Paysys-Kartenstatistik 2020: Debitkarten europaweit die Corona-Gewinner

Quelle: pixabay.com

Die pandemiebedingten Lockdowns haben 2020 deutliche Bremsspuren im Kartengeschäft hinterlassen, so die Kartenmarktstatistik von Paysys für das Jahr 2020. Der Kartenumsatz in Deutschland stieg demnach trotz des kräftigen Wachstums bei den Transaktionszahlen um 11,5 Prozent auf 8,3 Milliarden Kartentransaktionen  nur minimal um 0,2 Prozent auf 402,7 Milliarden Euro. Grund dafür ist die bargeldlose Bezahlung immer kleinerer Beträge. In keinem Jahr zuvor ist der Durchschnittsbon einer Kartenzahlung so rapide gesunken wie 2020 (von etwa 54 Euro auf rund 48,50 Euro). Gemessen an den Konsumausgaben, die in Deutschland für Kartenzahlungen potenziell geeignet sind, erhöhte sich der Anteil der Karten im Jahr  2020 von 42,3 auf 46,4 Prozent. Diese Zahlen beziehen sich auf die Umsätze und Transaktionen, die in Deutschland vorwiegend mit Debit- und Kreditkarten in sämtlichen Branchen (nicht nur Einzelhandel) an physischen Ladenkassen und im Online-Handel getätigt wurden. Barabhebungen an Geldautomaten sind nicht berücksichtigt.

In Bezug auf die Kartensysteme gibt es deutliche Gewinner und Verlierer der Lockdowns. Der Umsatz per Girocard stieg inklusive ELV um 6,6 Prozent.  Die Karten der internationalen Kartensysteme verzeichneten dagegen einen Umsatzrückgang von 12,3 Prozent. In diesem Segment überwiegen derzeit noch die Kreditkarten (Charge Cards und Revolving-Credit-Karten). Die Umsätze dieser Karten waren insbesondere von den Lockdowns, dem Fehlen der berufsbedingten Reisen und dem Ausbleiben ausländischer Touristen und Geschäftsreisender betroffen.

Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich 2020 in der gesamten EU: Debitkarten sind die Gewinner, die Kreditkarten die Corona-Verlierer. Der Umsatz mit den in der EU (27) ausgegebenen Karten stagnierte ebenfalls (minus 0,8Prozent). Die Debitkarten legten aber zu (4Prozent), die Kreditkarten verloren 13 Prozent. Die nationalen Verfahren (Girocard inklusive ELV und Geldkarte) konnten in Deutschland ihren Marktanteil pandemiebedingt mit 4 Prozentpunkten auf 69,4 Prozent des Kartenumsatzes ausdehnen. Ein Drittel des Zuwachses geht dabei auf die Substitution der ELV-Zahlungen zurück, die seit 2018 Marktanteile verlieren. Gegenüber 2017 hat ELV fast die Hälfte des Umsatzes eingebüßt. Es ist zu erwarten, dass die ELV-Verdrängung durch das Girocard-System sich auch 2021 fortgesetzt hat.

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