Blickpunkte

Banken - LBB steigert Profitabilität

Auf den ersten Blick scheint der größte deutsche Kreditkartenemittent, die Landesbank Berlin, im Kartengeschäft zu schwächeln. Hatte die Zahl der ausgegebenen Karten 2008 noch um zehn Prozent oder 190000 Karten auf 1,97 Millionen zugenommen, sank sie 2009 um rund 20 000 auf 1,95 Millionen Karten. Beim Vergleich mit dem Vorjahr ist freilich zu berücksichtigen, dass 2008 mit der Übernahme des Kreditkartenportfolios der BHF-Bank ein Sondereffekt zu verzeichnen war, der mit 113000 Karten zu Buche schlug.

2009 gab es einen solchen Sondereffekt nicht. Dafür konnte das Co-Branding mit dem ADAC, das 2006 die Marke von einer Million ausgegebenen Karten nahm, sein 20-jähriges Bestehen feiern. Ende 2008 waren laut ADAC-Pressemitteilung 1,26 Millionen Karten am Markt. Aktuelle Zahlen zu den Co-Brandings der LBB werden nicht bekannt gegeben. Seit November 2006 besteht eine Kooperation mit Amazon, mit der schon innerhalb der ersten acht Monate 100 000 Kunden gewonnen werden konnten. Seit 2005 gibt die LBB Kreditkarten für Air Berlin aus. Im Mai 2009 gab es hier einen Relaunch, und seit Jahresende umfasst die Kooperation neben der Visa-Karte auch eine V-Pay-Karte.

Den leichten Rückgang bei der Kartenzahl im vergangenen Jahr bei gleichzeitigem Anstieg der Zahl der Kartenkonten um sechs Prozent erklärt die LBB zumindest zum Teil mit der Rückgabe von Partner karten nach Ablauf des gebührenfreien Testzeitraums. Die "Christstollenaffäre" vom Dezember 2008, als eine CD mit Kundendaten von Atos anstelle eines Dresdner Stollens an die Frankfurter Rundschau geliefert worden war, hatte dagegen keinen großen Effekt auf das Kartengeschäft der Bank, wenngleich etwa 130000 Karteninhabern ein Kartenaustausch angeboten worden war.

Wichtiger als die pure Kartenanzahl ist für die Bank das "qualitative" Wachstum, sprich die Steigerung der Profitabilität. Und hier gibt es beileibe keinen Grund zur Klage. Der Provisionsüberschuss, den die Landesbank Berlin aus dem Kartengeschäft erzielte, stieg 2009 um rund 26 Prozent auf 53 Millionen Euro. Die Ertragskraft des Kartengeschäfts erhöhte sich damit schon zum dritten Mal in Folge um elf Millionen Euro im Jahr. Red.

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