Börsennachrichten Ausgabe 18/2018

Deutsche Börse: Indizes neu zusammengesetzt

Die Deutsche Börse hat Veränderungen in ihren Aktienindizes mit Wirkung zum 24. September 2018 bekannt gegeben. Die Aktien der Wirecard AG werden in den Dax Index aufgenommen und ersetzen dort die Aktien der Commerzbank AG. Diese wechselt in den M-Dax-Index. Bei dieser regulären Anpassung der Auswahlindizes der Deutschen Börse greifen erstmals die neuen Regeln, die im Anschluss an eine Marktkonsultation am 18. Mai bekannt gegeben worden waren. Die bestehende Trennung nach den Segmenten Tech und Classic wurde in diesem Zuge aufgehoben. Unternehmen im Dax, die den Technologie-Sektoren zugeordnet sind, können nun auch in den Tec-Dax aufgenommen werden. Werte aus dem Tec-Dax können gleichzeitig auch im M-Dax und S-Dax notieren. Außerdem wurde in diesem Zusammenhang der M-Dax auf 60 Werte und der S-Dax auf 70 Werte vergrößert. 15 Unternehmen sind neu im M-Dax, fünf scheiden aus. Im S-Dax gibt es derweil 24 neue Unternehmen, vier scheiden aus. Der Tec-Dax besteht weiterhin aus 30 Konstituenten. Dort sind drei Unternehmen neu, drei scheiden aus. Die seit Mitte Juni zu Informationszwecken berechneten Schattenindizes werden am 21. September mit Handelsschluss eingestellt, heißt es vonseiten der Börse.

Eurex: neue Organisationsstruktur

Der Terminmarkt Eurex verändert seine Organisationsstruktur und richtet sich künftig verstärkt nach Assetklassen aus. In einer neuen Organisationsstruktur werden Vertrieb und Produktentwicklung innerhalb der neu geschaffenen Bereiche Equity & Index Derivatives sowie Fixed Income, Funding & Financing eng zusammenarbeiten, heißt es in einer Mitteilung. Die neue Organisationsstruktur soll die Mutter Deutsche Börse in der Umsetzung ihrer Wachstumsstrategie "Roadmap 2020" unterstützen. Durch die Bündelung von börsengehandelten und OTC-Produkten (Over-the-counter) in einem Assetklassen-Verantwortungsbereich will Eurex ihr ganzheitliches Produkt- und Serviceangebot stärken. Damit unterstützt sie die regulatorische Agenda, die eine Verlagerung des standardisierten OTC-Geschäfts auf die Börse forciert und das zentrale Clearing von Kontrakten fördert.

Stuttgart: italienische Staatsanleihen handelbar

An der Börse Stuttgart können Anleger ab sofort italienische Staatsanleihen handeln. Wie die Börse mitteilt, sind damit erstmals Staatsanleihen aus allen Mitgliedsländern der Eurozone über eine Börse in Deutschland auch für private Anleger direkt investierbar. Bisher waren italienische Staatsanleihen aufgrund von Abwicklungseinschränkungen vom börslichen Handel ausgeschlossen. Rund 100 italienische Staatsanleihen mit kurzen, mittleren und langen Laufzeiten sind nun an der Börse Stuttgart gelistet. Die Renditen der Anleihen liegen derzeit zwischen rund 0,7 und 3,7 Prozent. Aufgrund des Renditeaufschlags gegenüber Bundesanleihen werden italienische Staatsanleihen insbesondere von risikobereiten Anlegern nachgefragt.

Wiener Börse: erweiterter Handelskalender

Die Wiener Börse will ihre Handelssysteme im kommenden Jahr auch an ausgewählten österreichischen Feiertagen zur Verfügung stellen. 2019 kann an den Tagen Christi Himmelfahrt (30. Mai 2019), Fronleichnam (20. Juni 2019), Mariä Himmelfahrt (15. August 2019) und Allerheiligen (1. November 2019) regulär gehandelt werden. Die gesamte Infrastruktur, vom Clearing durch die Central Counterparty Austria GmbH (CCP.A) bis hin zur Abwicklung durch die OeKB CSD GmbH, soll an diesen Tagen bereitstehen. Mit diesem Schritt will die Börse einen Gleichklang mit EU-Standards schaffen und den Kunden mehr Service und mehr Verfügbarkeit bieten als zuvor. Da 85 Prozent der Handelsumsätze der Wiener Börse aus dem Ausland kommen, sei die Nachfrage nach österreichischen Aktien auch an den Schließtagen da, heißt es in einer Mitteilung. Die Wiener Börse hatte im Vorjahr 13-mal aufgrund eines Feiertages geschlossen. Mitgliedsbörsen der Federation of European Securities Exchanges (FESE) sowie US-Börsen hatten zwischen vier und neun Tage geschlossen. Der durchschnittliche Tagesumsatz an der Wiener Börse liegt 2018 bei rund 280 Millionen Euro. In den Folgejahren wird die Wiener Börse an nachstehenden Feiertagen geöffnet sein, sofern diese nicht auf ein Wochenende fallen: Heilige Drei Könige, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen und Maria Empfängnis.

SIX: höhere Beteiligung an SECB

Der Schweizer Börsenbetreiber SIX hat seine Beteiligung an der deutschen Zahlungsverkehrsbank Swiss Euro Clearing Bank GmbH von 25 Prozent auf 100 Prozent erhöht. Seit 1999 hält SIX 25 Prozent an der SECB, die anderen Anteilseigner von je 25 Prozent waren die Schweizer Banken UBS, Credit Suisse und Post Finance. Mit dem vollständigen Erwerb der SECB will SIX ihre Position als Anbieterin von Kerninfrastruktur-Dienstleistungen für Banken stärken. Geschäftszweck der SECB ist die Bereitstellung der Verbindung zu den wichtigsten Euro-Clearingsystemen sowie die Abwicklung des Zahlungsverkehrs in Euro, primär für Banken und Finanzinstitute aus der Schweiz und aus Liechtenstein, aber auch aus anderen Ländern. In dieser Rolle agiert die SECB als Korrespondenzbank für diese Institute, ist jedoch gleichzeitig als System-Manager des in der Schweiz durch SIX betriebenen Euro-SIC-Systems mit der Kontrolle und Überwachung dieses Systems beauftragt. Darüber hinaus agiert sie als Liquiditätsmanager für das System und als Settlement-Agent für die Systemteilnehmer. Zum Verkaufspreis wurde zwischen den Parteien Stillschweigen vereinbart. Der Vollzug wird im vierten Quartal 2018 angestrebt.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X