Börsennachrichten Ausgabe 21/2020

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Euronext: Einigung mit LSEG

Die Einigung erfolgte dann doch recht schnell zwischen der Euronext und der Londons Stock Exchange Group (LSEG) zum Erwerb der Borsa Italiana Group durch die Mehrländerbörse. Am 9. Oktober nun veröffentlichte die Euronext die Einigung über den Erwerb von 100 Prozent der Anteile an der italienischen Börse. Der Käufer zahlt dafür 4,325 Milliarden Euro an die LSEG. Die Borsa Italiana Group mit einem Jahresumsatz von 464 Millionen Euro wird größter Umsatzbringer in dem Zusammenschluss diverser Börsen werden und damit eine Schlüsselrolle spielen. Allerdings steht die potenzielle Transaktion noch unter dem - und weiteren - Vorbehalt, dass der Verkauf der Borsa Italiana Group oder eines wesentlichen Teils davon tatsächlich auch zur Bedingung der EU-Kommission gemacht wird für die Genehmigung der Refinitiv-Übernahme.

Börse Stuttgart: zweimal BSDEX

Die Börse Stuttgart macht Druck und will ihren digitalen regulierten Handelsplatz BSDEX voranbringen. Zunächst meldeten die Schwaben am 15. Oktober 2020, das Universum der handelbaren Kryptowährungen auszuweiten. Nach Bitcoin/Euro wurden nun auch Ethereum/Euro, Litecoin/Euro und XRP/Euro eingeführt. Neu ist zudem die Tatsache, dass Ethereum, Litecoin und XRP auch aus einer privaten Wallet zur BSDEX übertragen werden können.

Vier Tage später verkündete die Börse Stuttgart zudem, dass sie das Bankhaus Scheich als Liquiditätsspender für die BSDEX angebunden hat. An Deutschlands nach eigenen Angaben erstem regulierten Handelsplatz für digitale Assets stellt das Bankhaus Scheich als Liquiditätsspender An- und Verkaufspreise - zunächst im Handel von Bitcoin gegen Euro und in Kürze auch bei den weiteren handelbaren Kryptowährungen Ethereum, Litecoin und XRP. Für die Verwahrung der Kryptowährungen nutzt das Bankhaus Scheich den Service von Blocknox, einer Tochter der Börse Stuttgart Digital Ventures.

BÖAG: ICF-Übernahme abgeschlossen

Die Betreibergesellschaft der Börsen in Hamburg, Düsseldorf und Hannover (BÖAG) hat die Übernahme der ICF Bank, die Ende April 2020 angekündigt wurde, nun abgeschlossen. Nach Zustimmung der Gremien konnte jetzt auch das Inhaberkontrollverfahren der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit positivem Ergebnis abgeschlossen werden.

CBOE: Übernahme von BIDS Trading

Die Chicago Board Options Exchange (CBOE) hat eine endgültige Einigung zur Übernahme von BIDS Trading erzielt. BIDS ist ein registrierter Broker-Dealer und betreibt das BIDS Alternative Trading System (ATS), dem laut CBOE größten Block-Trading (mindestens 10 000 Aktien) ATS in den USA, gemessen am Volumen. Die CBOE und BIDS haben schon 2016 mit einer Zusammenarbeit begonnen, um CBOE LIS zu launchen, einen europäischen Handelsplatz für Block-Trading mit Aktien. Laut Chicago Board Options Exchange ist CBOE LIS seitdem zu einem der größten Handelsplätze für Block-Trading mit Aktien in Europa geworden und erreicht mittlerweile ein tägliches Handelsvolumen von annähernd 240 Millionen Euro. BIDS solle eine unabhängig geführte und betriebene Handelsplattform bleiben.

Das Closing der Transaktion ist für "früh im Jahr 2021" geplant und steht wie üblich noch unter dem Vorbehalt der regulatorischen Zustimmung und anderer Closing-Bedingungen. Die CBOE will die Übernahme durch Fremdkapital finanzieren. Details über die Konditionen wurden nicht genannt.

EEX: Kooperation mit NZX

Die New Zealand Exchange (NZX) und die European Energy Exchange (EEX) haben die Ausschreibung des neuseeländischen Umweltministeriums für die Entwicklung und Durchführung von Auktionen für das neuseeländische Emissionshandelssystem (NZ ETS) gewonnen. Das NZ ETS stellt eines der Hauptinstrumente für die Erfüllung der klimapolitischen Ziele Neuseelands dar.

Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem neuseeländischen Umweltministerium werden NZX und EEX eine Plattform entwickeln und betreiben, auf der regelmäßige Versteigerungen von neuseeländischen Emissionsrechten im Auftrag der neuseeländischen Regierung stattfinden werden. Die Ernennung von NZX und EEX ist das Ergebnis einer erfolgreichen gemeinsamen Bewerbung in einer vorangegangenen Ausschreibung. Die Entwicklung und Umsetzung der Auktionsplattform soll bis zur ersten neuseeländischen Auktion fertiggestellt werden, die für März 2021 geplant ist. Eine Kooperationsvereinbarung zur Entwicklung des Emissionsrechtehandels in Neuseeland hatten beide Börsen im Dezember 2019 geschlossen.

Nasdaq: Einstieg bei Dealpath

Der US-amerikanische Börsenbetreiber Nasdaq geht mit seinem Investmentarm Nasdaq Ventures ein strategisches Investment bei Dealpath ein. Damit soll eine Entwicklungspartnerschaft begonnen werden, um die Abläufe bei Immobilieninvestments weiter zu optimieren. Dealpath betreibt eine cloudbasierte Plattform für Immobilieninvestoren und möchte diesen und ihren "Deal Teams" schnellere und besser informierte Entscheidungen ermöglichen, indem es demografische Daten, Verkaufs- und Leasing-Vergleichsdaten und andere wesentliche Daten sowie Portfolioanalysen zur Verfügung stellt. Zur Höhe des Investments wurden keine Angaben gemacht.

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