Karten-Blickpunkte

Kartenmarketing - Generationenfragen

Auf dem Parkplatz eines beliebten Ausflugsziels kassiert ein Parkwächter an der Einfahrt die Gebühr. Die Eltern kramen in ihren Geldbörsen nach Bargeld. Das Töchterchen ist darüber befremdet: "Kann man hier nicht mir Karte bezahlen?" fragt die Sechsjährige.

Dieses Beispiel zeigt: So wie das Heranwachsen der Digital Natives die Kanalnutzung bei Bankgeschäften verändert, lässt sich die Entwicklung auch auf das Kartengeschäft übertragen. Auch in Deutschland wird es in Kürze eine Generation geben, für die Bargeld nicht mehr selbstverständllich die erste Wahl ist, sondern eher zur "Fallback"-Lösung wird, wenn keine Karte akzeptiert wird. Der jährliche Rückgang des Bargeldanteils an den Umsätzen des Einzelhandels wird somit vielleicht bald höher ausfallen als der bisherige eine Prozentpunkt.

Einen Automatismus gibt es hier aber nicht. Denn während Computer oder Handy für die heranwachsende Generation selbstverständlich ist, sind es Karte oder Mobile Payment vermutlich nur dann, wenn die Eltern das entsprechende Beispiel geben. In den Marketingbemühungen um die mittlere Generation nachlassen dürfen die Emittenten deshalb nicht.

Und: Die jungen Kunden mögen dem elektronischen Zahlen zwar grundsätzlich offener gegenüberstehen als ältere Jahrgänge. Das wird dann aber auch für die Angebote neuer Wettbewerber gelten. Wo man heute für elektronisches Zahlen statt Barzahlung werben muss, wird man somit künftig den Fokus vielleicht auf Bank- versus sonstige Angebote legen müssen. Red.

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