Börsennachrichten Ausgabe 19/2020

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Deutsche Börse I: strategische Akquisition

Die Deutsche Börse hat eine Mehrheitsbeteiligung an Quantitative Brokers erworben. Dabei handelt es sich um einen unabhängigen Anbieter von Ausführungsalgorithmen und datenbasierten Analyseanwendungen für die globalen Futures-, Options- und Zinsmärkte. Das Fintech mit Niederlassungen in New York, London, Sydney und Chennai ist im schnell wachsenden Markt für intelligente elektronische Orderausführungen aktiv.

Das Angebot von Quantitative Brokers an Algorithmen, Simulationstools und Analytik-Lösungen wird von institutionellen Investoren genutzt und bedient die Nachfrage nach brokerneutralen, intelligenten und transparenten Lösungen, um Ausführungskosten und Performance zu steuern. Die Algorithmen des Unternehmens sind speziell für zentrale Limit-Orderbücher und OTC-Liquiditätsströme entwickelt worden und über alle wichtigen Ausführungs- und Order-Management-Systeme zugänglich, die von der Buy-Side, Banken und Brokern verwendet werden.

Das Unternehmen wird sich mehrheitlich im Besitz der Deutschen Börse befinden, wobei die Gründer signifikante Teile ihres Aktienbesitzes behalten und ihre Funktionen innerhalb des Unternehmens behalten werden. Die Umsatzerlöse von Quantitative Brokers sollen sich 2020 auf rund 25 Millionen Euro belaufen. Die Deutsche Börse erwartet, dass es durch die Übernahme zu bedeutenden Synergien kommen wird. In Abhängigkeit der regulatorischen Zustimmung, soll die Transaktion bis Ende 2020 abgeschlossen sein.

Borsa Italiana: viele Interessenten

Am 12. September 2020 veröffentlichte die Euronext eine Pressemitteilung, wonach sie sich mit der Cassa Depositi e Prestiti (CDP Equity) in Diskussionen befinde, um ein Angebot an die London Stock Exchange für die Übernahme des Geschäfts und der wesentlichen Vermögensgegenstände der Borsa Italiana zu machen. Am gleichen Tag veröffentlichte die Gruppe Deutsche Börse eine Pressemitteilung, dass sie der London Stock Exchange ein Angebot unterbreitet hat. Am 14. September veröffentlichten dann sowohl die LSEG als auch die Euronext eine Pressemitteilung, dass sie in exklusive Gespräche zu einer Übernahme der Borsa Italiana durch die Mehrländerbörse eingetreten sind.

CME: erster Wasser-Future

Die Chicago Mercantile Exchange (CME) plant einen Futures-Kontrakt auf den Nasdaq Veles California Water Index. Laut CME ist es das erste Instrument dieser Art auf Wasser. Es soll den landwirtschaftlichen, kommerziellen und kommunalen Wasserverbrauchern mehr Transparenz, Preisgestaltung und Risikoverteilung bieten. Dadurch sollen Angebot und Nachfrage für diesen wichtigen Rohstoff besser aufeinander abgestimmt werden können.

Jeder Kontrakt entspricht 10 Acre-Feet Wasser und wird auf der Basis des Index abgerechnet. Jede Woche legt der Index einen Spotpreis für Wasserrechte fest, der auf dem Durchschnitt der volumengewichteten Preise in den fünf größten Wassermärkten des riesigen Bundesstaates basiert. Der Kontrakt soll im späten vierten Quartal starten, unter dem üblichen Vorbehalt der regulatorischen Zustimmung.

Deutsche Börse II: Reporting Hub verkauft

Die Market Axess Holdings, der Betreiber einer elektronischen Handelsplattform für festverzinsliche Wertpapiere und Anbieter von Marktdaten und Post-Trade-Dienstleistungen für die globalen Märkte für festverzinsliche Wertpapiere, hat eine Vereinbarung zur Übernahme des Regulatory Reporting Hub der Gruppe Deutsche Börse unterzeichnet. Market Axess wird den Geschäftsbereich der Deutschen Börse für regulatorische Reporting Services über Trax NL erwerben, seine hundertprozentige Tochtergesellschaft in den Niederlanden.

Der Regulatory Reporting Hub ist eine europaweite Plattform, die es Kunden der Buy- und Sell-Side ermöglicht, verschiedene regulatorische Verpflichtungen und Transparenzanforderungen wie MiFID II und EMIR zu erfüllen. Zu den Dienstleistungen gehören Transaction- und Trade-Reporting, Best-Execution-Reporting und SI-Dienste sowie APA- und ARM-Dienste.

Die Transaktion soll im vierten Quartal 2020 abgeschlossen werden, vorbehaltlich der Erfüllung der üblichen Abschlussbedingungen. Market Axess und die Deutsche Börse wollen einen reibungslosen Übergang für alle Kunden sicherstellen. Der Hub wird über die Regulatory Services GmbH, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Börse, verkauft.

Börse Wien: neues Handelsmitglied

Seit dem 14. September 2020 ist die BRK Financial Group zum Handel an der Wiener Börse zugelassen. Der 1994 gegründete Broker ist laut Wiener Börse in Rumänien führend im Bereich Privatkunden und zählt zu den Gründungsmitgliedern der Bukarester Börse. BRK ist der einzige börsennotierte Broker Rumäniens. Damit sind einschließlich BRK an der Wiener Börse 85 Banken und Wertpapierfirmen zum Handel zugelassen, davon kommen 27 aus Österreich.

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