Karten-Blickpunkte

Sepa ec-Karte in Südtirol: Ein Anfang ist gemacht

Die im ZKA zusammengeschlossenen Verbände der deutschen Kreditwirtschaft haben im April mit der Raiffeisen Landesbank Südtirol ein erstes bilaterales Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung von Debitkarten deutscher Institute an den Geldautomaten und Händlerterminals in Südtirol geschlossen.

Diese Vereinbarung ermöglicht zum ersten Mal den Einsatz deutscher Debitkarten innerhalb anderer europäischer Akzeptanznetze, ohne dass auf die Systeme der internationalen Kartenorganisationen zurückgegriffen werden muss. Insofern ist das Abkommen sicher als Meilenstein zu sehen.

Und dennoch: Für Euphorie hinsichtlich der Sepa-Fähigkeit der deutschen ec-Karte ist es sicher noch zu früh. Dass die Akzeptanz in einer Region sichergestellt ist, die sich in der Reisezeit ohnehin fest in der Hand deutscher Urlauber befindet, ist sicher begrüßenswert. Als Gradmesser für die Erfolgsaussichten des EAPS-Modells als Alternative zu Maestro und V-Pay taugt eine solche Vereinbarung aber sicher noch nicht. Maßgeblich hierfür wird sein, ob das Prinzip bi- und multilateraler Vereinbarungen auch in denjenigen Regionen Europas funktioniert, die weniger stark von deutschen Touristen leben.

Wenn auch die weiteren Abkommen, die der ZKA für die kommenden Wochen in Aussicht gestellt hat, sich auf die bevorzugten Reisegebiete deutscher Karteninhaber konzentrieren, muss das aber kein Indiz dafür sein, dass das Konzept von EAPS eben nicht europaweit funktioniert. Dass man sich für den Start nicht eben die schwierigsten Gebiete auswählt, ist schließlich nur zu verständlich. Und ist erst einmal der Anfang gemacht, lässt sich das Netz der Vereinbarungen vermutlich rasch ausbauen. Im dritten Quartal 2007 soll die Euro Alliance of Payment Schemes als Gesellschaft gegründet werden. Auch das könnte nochmals einen Schub bewirken. sb

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