Jede vierte IBAN-Diskriminierung in Europa betrifft deutsche Konten

Bild: FKV
 

Deutsche IBANs sind europaweit am häufigsten von Diskriminierung betroffen. Das geht aus einer Untersuchung der Initiative Accept my IBAN hervor. Von März 2021 bis Anfang März 2023 hat die Initiative insgesamt 3 000 Fälle von IBAN-Diskriminierung in der EU registriert. Ein Viertel und damit die meisten der bisher 3 000 registrierten Fälle betrifft Verbraucher mit einer deutschen IBAN im EU-Ausland, beispielsweise, wenn sie ortsunabhängig im Ausland arbeiten oder für ihre Ferienwohnung im Ausland Verträge mit ihrem deutschen Konto abschließen wollen und ihre deutsche IBAN nicht akzeptiert wird, obwohl dies seit 2014 durch die Sepa-Verordnung 260/2012verboten ist.

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12,8 Prozent aller gemeldeten Fälle entfallen auf Zahlungsvorgänge mit einer nicht-deutschen IBAN in Deutschland. Damit liegt Deutschland hinter Frankreich (33,4 Prozent) und Spanien (21,7 Prozent) auf dem dritten Platz. In Deutschland betreffen die meisten Probleme mit einem Anteil von 26,6 Prozent Unternehmen oder Institutionen aus der Finanzbranche. In der deutschen E-Commerce-Branche kommen mit 18,2 Prozent am zweithäufigsten Schwierigkeiten mit nicht-deutschen IBANs vor, gefolgt von der Telekommunikationsbranche mit 17,3 Prozent. Auf den öffentlichen Sektor entfallen in Deutschland 10 Prozent der registrierten Fälle: Unter anderem wurden Mitarbeitern einer EU-Behörde, die Lohnauszahlung auf ein Konto mit einer nicht-deutschen IBAN sei ihnen verweigert worden. Aber auch deutsche Jobcenter würden die Auszahlung von Leistungen auf ein Konto mit einer nicht-deutschen IBAN ablehnen.

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