Bankenchronik

22. August 2012 bis 7. September 2012

Aufgrund bestehender Liquiditätsüberschüsse hat die IKB Deutsche Industriebank AG weitere SoFFin-Garantien vorzeitig zurückgegeben. Eine im Februar 2015 fällige Floating Rate Note wurde um 250 Millionen Euro auf eine Milliarde Euro reduziert. Mit dieser Rückgabe verringert sich der aktuelle SoFFin-Garantierahmen der IKB auf 3,75 Milliarden Euro.

Mit Wirkung zum 5. April 2013 hat die zur Signal-Iduna gehörende Hansainvest ihren Offenen Immobilienfonds "Hansaimmobilia" gekündigt. Anleger haben nach Angaben der Anlagegesellschaft bis zum 2. Oktober 2012 die Möglichkeit, ihre Anteile zurückzugeben. Anleger, die diese Frist verstreichen ließen, müssten dann bis zum 5. April 2013 im Fonds verbleiben. Es werde jedoch sichergestellt, dass alle Objekte zu den am 5. April nächsten Jahres geltenden gutachterlichen Verkehrswerten an einen Erwerber verkauft würden.

Die italienische Banca Monte dei Paschi di Siena S.p.A. wird die Zinsen für die aufgenommenen Staatshilfen von insgesamt 3,9 Milliarden Euro in Aktien zurückzahlen. Nach Schätzungen wird dies im laufenden Jahr knapp drei Prozent des Kapitals ausmachen. Italiens älteste Bank wird damit teilverstaatlicht.

Die Ratingagentur Moody's hat die finanziell angeschlagene französische Hypothekenbank Crédit Immobilier de France (CIF) um drei Noten herabgestuft. Das auf die Finanzierung von Immobilienkrediten für einkommensschwächere Bürger spezialisierte Institut wird nun nur noch mit "Baa1" bewertet anstatt wie zuvor mit "A1". CIF dürfte es somit nicht mehr gelingen, sich über die Finanzmärkte zu finanzieren.

Für umgerechnet 2,5 Milliarden Euro hat der niederländische Finanzkonzern ING seine Direktbanktochter in Kanada an die dortige Scotiabank verkauft. Die ING Bank of Canada beschäftigt mehr als 1 100 Mitarbeiter und verwaltet für rund 1,8 Millionen Kunden ein Vermögen von insgesamt 40 Milliarden kanadische Dollar.

Darüber hinaus trennte sich ING von ihrer rund zehnprozentigen Beteiligung am US-Finanzdienstleister Capital One. Durch den Verkauf der 54 Millionen Aktien wird der Finanzkonzern einen Sondergewinn von rund 0,3 Milliarden Euro verbuchen.

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat sich von mehreren Beteiligungen getrennt. Jeweils die Hälfte des 27-Prozent-Anteils der LBBW an der Universal-Investment Gesellschaft mbH, Frankfurt am Main, haben die Berenberg Bank und das Bankhaus Lampe übernommen. Die beiden Privatbanken halten damit je 50 Prozent an der Investmentgesellschaft. Des Weiteren hat die LBBW im Zuge der Restrukturierung einen 8,78-Prozent-Anteil an der Wüstenrot & Württembergischen AG, Stuttgart, außerbörslich an die Horus Finanzholding GmbH verkauft. Um sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren wurde nach Presseberichten darüber hinaus ein 11,35-Prozent-Anteil an der Versicherungsgruppe Nationale Suisse, Basel, an die Versicherungsgruppe Mobiliar, Bern, veräußert.

Mit der Eintragung in das Handelsregister am 31. August 2012 ist die Umbenennung der Eurohypo AG in Hypothekenbank Frankfurt AG wirksam geworden. Die Eurohypo Europäische Hypothekenbank S.A. mit Sitz in Luxemburg firmiert künftig unter Hypothekenbank Frankfurt International S.A., die EH Estate Management GmbH unter HF Estate Management GmbH. Mit der Aufgabe der Marke erfüllt die Commerzbank eine Forderung der Europäischen Kommission aus der Abwicklungsauflage für ihren gewerblichen Immobilienfinanzierer. An den bestehenden Vertragsverhältnissen mit Kunden und Geschäftspartnern sowie bei der Abwicklung der Bankgeschäfte soll sich nichts ändern.

Zum 1. Oktober 2012 eröffnet die TASS Wertpapierhandelsbank GmbH, Hofheim am Taunus, eine neue Niederlassung in der Queen Street inmitten des Londoner Financial District. Im ersten Schritt sollen drei bis fünf zusätzliche Rentenhändler das bestehende Team von London aus unterstützen. Die 1993 gegründete Bank ist vor allem im Renten-, aber auch im Rohstoffhandel aktiv.

Die Ergo Versicherungsgruppe AG hat ihre Pläne zur Qualitäts- und Effizienzsteigerung konkretisiert. Die heute fünf Ausschließlichkeitsorganisationen der Gruppe sollen unter dem Dach einer Ergo Vertriebsgesellschaft zu zwei homogenen Organisationen zusammengeführt werden, die jeweils über eine wettbewerbsfähige Größe und einheitliche Strukturen verfügen. Die Produktmarken der Versicherungsgruppe sollen von der geplanten Neuorganisation der Vertriebswege unberührt bleiben. Die Straffung des Vertriebs geht einher mit einem Abbau von bis zu 700 Stellen im angestellten Außendienst und bis zu 650 Stellen im Innendienst.

Banco Santander will knapp ein Viertel (24,9 Prozent) ihrer Tochtergesellschaft Grupo Financiero Santander Mexico an die Börse bringen. Der überwiegende Teil der Titel soll außerhalb von Mexiko verkauft werden, vor allem in den USA. Mit dem Börsengang wird Ende September gerechnet. Die spanische Großbank strebt Einnahmen von bis zu 3,4 Milliarden Euro an.

Die Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Swiss Re) hat sich vom US-Geschäft seiner Einheit Admin Re getrennt. Verkauft wurde diese Gesellschaft an die Jackson National Life Insurance, eine Tochter des britischen Versicherungskonzerns Prudential plc. Wie der Rückversicherer bekannt gab, resultiert aus dieser Transaktion für Swiss Re ein Verlust von geschätzt rund 400 Millionen Dollar.

Im Wege eines sogenannten Accelerated Bookbuilding-Verfahrens hat die KfW Bankengruppe (KfW) mit der Platzierung von 60 Millionen Aktien aus ihrem Bestand an der Deutschen Post AG begonnen. Die Platzierung der Aktien richtet sich an fünf institutionelle Investoren. Nach der Durchführung der Privatplatzierung erhöht sich der Streubesitz der Gesellschaft von zirka 69,5 Prozent auf etwa 74,5 Prozent. Nach Abschluss der Transaktion bleibt die KfW mit einem Gesamtanteil von etwa 25,5 Prozent die größte Aktionärin der Deutschen Post AG.

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