Milliardentransaktion in der Zahlungsverkehrsbranche

Der US-Zahlungsabwickler Vantiv will seinen britischen Rivalen Worldpay schlucken, wie beide Unternehmen mitteilten. Vantiv bietet für Worldpay insgesamt 7,7 Milliarden Britische Pfund (8,8 Milliarden Euro). Das Gebot je Worldpay-Aktie liegt bei 385 Britischen Pence, bezahlt in bar und in eigenen Aktien von Vantiv. Darin enthalten ist eine Dividende von fünf Pence je Worldpay-Papier.

Erst am Vortag hatte Worldpay offengelegt, dass Vantiv sowie die US-Bank JPMorgan Chase mit Übernahmeabsichten an das Unternehmen herangetreten seien. JPMorgan erklärte, kein Gegenangebot vorlegen zu wollen.

Der von Vantiv nun gebotene Preis entspreche einer Prämie von 21 Prozent auf den Schlusskurs vom 30. Juni, bevor die Übernahmespekulationen hochkamen, erklärten die Unternehmen.

Bei Anlegern sorgte die Offerte offenbar für Enttäuschung: Die Aktie von Worldpay verlor nach der Ankündigung an der Londoner Börse mehr als 7 Prozent an Wert auf 378 Pence, nachdem das Papier zuvor vom Handel ausgesetzt worden war. Sky News hatte zuvor berichtet, Vantiv wolle 8,5 Milliarden Pfund zahlen. Zudem wird es nach dem Rückzug von JPMorgan offenbar kein Bieterduell geben.

Bereits am Vortag war der Kurs der Aktie stark gestiegen und hatte in der Spitze um um fast 30 Prozent zugelegt. Die Privatbank Berenberg hatte das Kursziel der Worldpay-Aktie daher am Mittwoch von 327 auf 450 Pence angehoben und dies mit ihren Erwartungen an die Höhe möglicher weiterer Offerten begründet.

Vantiv und Worldpay erhoffen sich von dem Zusammenschluss erhebliche Synergien sowie zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten. Nähere Details wurden nicht genannt. Die Aktien von Worldpay sollen nach einer erfolgreichen Übernahme von der Londoner Börse genommen werden. Vantiv bleibe an der New Yorker Börse notiert, hieß es.

Die neue Gruppe werde eine starke Position in den Kernregionen USA, Europa, Asien-Pazifik und Südamerika haben, hieß es. Worldpay gehört zu den führenden Unternehmen mit Zahlungsabwicklungstechnologien und -lösungen für Handelskunden und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 4,5 Milliarden Pfund.

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