Börsennachrichten Ausgabe 6/2020

Volatilität: Corona belebt Börsenumsätze

Die Panik an den Kapitalmärkten im Zuge der Corona-Epidemie hat sich auf die Handelsumsätze positiv ausgewirkt. Die Deutsche Börse hat im Februar das Handelsvolumen über alle Kategorien und Handelsplätze von 116 Milliarden Euro im Vorjahr auf 183,0 Milliarden Euro gesteigert. Das entspricht einem Wachstum von 57,8 Prozent. Der letzte Handelstag im Februar war der umsatzstärkste Tag seit 2008.

Die Börse Stuttgart konnte das Volumen im Februar auf 10,5 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Das war der höchste Wert seit März 2015. Der Umsatz mit Hebelprodukten lag bei rund 2,7 Milliarden Euro. Hier stiegen die Umsätze um rund 126 Prozent. Auf Anlageprodukte entfielen über 1,6 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von rund 54 Prozent entspricht.

Auch in anderen Ländern schnellten die Volumina in die Höhe. In der Schweiz stieg der Handelsumsatz um 26,3 Prozent auf 161,8 Milliarden Schweizer Franken. Die US-Derivatebörse Chicago Mercantile Exchange (CME) verzeichnete einen Allzeitrekord mit einem durchschnittlichen täglichen Volumen (ADV) von 30,1 Millionen Kontrakten während des Monats. Das entspricht gegenüber dem Vorjahresmonat einer Steigerung von 58 Prozent. Die NYSE meldet bei den Aktien einen Anstieg des ADV um 34 Prozent. Bei den Aktienoptionen meldet sie eine Erhöhung des ADV um 55 Prozent auf einen neuen Rekordwert. Die Nasdaq hat im Februar das monatliche Volumen bei den Aktien um 21,1 Prozent auf 32,6 Milliarden US-Dollar gesteigert. Bei den Aktienderivaten kletterte das Volumen sogar um 52,8 Prozent auf 185 Millionen Kontrakte.

Deutsche Börse: ESG-DAX gestartet

Die Deutsche Börse hat den DAX 50 ESG Index ins Leben gerufen. Dieser bildet die Top-50-Firmen basierend auf ESG-Performance, Börsenwert und -umsatz ab. Bei der Indexerstellung werden normbasierte Ausschlusskriterien angewandt, die den UN-Global-Compact-Prinzipien folgen, außerdem produktbasierte Ausschlusskriterien, die umstrittene Waffen, Tabak, Kohle, Kernkraft und militärische Verträge umfassen. Aus diesen Werten wird eine Rangliste gebildet, nach Marktkapitalisierung, Börsenumsatz und ESG-Bewertung von Sustainalytics, einem Anbieter von ESG-Research, Ratings und Daten. Von dieser Liste werden die Top-50-Werte ausgewählt. Der Index wird alle drei Monate überprüft; wie beim DAX-Index gelten Fast-Exit- und Fast-Entry-Regeln - auch wenn es zu Verstößen gegen Nachhaltigkeitskriterien kommen sollte.

Börse Stuttgart: keine Fixgebühren

Die Börse Stuttgart hat zum 1. März 2020 das fixe Transaktionsentgelt im Aktienhandel gestrichen. Gleichzeitig wurde die variable Gebühr angepasst. Damit sollen vor allem die kleineren Orders von Privatanlegern günstiger werden. Das variable Transaktionsentgelt im Aktienhandel an der Börse Stuttgart ist künftig nach Ordergröße absteigend gestaffelt und nach oben auf 63 Euro netto begrenzt. Für DAX-Aktien werden zwischen 0,62 und 0,36 Promille des Ordervolumens fällig, bei anderen inländischen und ausländischen Aktien zwischen 0,95 und 0,7 Promille. Das Mindestentgelt bei DAX-Aktien beträgt 2,09 Euro netto, bei allen anderen Aktien 2,73 Euro netto.

SIX: Beteiligung an Omniex

Die SIX Group hat mit Omniex eine Partnerschaftsvereinbarung unterschrieben. Diese soll den SIX-Kunden weltweit einen Zugang zu digitalen Börsen - einschließlich Kryptobörsen - und OTC-Market-Makern eröffnen. Omniex ist ein Fintech, das eine Investment- und Handelsplattform für institutionelle Anleger anbietet, die speziell auf digitale Assets fokussiert ist. Im Rahmen der Partnerschaft hat sich SIX auch an Omniex beteiligt.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X