Blickpunkte

V-Pay - Es hängt an Deutschland

Mit der Umstellung des Debitportfolios der Postbank ist Visa nach manchem vergeblichen Versuch der Durchbruch im deutschen Debitmarkt endgültig gelungen dem Fraud sei Dank, könnte man fast sagen. Denn während es mit den Standardprodukten nie gelang, die deutschen Emittenten zu überzeugen, zog offenbar das Sicherheitsargument dank Chip und PIN.

Einziger Wermutstropfen: Bislang ist V-Pay gewissermaßen ein deutsches Visa-Produkt. Zehn der insgesamt 14 Millionen Karten am Markt sind deutscher Provenienz.

Als bloßes Übergangsprodukt für die Zeit, bis sich auch hierzulande Visa-Debitkarten fest im Portfolio etabliert haben, ist das Debitprodukt für Europa gleichwohl dennoch nicht zu sehen. Denn in dem Maße, wie Chip und PIN sich international auch im Kreditkartenbereich durchsetzen, könnte das erste Chip-und-PIN-only-Produkt von Visa auch in anderen Märkten zunehmend Freunde finden.

Dass dies nicht längst geschehen ist, hängt ebenfalls nicht zuletzt am deutschen Markt. Denn solange hierzulande die Akzeptanz mangels chipfähiger Ter minalinfrastruktur nicht gegeben war, fehlte für Emittenten zum Beispiel im benachbarten Ausland ein wichtiger Anreiz zur Herausgabe der Karten. Insofern hat TA 7.0 nicht nur in Deutschland das Vorankommen von V-Pay behindert. Doch das ist nun vorbei. Und somit ist für V-Pay der Weg frei, vom "Lückenbüßer" für einen schwierigen Markt zu einem wirklich europäischen Produkt zu werden. Sollte das gelingen, könnten sich die Deutschen auf die Schulter klopfen, auch einmal Vorreiter bei der Einführung eines neuen Kartenprodukts gewesen zu sein. Das hat bekanntlich hierzulande Seltenheitswert. Red.

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