Asset Management I

Respekt, Union Investment!

Quelle: Union Investment

Was der Asset Manager der genossenschaftlichen Finanzgruppe an Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt hat, kann sich wahrlich sehen lassen. Assets under Management - Höchstwert, und zwar sowohl bei privaten als auch bei institutionellen Anlegern. Ergebnis - Höchstwert, wenn auch mit einem Sondereffekt. Nettoabsatz - viertbester der Unternehmensgeschichte. Nachhaltige Anlagen - in sechs Jahren um 572 Prozent gesteigert. Aktiensparpläne - in drei Jahren mehr als verdoppelt. Die Union Investment geht in der Tat mit einer sehr guten Ausgangsbasis in die neue Dekade.

Doch der Reihe nach: Im "Jahr der Aktie", wie der Vorstandsvorsitzende Hans Joachim Reinke 2019 bezeichnete, legte der Nettoabsatz um über vier Milliarden Euro auf 19,4 Milliarden Euro zu. Lediglich 2015, 2016 und 2017 war die Union erfolgreicher beim Einsammeln neuer Gelder. Hier macht sich zum einen die EZB-Geldpolitik bemerkbar, die die Bürgerinnen und Bürger quasi in das Wertpapiersparen zwingt. Wesentlicher Erfolgsgarant ist aber die enge Zusammenarbeit mit den derzeit noch rund 850 Volksbanken und Raiffeisenbanken, über die der Vertrieb ausschließlich erfolgt. Und selbst Diskussionen um einen Rückzug aus der Fläche und Filialschließungen sorgen für keinen Abbruch, da dieser über Online- und Multikanalvertrieb überkompensiert wird. Wie groß der Erfolg der Union einzuordnen ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass mit 8,1 Milliarden Euro fast die Hälfte des gesamten Mittelaufkommens in Publikumsfonds aller BVI-Mitglieder auf die Fondsgesellschaft der Kreditgenossen entfällt.

Im Geschäft mit institutionellen Kunden, bei denen Reinke nach Absage der Zinswende im Frühsommer den verstärkten Aufbau von Risikopositionen feststellen konnte, belief sich der Nettoabsatz im vergangenen Jahr auf 11,3 Milliarden Euro, wovon stolze 9,8 Milliarden Euro in Spezialfonds angelegt wurden. Stark an Bedeutung für die professionelle Kundschaft gewinnt das Thema Nachhaltigkeit. Die Auseinandersetzung mit ESG-Themen bleibe eine zentrale Aufgabe für die kommenden Jahre, so Reinke. Bereits heute greifen 56 Prozent der von der Union beobachteten Ausschreibungen zu globalen Aktien nachhaltige Aspekte auf, Tendenz steigend. Der verwaltete Bestand von nachhaltigen Anlagen steigt sprunghaft an, allein im vergangenen Jahr um fast 30 Prozent auf 53,1 Milliarden Euro. Die Verantwortlichen der Union kündigten einen weiteren Ausbau der nachhaltigen Produktpalette an. Daneben wird man sich verstärkt auf den Hauptversammlungen und in den Gesprächen mit den Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit einsetzen, so Union-Vorstandsmitglied Jens Wilhelm. Somit scheint die passive Strategie der Bundesregierung, den Hebel Finanzdienstleister im Kampf gegen die Klimaerwärmung zu nutzen, zu fruchten.

Dank den Mittelzuflüssen und der guten Performance der Märkte stiegen die Assets under Management im institutionellen Geschäft um 20 Milliarden Euro auf 207,8 Milliarden Euro und überschritten damit erstmals die 200-Milliarden-Euro-Marke. Insgesamt erreichte das von der Union verwaltete Vermögen den neuen Rekordwert von 368,2 Milliarden Euro nach 323,4 Milliarden Euro im Vorjahr. Über 45 Milliarden Euro davon entfielen auf die 5,2 Millionen Sparverträge, vor allem Riesterverträge, aber auch zunehmend Aktienfonds-Sparpläne, deren Zahl sich in drei Jahren auf 1,1 Millionen Verträge verdoppelt hat.

Dank der gestiegenen Assets under Management und der guten Positionierung in den derzeitigen Wachstumsfeldern Aktien-, Misch- und Immobilienfonds steht für 2019 das Rekordergebnis von 650 Millionen Euro zu Buche. Und selbst wenn man den Einmaleffekt aus dem Verkauf der polnischen Tochter in Höhe von 73 Millionen Euro herausrechnet, ist der Anstieg gegenüber dem Vorjahr, in dem 502 Millionen Euro erwirtschaftet wurden, beeindruckend. Wohl dem, der solche eine Tochter oder solch eine Enkelin hat. Hans Joachim Reinke sprach von der vergangenen Dekade als Jahrzehnt der Genossenschaften und des genossenschaftlichen Fondsgeschäfts. Warum sollte das nicht auch für die nächsten zehn Jahre gelten?

Noch keine Bewertungen vorhanden


X