Fintech Smartsteuer eingegangen um ihren Kunden die Möglichkeit zu bieten, Steuererklärungen online zu erledigen. Das Angebot von Smartsteuer steht für Kunden der Direktbank im Bereich Internetbanking zur Verfügung, von dort wird der Kunde direkt auf die Webseite von Smartsteuer geleitet, wo er die weitere Anmeldung sowie die Steuererklärung Schritt für Schritt durchläuft. Anschließend kann er entscheiden, ob er über die Plattform die sichere Datenübertragung zum Finanzamt herstellen möchte.

Der Medienkonzern Hearst Communications hat 20 Prozent an dem Finanzinformationsdienstleister Fitch Gruppe erworben und ist damit ab sofort Alleineigentümer. Verkäufer ist die französische Fimalac, eine Holdinggesellschaft, die sich auf Unternehmen im Bereich Kreditrating und Risikomanagement spezialisiert hat. Die Transaktion wird mit 2,8 Milliarden Dollar bewertet.

Die Gruppe der Sparda-Banken hat eine Outsourcing-Vereinbarung mit der Telekomsparte T-Systems geschlossen. Der Siebenjahresvertrag hat nach Angaben der Unternehmen ein Volumen im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich und eine Verlängerungsoption um weitere drei Jahre. Die Großkundensparte der Telekom soll die komplette IT-Infrastruktur des zentralen IT-Dienstleisters der Sparda-Banken übernehmen und alle Großrechner und Serverlandschaften in Rechenzentren von T-Systems migrieren. Bisher hat die Sparda-Datenverarbeitung eG (SDV-IT) selbst zwei Rechenzentren in Nürnberg betrieben. Mit dem Vertrag ist auch die Übernahme von rund 120 Mitarbeitern verbunden, die auch weiterhin das Management sowie die Weiterentwicklung der Software verantworten sollen.

Nach einstimmiger Billigung der Vertreterversammlungen beider Banken haben die Volksbank Griesheim und die Frankfurter Volksbank grünes Licht für den Zusammenschluss gegeben. Die Eintragung in das Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Frankfurt soll rückwirkend zum 1. Januar 2018 rechtswirksam werden. Zusammen mit der ebenfalls zum Jahresanfang vollzogenen Fusion mit der Vereinigten Volksbank Maingau (siehe ZfgK 1/2018) wird das neue Institut eine Bilanzsumme von 11,6 Milliarden Euro haben. An der regionalen Verankerung der Volksbank Griesheim soll sich nichts ändern. So soll der Name der Volksbank Griesheim erhalten bleiben und den bestehenden Geschäftsstellen wird ein Bestandsschutz von mindestens 15 Jahren eingeräumt (sie he auch ZfgK 9/2017).

Goldman Sachs hat die Fintech-App Clarity Money gekauft. Damit will die US-Bank ihr Onlineangebot für kleine Privatkunden stärken. Nach Angaben der Bank kommen mit Clarity Money mehr als eine Million weitere hinzu. Über den Preis für die Übernahme machten die beteiligten Firmen keine Angaben.

In der Diskussion um die gemeinsame Einlagensicherung für Banken des Euroraums (European Deposit Scheme - Edis) hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine neue Studie veröffentlicht. Diese kommt zu dem Schluss, die Edis erhöhe nicht das Risiko einer länderübergreifenden Umverteilung von Mitteln und wäre stark genug, Auszahlungen selbst in einer schweren Bankenkrise zu bewältigen. Des Weiteren argumentiert die Studie, die Quersubventionierung würde in der gemeinsamen Einlagensicherung sogar noch früher greifen als in einem Mischsystem.

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat mit einer Satzungsänderung die Option für einen hauptamtlichen Verbandspräsidenten geschaffen. Es handelt sich jedoch lediglich um eine "Notfalloption" für den Fall, dass sich kein nebenamtlicher Präsident finden würde, heißt es vonseiten des Verbandes. Bislang haben alle Präsidenten des Bankenverbandes das Amt neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit ausgeübt.

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