Börsennachrichten Ausgabe 17/2019

WFE: Börsenumsätze gesunken

Gemäß dem Bericht der World Exchange Federation (WFE) für das erste Halbjahr 2019 sind die globalen Börsenumsätze gesunken. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank das gehandelte Volumen um 11 Prozent auf 44,98 Billionen US-Dollar. Hingegen stieg die Zahl der Transaktionen weltweit um 11,4 Prozent auf 12,08 Milliarden. Die einzelnen Regionen entwickelten sich dabei aber höchst unterschiedlich. Während das gehandelte Volumen auf dem amerikanischen Kontinent um 17,4 Prozent zurückgegangen ist, wuchs das Volumen in der Asien-Pazifik-Region um 5,5 Prozent an. In der EMEA-Region brach das gehandelte Volumen sogar um 25,8 Prozent ein. Die Marktkapitalisierung erhöhte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 1,6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 auf nunmehr 86,47 Billionen US-Dollar.

Deutlich abgeschwächt hat sich demnach auch der Markt für Neuemissionen. Während die Zahl der neu gelisteten Initial Public Offerings (IPO) im zweiten Halbjahr 2018 global noch schwach von 804 auf 806 anstieg, brach sie im ersten Halbjahr 2019 gegenüber den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres deutlich um 35,2 Prozent auf nur noch 521 ein. Das dabei eingesammelte Kapital sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 22 Prozent auf 72,18 Milliarden US-Dollar. Auch hier gab es regionale Unterschiede: Während das Volumen des durch IPOs eigesammelten Kapitals in der EMEA-Region um 51,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückging, fiel es in der Asien-Pazifik-Region um 32 Prozent. Auf dem amerikanischen Kontinent wurden sogar 18,7 Prozent mehr Kapital durch Neuemissionen eingesammelt.

Auf dem Markt für Exchange Traded Funds (ETF) gab es auch eine teilweise gegenläufige Entwicklung. Die Zahl der gelisteten ETFs ist global gesehen um 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,2 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2018 auf 12 568 gestiegen. Das gehandelte Volumen hingegen ist im ersten Halbjahr 2019 um 13,6 Prozent auf 10,75 Billionen US-Dollar gesunken. Während der Rückgang auf dem amerikanischen Kontinent - der auch für insgesamt 89,9 Prozent des globalen Volumens steht - 12 Prozent betrug, waren es in der Asia-Pazifik-Region 13 Prozent. In der EMEA-Region brach das gehandelte Volumen um fast 60 Prozent auf nur noch 151,9 Milliarden US-Dollar ein.

Euronext: Nominierungen für den Verwaltungsrat

Der Aufsichtsrat des paneuropäischen Börsenbetreibers Euronext hat die Nominierungen für den Vorstand und den Aufsichtsrat bekannt gegeben. Als Vorstandsvorsitzender für Euronext N.V. wurde erneut Stéphane Boujnah vorgeschlagen. Neu für den Vorstand wurde Håvard S. Abrahamsen nominiert. Er war Chief Executive Officer (CEO) der Börse Oslo, bevor diese von der Euronext übernommen wurde, und soll dazu beitragen, dass die Integration der norwegischen Börse erfolgreich verläuft. Simone Huis in ´t Veld wurde darüber hinaus als neue Vorstandsvorsitzende von Euronext Amsterdam und als Mitglied des Vorstands der Euronext N.V. vorgesehen. Für den Aufsichtsrat wurde als unabhängiges Mitglied Nathalie Rachou nominiert. Derzeit ist Rachou Unabhängige Direktorin bei der Société Générale. Als weiteres unabhängiges Mitglied wurde Morten Thorsrud benannt. Er ist Präsident und CEO der If P&C Insurance Company und laut Euronext ein ausgewiesener Fachmann des norwegischen und nordischen Finanzmarkts. Alle Mandate werden für vier Jahre vergeben. Über die Vorschläge des Aufsichtsrats muss eine außerordentliche Hauptversammlung entscheiden. Zudem stehen die Nominierungen unter dem Vorbehalt der regulatorischen Zustimmungen.

Spectrum: neuer Handelsplatz

Mitte August ist mit Spectrum ein neuer Handelsplatz für Derivate in Deutschland an den Start gegangen. Das Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochter des britischen CFD- und Options-Brokers IG Group. Auf der nach MiFid II regulierten Multilateral Trading Facility (MTF)-Plattform sollen Privatanleger werktags rund um die Uhr Hebelzertifikate - Turbo24 Warrants genannt - auf eine Auswahl von Indizes, Währungen und Rohstoffe handeln können. Market Maker sollen rund um die Uhr für ausreichend Liquidität im Handel sorgen.

Den Zugang zu der Plattform können Privatanleger jedoch nur über einen Broker bekommen. Diese sollen keine Transaktionsgebühren an Spectrum zahlen müssen, dafür jedoch eine Mitgliedergebühr. Bislang ist lediglich IG Europe als Broker beteiligt. Doch das Unternehmen ist bereits mit weiteren Brokern in "engen Gesprächen". Gehandelt werden auf der Plattform nur die Turbo24 Warrants. Emittent dieser Produkte ist die Raydius GmbH aus Frankfurt, die ebenfalls eine Tochter der IG Gruppe ist.

Bakkt: Start im September

Nachdem es sich zuletzt herauszögerte, soll es nun bald so weit sein: Der Kryptohandelsanbieter Bakkt wird am 23. September 2019 den Handel mit Bitcoin-Futures starten. Die Kontrakte sollen auf täglicher und monatlicher Basis fällig sein und werden physisch geliefert. Mit einem Selbstzulassungsverfahren hat die US-Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) nun den Weg frei gemacht. Die Verwahrung der Bitcoins soll über Bakkt Trust erfolgen. Diese hat nun auch schon die Zulassung vom New York State Department of Financial Services bekommen. Der Börsenhandel der Futures erfolgt an der ICE Futures Börse und wird bei dem Clearinghaus ICE Clear US abgewickelt. Beide werden ebenfalls von der CFTC reguliert. Bakkt hat nach eigenen Angaben 35 Millionen US-Dollar zur Sicherung der Bitcoins hinterlegt und zudem die Verwahrung der Bitcoins mit einer Versicherung in Höhe von 125 Millionen US-Dollar abgesichert.

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