Börsennachrichten Ausgabe 10/2020

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BÖAG: Übernahme ICF Bank

Die BÖAG Börsen AG, Trägergesellschaft der Börsen in Düsseldorf, Hamburg und Hannover, übernimmt von den Gründern des Unternehmens die Mehrheit der Geschäftsanteile an der ICF Bank, einer Wertpapierhandelsbank mit Sitz in Frankfurt am Main, und sichert sich eine Option auf weitere Anteile. Die ICF Bank und ihre beiden IT-Tochtergesellschaften ICF Systems und Novis Software bieten Dienstleistungen und Lösungen rund um den Wertpapierhandel in Deutschland an. Mit der Mehrheitsübernahme will die BÖAG die Weichen für gemeinsames innovatives Wachstum stellen.

SIX: Beteiligungsveräußerung

Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX hat die Platzierung von circa 10 Million Worldline-Aktien im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens abgeschlossen. Die Transaktion entsprach 5,5 Prozent des gesamten Aktienkapitals von Worldline. Zusätzlich hat SIX die Equity-Collar-Transaktion in Bezug auf ihre Beteiligung an dem digitalen Payment-Anbieter Worldline vom 29. Oktober 2019 vorzeitig aufgelöst. Dadurch wurden weitere circa eine Million Worldline-Aktien veräußert. Insgesamt hat die Schweizer Börsenbetreiberin nun etwas mehr als 11 Millionen Aktien veräußert, was einem Anteil von 6,0 Prozent am Aktienkapital von Worldline entspricht. Bei einem festgelegten Stückpreis von 61,20 Euro je Worldline-Aktie ergab sich ein Transaktionsvolumen von 675 Millionen Euro.

SIX hält nach der Transaktion weiterhin 16,3 Prozent der Anteile und bezeichnet Worldline nach wie vor als "strategische Investition". Den Erlös will SIX nutzen, um einen Teil der Übernahme des spanischen Börsebetreibers Bolsas y Mercados Españoles (BME) zu finanzieren. Daneben sollen noch verfügbare liquide Mittel und eine Fremdkapitalfinanzierung für die Ende 2019 angekündigte Akquisition genutzt werden.

Euronext: Übernahme von VP Securities

Der paneuropäische Börsenbetreiber Euronext wird 70 Prozent der Anteile an VP Securities von den bisherigen Eigentümern - der Dänischen Zentralbank, der Danske Bank, Nykredit, Nordea und Jyske Bank - übernehmen. Der dänische Zentralverwahrer hat mehr als 1,2 Billionen Euro Assets under Custody und hat im Jahr 2019 16,6 Millionen Wertpapiertransaktionen abgewickelt. Euronext gibt auch ein Angebot an alle verbliebenen Aktionäre ab. Für alle Aktien hat Euronext umgerechnet etwa 150 Millionen Euro geboten.

Mit der Transaktion baut der Börsenbetreiber seinen Umsatzanteil in den nordischen Ländern signifikant aus. Pro forma wären damit im Jahr 2019 25 Prozent der Umsatzerlöse aus dieser Region gekommen. Die Transaktion soll aus bestehenden Mitteln finanziert werden. Das Closing wird in Abhängigkeit der regulatorischen Zustimmung zu Beginn des dritten Quartals des laufenden Jahres erwartet.

LSEG: neue Handelsplattform

MTS, Teil der London Stock Exchange Group (LSEG), hat MTS Depo gelauncht. Diese Plattform ist ein elektronisches multilaterales Handelssystem für den Handel im europäischen unbesicherten Geldmarkt in Euro. Der Handel hat mit einer Overnight-Transaktion zwischen zwei italienischen Banken bereits begonnen. MTS Depo ist für alle Nutzer von MTS Repo verfügbar und kann auch von Händlern aus den Ländern der Eurozone genutzt werden. Auf der Plattform können Teilnehmer kurzfristige Entleihungen und Ausleihungen mit Laufzeiten von Overnight bis zu einem Jahr verhandeln. Derzeit ist MTS beim Onboarding von neuen Kunden und rechnet für das Ende des dritten Quartals 2020 mit einer großen Bandbreite von Geldmarktinstitutionen auf seiner Plattform.

BSDEX: neuer Ordertyp

Die Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX) ermöglicht als Deutschlands erster regulierter Handelsplatz für digitale Vermögenswerte den Handel von Bitcoin gegen Euro. Neben Market- und Limit-Orders können Anleger an der BSDEX ab sofort auch Stop-Orders einstellen: Erreicht der Bitcoin-Preis die definierte Stop-Marke, so wird eine Order ins Orderbuch der BSDEX eingestellt - wahlweise mit oder ohne Limit. Die Orders werden direkt und nach den bestehenden Regeln der BSDEX gegeneinander ausgeführt.

Wiener Börse: neue Indizes

Die Wiener Börse hat den neuen Index CECE Soft gelauncht. Er fasst die größten und liquidesten Unternehmen im Bereich "Software & IT-Dienste" aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa zusammen. Ein Unternehmen des Index ist unter anderem das tschechische Softwareunternehmen "AVAST" (Antivirus-Programm). Die Auswahl der umsatzstärksten Unternehmen dieser Branche soll die Handelbarkeit des CECE Soft garantieren, welcher als Basiswert für strukturierte Produkte herangezogen werden kann.

Seit dem 24. April 2020 berechnet die Wiener Börse zudem noch den ROTX Total Return Index. Der rumänische Dividendenindex wurde auf Nachfrage internationaler Marktteilnehmer gelauncht. Er spiegelt die Dividendenrenditen des Wachstumsmarktes Rumänien wider. Das Indexangebot der Wiener Börse setzt sich damit aus insgesamt 147 Indizes zusammen. 108 davon bilden die nationalen, regionalen und branchenbezogenen Entwicklungen in Zentral-, Ost- und Südosteuropa ab.

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