Bankenchronik

22. März 2007 - bis 11. April 2007

Zusammen mit der Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e. V. hat das Wirtschaftsministerium des Bundeslandes die Finanzplatzinitiative Stuttgart Financial - eine Initiative für Baden-Württemberg gestartet. Ziel sei es, die Stärken des Finanzplatzes besser sichtbar zu machen und seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Die US-amerikanische Investmentbank Morgan Stanley hat die Abspaltung und den Börsengang ihrer Kreditkartensparte Discover beschlossen. Das Vorhaben war bereits Ende letzten Jahres angekündigt worden. Die Aktien des neuen Unternehmens sollen im Laufe des Jahres an der New Yorker Börse notiert werden, heißt es von dem Institut.

Eine Notierung an der London Stock Exchange (LSE) ab Ende April dieses Jahres strebt der britische Prozessabwickler Xchanging an. Seit der Übernahme der Deutsche-Bank-Tochter European Transaction Bank (ETB) ist das Haus einer der weltweit größten Anbieter im Wertpapierabwicklungsmarkt. Das Kapital aus dem Börsengang, dessen Höhe nicht beziffert wurde, soll nach eigenen Angaben in den Ausbau des bestehenden Geschäfts, neue Unternehmenspartnerschaften sowie in neue Abwicklungsplattformen investiert werden. Auch Zukäufe werden nicht ausgeschlossen.

Für eine Summe von 197 Millionen Euro erwirbt der spanische Versicherer Mapfre einen Anteil von 50 Prozent an Bankinter Seguros de Vida, dem Lebensversicherungsarm der in Madrid ansässigen Großbank Bankinter S. A., und wird künftig die Hälfte der Boardmitglieder stellen. Der Buchgewinn wird von der Bank auf 162 Millionen Euro beziffert.

Mit rund 9,5 Prozent (600 000 Aktien) beteiligt sich die Deutsche Postbank AG, Bonn, an der Berliner Hypoport AG. Der Aktienkaufvertrag wurde Ende März dieses Jahres unterzeichnet. Der endgültige Kaufpreis orientiere sich am zukünftigen Börsenkurs; ein Preis von zehn Euro pro Aktie wurde als Anzahlung vereinbart. Mit dem B2B-Finanzmarktplatz Europace betreibt Hypoport die nach eigenen Angaben größte deutsche Online-Transaktionsplattform zum Abschluss von Finanzierungsprodukten. Die Postbank wickelt mit Ihrer Marke DSL Bank mehr als 75 Prozent ihres Vertriebspartnergeschäfts mit Immobilienfinanzierungen und Ratenkrediten über die Plattform ab, heißt es von dem Finanzdienstleister.

Die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, hat in China eine Vollbanklizenz beantragt. Die entsprechende Absicht habe man der chinesischen Regulierungsbehörde CBRC (China Banking Regulatory Commission) offiziell mitgeteilt. Firmensitz soll Peking sein. Außerdem wird die Deutsche Bank weiterhin eine Filiale in Shanghai für die Abwicklung von Fremdwährungsgeschäften betreiben. Vor kurzem hatte das Frankfurter Geldhaus mit Filialeröffnungen in Shanghai und Peking ihr Privat- und Geschäftskundengeschäft in China gestartet.

Die Privatbank Sal. Oppenheim verlagert ihren Hauptsitz von Köln nach Luxemburg. Zu diesem Zweck sollen die beiden Luxemburger Töchter (eine Beteiligungsgesellschaft sowie eine im Fondsgeschäft und in der Vermögensverwaltung tätige Bank) zur künftigen Konzernsteuerungsgesellschaft Sal. Oppenheim jr. & Cie. S. C. A. fusionieren, die die Deutschland-Tochter Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA kontrolliert.

Einen Letter of Intent bezüglich der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens haben Sal. Oppenheim jr. & Cie und die belgische Beteiligungsholding Compagnie Nationale à Portefeuille / Nationale Portefeuille Maatschappij (NPM/CNP) unterzeichnet. Das Joint Venture soll vorrangig Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vornehmen. Beide Unternehmen wollen dazu jeweils Kapital in Höhe von bis zu 150 Millionen Euro bereitstellen.

Über ein verbundenes Unternehmen übernimmt Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) den US-amerikanischen Kartenzahlungsabwickler First Data Corp. Der Kaufpreis wird auf etwa 29 Milliarden US-Dollar beziffert. Eine entsprechende Vereinbarung sei bereits vom Vorstand des Dienstleisters einstimmig angenommen worden. Im Rahmen der Übernahme erhalten die Aktionäre von First Data 34 US-Dollar für jede Stammaktie, was einer Prämie von fast 26 Prozent auf den Schlusskurs der Aktie am 30. März 2007 entspreche. First Data plant nach eigenen Angaben, im Zusammenhang mit dem Closing dieser Transaktion für alle seine ausstehenden Anleihen zu bieten.

Im Rahmen eines Zusammenschlusses soll die Compañía Española de Seguros y Reaseguros de Crédito y Caución, S. A. (Crédito y Caución) ein Teil der neuen Atradius-Gruppe mit Sitz in Amsterdam werden. Zusammen versichern die beiden Unternehmen nach eigenen Angaben in über 40 Ländern Handelstransaktionen im Wert von mehr als 450 Milliarden Euro. An einer zu gründenden Holdinggesellschaft wird Swiss Re einen Anteil von 25,0 Prozent halten, die Deutsche Bank einen Anteil von 9,1 Prozent und die Privatbank Sal. Oppenheim einen Anteil von 1,7 Prozent.

Eine Kooperation zum Weiterverkauf von Lebensversicherungen sind die 75 bayerischen Sparkassen mit der Cashlife AG, Pullach, eingegangen. Ein entsprechendes Abkommen wurde vom Sparkassenverband Bayern, München, und dem Finanzdienstleister Anfang April dieses Jahres unterzeichnet. Letzterer kauft Lebensversicherungen, führt sie weiter und veräußert sie später an geschlossene Fonds.

Von einem Teil ihres kartengestützten Kreditgeschäfts trennt sich die britische Großbank Barclays. Aktiva in Höhe von gut 390 Millionen Pfund des in der Einheit Monument zusammengefassten Geschäfts mit bonitätsschwächeren Kunden werden von der amerikanischen Gesellschaft Compucredit übernommen. Die Großbank hingegen behält ein Portfolio von 130 Millionen Pfund, das im Wesentlichen die bonitätsstärkeren Kredite der Sparte umfasst. Ein Verkaufspreis wurde nicht beziffert.

Auf die Bildung eines Immobilienpools haben sich die französischen Sparkassen (Caisses d'Epargne) und die Immobiliengesellschaft Nexity geeinigt. Entsprechende Verhandlungen mit der Euronext-notierten Nexity sollen fortgeführt werden. Die Sparkassen wollen demnach 25 Prozent ihres Kreditfinanzierers Crédit Foncier sowie weitere Beteiligungen für gut 1,2 Mrd. Euro in Nexity einbringen. Im Gegenzug erhalten sie im Zuge einer Kapitalerhöhung eine Beteiligung zwischen 38 und 40 Prozent an der Immobiliengesellschaft.

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