Börsennachrichten Ausgabe 6/2019

Börse Stuttgart: gemeinsame Plattform

Die Gruppe Börse Stuttgart und der Bundesverband Deutsche Startups e.V. (Startup-Verband) haben angekündigt, Mitte dieses Jahres mit Startbase (startbase.de) eine gemeinsame Start up-Plattform zu launchen. Als digitale, englischsprachige Online-Plattform soll sie die Startup-Landschaft in Deutschland zentral abbilden, mehr Transparenz und einen zentralen Zugang zum deutschen Start up-Ökosystem bieten und dazu beitragen, dass deutsche Startups national wie international mehr Aufmerksamkeit erhalten. Startups mit Sitz in Deutschland können sich schon jetzt auf der aktuellen Plattform Venture Zphere registrieren, die dann in Startbase überführt wird. Auch Corporates und Investoren haben die Möglichkeit, ein Profil anzulegen und mit den Startups in Kontakt zu treten.

Bis zum Launch sollen in den nächsten Monaten Angebote entwickelt werden, um Startups und potenzielle Partner zusammenzuführen, über Neugründungen zu informieren und Zugang zu kapitalmarktnahen Finanzierungslösungen zu schaffen. Die Börse will in die Partnerschaft ihr Knowhow in den Bereichen Kapitalmarkt und Unternehmensfinanzierung einbringen, der Startup-Verband seinen Kontakt und sein Netzwerk zu jungen Unternehmen und der Politik.

Luxemburg: Rahmen für Handel via Blockchain

Luxemburg hat den Handel und das Halten von Wertpapieren über Blockchain- und andere Distributed-Ledger-Technologien auf eine rechtliche Grundlage gestellt. Das Parlament beschloss mit großer Mehrheit eine entsprechende Änderung des luxemburgischen Wertpapierhandelsgesetzes. Durch die Änderung (Gesetzes-Kenn ziffer 7363) besteht künftig rechtlich kein Unterschied mehr, ob Wertpapiere über Distributed-Ledger-Technologien oder über den klassischen elektronischen Weg gehandelt werden. Die Argumentationslinie, der dortigen Finanzplatzagentur: Transaktionen über Blockchain oder vergleichbare Technologien sind ein zusätzlicher und effizienter Weg, Wertpapiere zu handeln. Der angepasste gesetzliche Rahmen bietet den Finanzmarktteilnehmern hier nun mehr Transparenz und die nötige Rechtssicherheit. Mit der Anpassung der Aufsichtspraxis an neue technische Entwicklungen will Luxemburg seiner Rolle als Zentrum für Asset Management in der EU stärken. Die Finanzplatzinitiative sieht die neue Regelung in einer Linie mit dem im Jahr 2013 verabschiedeten luxemburgischen Gesetz über virtuelle Wertapiere, das einen wichtigen Schritt zur Digitalisierung des Wertpierhandels markierte, und dem Rundschreiben der Wertpapieraufsicht CSSF aus dem Jahr 2017, das einen Rahmen für regulierte Finanzinstitutionen setzt und unter anderem regelt, wie sie Cloudbasierte Verfahren in ihrer IT einsetzen können.

Börse Stuttgart: Handel mit Kryptowährungen

Kryptowährungen über das Smartphone handeln: Das ermöglicht ab Anfang Februar die Börse Stuttgart mit ihrer Krypto-App Bison. Nach einjähriger Entwicklungszeit durch die Tochter Sowa Labs GmbH steht die App in den Stores für iOS- und Android-Geräte zum kostenlosen Download bereit. Nach Registrierung und Identitätsnachweis per Video-Ident-Ver fahren kann der Nutzer Geld auf sein Konto überweisen, um Kryptowährungen zu kaufen und zu verkaufen. Die App verfügt über eine Benutzeroberfläche in deutscher Sprache. Sie ermöglicht einen gebührenfreien Handel mit Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Ripple (XRP) von Montag bis Sonntag von 6 bis 24 Uhr. Dabei ergibt sich der Verdienst an der Spanne zwischen den angezeigten Anund Verkaufspreisen. Zum Angebot gehört auch die Verwahrung der erworbenen Kryptowährungen. Deshalb benötigen die Nutzer keine Krypto-Wallet. Auf Wunsch ist eine Auszahlung von über die App erworbenen Kryptowährungen auf eine eigene Wallet möglich.

Handelspartner bei Bison ist die Euwax AG, eine Tochtergesellschaft der Börse Stuttgart. Die Nutzer kaufen Kryptowährungen stets von der Euwax und verkaufen an sie. Die Verwahrung der erworbenen Kryptowährungen übernimmt treuhänderisch die blocknox GmbH, eine Tochter der Boerse Stuttgart Digital Ventures GmbH. Bei ihr wurde nach Angaben der Börse ein mehrstufiges Sicherheitskonzept implementiert, um die Kryptowährungen der Nutzer zu sichern. Als externer Banking-Partner ist die Solaris Bank AG zuständig für die Zahlungsabwicklung und die Verwahrung der Kundengelder in Euro, die auf dem für Nutzer gebührenfreien Konto durch die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland geschützt sind.

Ein weiteres Feature der App ist der sogenannte "Cryptoradar", der mithilfe künstlicher Intelligenz täglich rund 250 000 Tweets aus der Krypto-Community analysiert, nach Relevanz filtert und visuell aufbereitet. Nach dem Launch soll das Angebot um zusätzliche Funktionen erweitert werden, etwa die Ausweitung des Handels auf 24 Stunden an sieben Tagen sowie zusätzliche Handelsfunktionalitäten. Noch im Laufe des Jahres 2019 soll die App auch außerhalb Deutschlands in anderen EU-Ländern bereitgestellt werden.

EEX mit ROIE-Status in UK

Die European Energy Exchange (EEX) hat von der Financial Conduct Authority (FCA) mit Wirkung zum 21. Februar 2019 den Recognised Overseas Investment Exchange (ROIE) Status für das Vereinigte Königreich erhalten. Der ROIE-Status gewährleistet, dass die Börse unabhängig von den Auswirkungen des bevorstehenden Brexits weiterhin im Vereinigten Königreich operieren kann. Kürzlich hatte die European Commodity Clearing (ECC), das Clearinghaus der EEX, die Bestätigung ihrer Aktivitäten unter dem sogenannten Temporary Recognition Regime der Bank of England (BoE) erhalten. Das ermöglicht der ECC, auch nach dem Brexit im Falle eines No-Deal-Szenarios für weitere drei Jahre Clearing-Dienstleistungen im Vereinigten Königreich anzubieten.

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