Börsennachrichten Ausgabe 2/2019

Deutsche Börse: Verfahren eingestellt

Das Landgericht Frankfurt am Main hat nach Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Börse AG, Carsten Kengeter, einen Bußgeldbeschluss gegen die Börse als Nebenbeteiligte erlassen. Der entsprechende Beschluss sieht Geldbußen in Höhe von 5 Millionen Euro wegen eines Verstoßes gegen das Insiderhandelsverbot im Dezember 2015 und von 5,5 Millionen Euro wegen einer Unterlassung einer Ad-hoc-Mitteilung im Januar 2016 vor. Carsten Kengeter selbst kommt die Insiderhandelaffäre ebenfalls teuer zu stehen. Insgesamt muss der frühere Topmanager 4,75 Millionen Euro zahlen, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt mit. Im Gegenzug wird das Ermittlungsverfahren gegen ihn eingestellt. Der ehemalige Chef der Deutschen Börse zahlte eine Geldstrafe von 250 000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung, die restlichen 4,5 Millionen Euro gehen an die Staatskasse.

Mit der Entscheidung des Landgerichts ist das Verfahren abgeschlossen. Die Deutsche Börse AG hat beschlossen, nicht gegen einen entsprechenden Bußgeldbeschluss des Landgerichts vorzugehen. Jedoch sei die Gesellschaft unverändert der festen Überzeugung, dass die Vorwürfe unbegründet waren, teilte die Börse mit.

Eurex Clearing erweitert US-Vertriebsnetz

Eurex Clearing erweitert ihr US-Vertriebsnetz und bietet Kunden von Futures Commission Merchants (FCMs) künftig auch das Clearing von Swaps an. Bislang verrechnet die zentrale Gegenpartei in den USA ausschließlich Futures. Die Ausweitung folgt auf die Bestätigung der Commodity Futures Trading Commission, dass Eurex Clearing die Anforderungen an das sogenannte LSOC (Legally Segregated Operationally Commingled)-Modell erfüllt. Citi ist eine der ersten Banken, die ihren Kunden die neuen Dienstleistungen der Eurex Clearing anbietet.

EEX Group: Markteintritt in Japan

Die EEX Group will ihre Dienstleistungen in Asien ausbauen und plant dazu ein Angebot von geclearten Terminmarktpro dukten für den japanischen Stromgroßhandelsmarkt zu schaffen. Das Wirtschafts-, Handels- und Industrieministerium (METI) in Japan leitet seit mehreren Jahren die Bemühungen zur Deregulierung und Entwicklung der Märkte. Um zu untersuchen, wie diese Marktentwicklung am besten unterstützt werden kann, will sich die EEX Group mit Marktteilnehmern und anderen Stakeholdern zu den Entwicklungsmöglichkeiten auseinandersetzen.

Die EEX Gruppe hat nach eigenen Angaben 2018 im Rahmen ihrer Entwicklung zu einer globalen Commodity-Börse in Asien einige wichtige Meilensteine erreicht. Im März 2018 erhielt das Clearinghaus European Commodity Clearing (ECC) den Status eines Recognised Clearing House (RCH) der Monetary Authority of Singapore (MAS). Dies ermöglicht es der ECC, in Singapur Clearingdienstleistungen zu erbringen. Ein weiterer Meilenstein war die Einführung von EEX Asia im November 2018, die nunmehr mit Futures-Kontrakten für Fracht und auf dem Seeweg beförderte Commodities als asiatische Börse der EEX Group firmiert. Außerdem gab die Europäische Energiebörse vor kurzem bekannt, dass sie im Februar 2019 auf der Grundlage des Platts' Japan Korea Marker (JKM) einen LNG-Futures-Kontrakt einführen wird.

Frustration über US-Börsenbetreiber

Eine Gruppe finanzieller Schwergewichte der Wall Street, darunter Morgan Stanley, Fidelity Investments und Citadel Securities LLC, plant, eine neue Low-Cost-Börse zu eröffnen, um New York Stock Exchange und Nasdaq Inc. herauszufordern. Nach jahrelanger Frustration von Wall-Street-Brokern und Händlern über die Gebühren der US-Börsen soll die sogenannte Members Exchange (MEMX) den Wettbewerb erhöhen, die operative Transparenz verbessern, Fixkosten weiter reduzieren und die Abwicklung des Aktienhandels in den USA vereinfachen, heißt es in einer am Mitteilung. Vertreter der Investorengruppe gaben an, dass sie sich Anfang des Jahres um einen Börsenstatus bei der Securities and Exchange Commission bewerben möchten. Die SEC-Zulassung für einen neuen Austausch ist ein langwieriger Prozess, der 12 Monate oder länger dauern kann. Es kann also durchaus 2020 oder später sein, bevor MEMX läuft.

Die Aktien der großen US-Börsenbetreiber standen nach der Ankündigung unter Druck. Intercontinental Stock Exchange (ICE), der Betreiber der Nyse, rutschte knapp 3 Prozent ab, während die Nasdaq 2,5 Prozent schwächer notierte. Die Papiere der Chicago Board Options Exchange (CBOE) lagen nach der Ankündigung der MEMX-Gründer 1,8 Prozent im Minus.

Deutsche Börse: Handelsumsatz legt zu

Die Kassamarktumsätze der deutschen Wertpapierbörsen haben im vergangenen Jahr insgesamt deutlich zugelegt. So ist das Volumen der von der Deutschen Börse verwalteten Plattformen Xetra, Tradegate und Börse Frankfurt im Vergleich zu 2017 um 17 Prozent auf 1,72 Billionen Euro gestiegen, was dem höchsten Niveau seit dem Jahr 2008 entspricht. Davon entfielen 1,57 (1,33) Billionen Euro auf den Xetra-Handel. Noch deutlicher stieg mit 105,9 Milliarden nach 91,2 Milliarden Euro das Volumen der Tradegate Exchange. Dagegen fiel der Präsenzhandel der Börse Frankfurt von 46,7 Milliarden Euro 2017 auf 40,1 Milliarden Euro im Jahr 2018. Auch der Handelsumsatz der Börse Stuttgart sank im Vergleich zum Jahr 2017 um 11,6 Prozent auf 71,2 Milliarden Euro.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X