Börsennachrichten Ausgabe 18/2019

Eurex Clearing will Brexit nutzen

Eurex Clearing, eine Tochter der Deutschen Börse, will mit einem Rabattprogramm weitere OTC Zinsderivate von London nach Deutschland holen. Dafür erlässt das Unternehmen Marktteilnehmern, die ihr Zinsderivate-Portfolio nach Frankfurt verlagern, die Buchungsgebühren bis zum Jahresende komplett. Bereits seit Anfang 2018 versucht Eurex Clearing mit seinem Partnerschaftsprogramm Kunden nach Frankfurt zu locken. Inzwischen sind laut Eurex 80 Clearing-Mitglieder und 250 Kunden dazugekommen und der Marktanteil des Unternehmens, gemessen am ausstehenden Volumen, kontinuierlich auf 13 Prozent gestiegen.

ESMA: Stresstest auch für Fonds

Die European Securities and Markets Authority (ESMA) hat ein Stresstest-Rahmenwerk für Investmentfonds vorgestellt. Die Aufsichtsbehörde sieht dafür eine Notwendigkeit, da die von in der EU ansässigen UCITS-Fonds alleine von 2017 bis 2018 von 6,2 auf 9,3 Billionen Euro gestiegen sind und das Segment somit eine zunehmende Bedeutung für den Finanzmarkt erlangt. Die ESMA hat den Stresstest bei Anleihenfonds durchgeführt. Dafür wurde ein Rückgabe-Schock simuliert, wo eine große Zahl von Anlegern innerhalb kurzer Zeit ihre Anteile zurückgeben. Die meisten Fonds hatten ausreichende Liquiditätsreserven und konnten mit solchen Schocks umgehen. Einzig bei Hochzinsanleihenfonds könnte bei bis zu 40 Prozent der Fonds eine Liquiditätslücke entstehen. Der Stresstest kann laut ESMA auf verschiedene Fonds-Segmente angewendet werden. Sie wird diesen Test als Teil ihres regulären Risk Monitorings einführen.

EEX und Powernext: Märkte gebündelt

Der Leipziger Strombörsenbetreiber European Energy Exchange (EEX) will die Aktivitäten des Tochterunternehmens Powernext zum 1. Januar 2020 in die EEX integrieren. Dadurch sollen Kunden Erdgasprodukte (Powernext) und Stromprodukte (EEX) künftig an einem Marktplatz handeln können. Dadurch soll die Zulassung neuer Teilnehmer vereinfacht werden. Die Umstrukturierung steht noch unter den Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen. Die bestehenden Powernext-Kunden werden die Erdgasprodukte nach Zulassung an der EEX weiterhin handeln können. Powernext wird in die EEX AG integriert und zukünftig eine EEX-Niederlassung in Paris sein.

Sygnum: FINMA erteilt Lizenz

Sygnum hat als erster Spezialist für digitale Assets von der Schweizer Aufsichtsbehörde Swiss Financial Market Supervisory Authority (FINMA) die Erlaubnis zum Betrieb eines Bankgeschäfts sowie zum Handel mit Wertpapieren erhalten. Damit kommt das gemeinsame Projekt der Deutschen Börse, Siwsscom und Sygnum voran, eine Börse für digitale Assets aufzubauen. Allerdings weist die FINMA auch darauf hin, dass die Aufnahme der Geschäftstätigkeit wie üblich mit verschiedenen Bedingungen und Auflagen verknüpft ist, die einen geordneten Geschäftsaufbau sicherstellen sollen. Erst wenn diese Auflagen erfüllt sind, bekommt Sygnum die uneingeschränkte Lizenz. Das Konsortium will den Handel und die Verwahrung von DLT-basierten digitalen Assets auch für institutionelle Anleger greifbar machen. Dabei geht es um verschiedene Formen solcher Assets. So soll Unternehmen zum Beispiel der Zugang zu Kapital über tokenisierte Wertpapiere oder Kredite ermöglicht werden und Investoren der Handel damit ermöglicht werden.

Shanghai Stock Exchange: Star Market ein Erfolg

Die Börse in Shanghai (SSE) resümiert den ersten Monat des neuen Handelssegments Star Market, dass junge Tech-Firmen listet. Am 22. Juli startete der Handel mit 25 Werten, mittlerweile sind es 28 Unternehmen. Alle Aktien haben zulegen können. Im Durchschnitt legten die Titel 171 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis zu. Laut SSE hat das Segment im ersten Monat einen kumulierten Börsenumsatz von 585 Milliarden Yuan (umgerechnet etwa 73,7 Milliarden Euro) erreicht. Das entsprach 13,8 Prozent des gesamten gehandelten Volumens an der Shanghai Stock Exchange.

Kooperation der Börsen der Drei-Meere-Region

Die Vorstandschefs der Börsen in den Visegard-Staaten (Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn) sowie Kroatien, Rumänien und Slowenien, haben eine Absichtserklärung unterzeichnet. Demnach wollen diese Staaten gemeinsam einen neuen Index für die Drei-Meere-Region - diese umfasst die oben genannten Länder - veröffentlichen. Der Index soll CEEplus heißen und an der Warschauer Börse (GPW) berechnet und veröffentlicht werden.

Das Indexportfolio soll mehr als 100 der liquidesten Aktien abbilden, die in den beteiligten Ländern notiert sind. Die Gewichtung einzelner Aktien soll zehn Prozent nicht überschreiten. Alle Unternehmen mit mehr als 5 Prozent Gewichtung dürfen jedoch kumuliert nicht über 40 Prozent Gewichtung kommen. Kein teilnehmendes Land darf mehr als 50 Prozent der Indexgewichtung auf sich vereinigen. CEEplus wird täglich basierend auf den Schlusspreisen veröffentlicht, die zum Kurs der polnischen Nationalbank in lokale Währungen, Euro und US-Dollar umgerechnet werden sollen. CEEplus wird ein Preisindex sein.

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