Börsennachrichten Ausgabe 12/2016

Börsenfusion: Unter lagen

Am 1. Juni haben die London Stock Exchange (LSEG) und die Deutsche Börse verschiedene für ihre angestrebte Fusion relevante Unterlagen vorgelegt. Das waren ein Prospekt der Aktien der geplanten Börsen-Holding (Hold-Co), ein Scheme-Dokument (für LSEG-Aktionäre) und die Angebotsunterlagen für Aktionäre der Deutschen Börse. Das hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung hat am Tag nach der Veröffentlichung bekannt gegeben, die börsenrechtliche Prüfung der geplanten Fusion laufe. Weitere Informationen, die über die Angebotsunterlagen hinausgehen, würden bei den Unternehmen angefordert.

Sigma X: LCH und Six X-clear

Der von Goldman Sachs International betriebene Darkpool Sigma X hat angekündigt, im Juli dieses Jahres neue Clearing-Partner anzubinden. Wenn Tests erfolgreich verlaufen und die Behörden zustimmen, sollen Teilnehmer künftig ihre Transaktionen auch über LCH und Six X-clear abwickeln können. Bisher ist Euro CCP NV als Clearingeinheit an die Sigma-X-MTF-Plattform angeschlossen.

Deutsche Börse: Taiwan Futures Exchange

Die Taiwan Futures Exchange (Taifex) und Deutsche Börse Market Data + Services haben einen Vertrag zur Kooperation im Bereich Marktdaten unterzeichnet. Die Deutsche Börse wird damit zum exklusiven Lizenzgeber von Marktdaten und Informationsprodukten von Taifex für internationale Kunden. So sollen Kunden in Zukunft von den Lizensierungsservices der Deutschen Börse profitieren können, die bereits als Partner für verschiedene Handelsplätze weltweit agiert, wie zum Beispiel für BSE India, Irish Stock Exchange und Bulgarian Stock Exchange.

Europarat: Ausnahme für Warenhändler

Der Europäische Rat hat eine Ausnahmeregelung für Warenhändler im Rahmen einer EU-Verordnung über Eigenmittelanforderungen für Banken verlängert. Mit der Verordnung 575/2013 wurde eine solche Ausnahmeregelung für Warenhändler von den Großkreditvorschriften und den Eigenmittelanforderungen bis zum 31. Dezember 2017 eingeführt. Gemäß der Verordnung sollte die Kommission bis zum 31. Dezember 2015 Berichte über die Beaufsichtigung von Warenhändlern und von Wertpapierfirmen im Allgemeinen vorlegen. Diese Überprüfung ist noch im Gange, und neue Rechtsvorschriften, die in der Folge erforderlich sein könnten, würden erst nach dem 31. Dezember 2017 angenommen. Die Ausnahmeregelung wurde um drei Jahre bis Ende 2020 verlängert, um zu vermeiden, dass Warenhändler kurzfristig mit einem unsicheren Regulierungsumfeld konfrontiert sind.

Cleartrade Exchange: Foreign Board of Trade

Die Cleartrade Exchange (CLTX) wurde durch die US-amerikanische Commodity Futures Trading Commission (CFTC) als registriertes "Foreign Board of Trade" (FBOT) anerkannt. CLTX ist ein Terminmarkt für den globalen Warentermingeschäftemarkt, der ein elektronisches Orderbuch mit rund 40 verschiedenen Terminkontrakten aus den Bereichen Energie, Fracht, Metall und Landwirtschaft anbietet. Sie ist ein durch die Monetary Authority of Singapore regulierter Marktbetreiber (RMO) mit Sitz in Singapur und einer Niederlassung in London.

Die neue Zulassung ermöglicht es der CLTX, ihren in den USA ansässigen Teilnehmern einen direkten Zugang zum elektronischen Auftragseingabe- und Matchingsystem zur Verfügung zu stellen. Die CLTX befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der EEX und gehört zur Gruppe Deutsche Börse.

EEX: Plattform für CO2-Versteigerungen

Der Vertrag der European Energy Exchange (EEX) als Versteigerungsplattform für CO2-Emissionsberechtigungen der Bundesrepublik Deutschland wurde vom Umweltbundesamt um zwei Jahre verlängert. Im Jahr 2013 erhielt die EEX den Zuschlag als dauerhafte deutsche Versteigerungsplattform. In dieser Funktion führt sie wöchentlich Auktionen von Emissionsberechtigungen der dritten EU-ETS Handelsperiode über einen Zeitraum von drei Jahren durch. EEX wird die deutschen CO2-Auktionen bis Mitte November 2018 durchführen.

In der laufenden dritten Handelsperiode wurden an der EEX bislang rund 545 Millionen Emissionsberechtigungen (EUA, EUAA) in 170 Einzelauktionen im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland versteigert. Zusätzlich führt die EEX die transitorischen Versteigerungen im Auftrag der Europäischen Kommission und 25 teilnehmender EU-Mitgliedsstaaten sowie für Polen durch. Im Jahr 2016 soll nach vorläufiger Berechnung der Europäischen Kommission eine Menge von 655 Millionen Emissionsrechten über den Spotmarkt der Börse versteigert werden - das entspricht rund 85 Prozent der durch Primärmarktauktionen ausgegebenen Emissionsberechtigungen in Europa.

EEX und Powernext: neue Plattform

Als Reaktion auf die laufende MiFID-II-Gesetzgebung haben EEX und Powernext den Einführungstermin der zusätzlichen Handelsplattformen (Non-MTFs) für deutsche und französische Stromderivate sowie alle am regulierten Markt verfügbaren Erdgasderivate inklusive aller Handelspunkte und Fälligkeiten bestätigt. Die neuen Produkte sollen ab dem 1. Juli 2016 zur Verfügung stehen (siehe auch Börsen 6-2016).

Noch keine Bewertungen vorhanden


X