Bankenchronik

5. September 2014 bis 22. September 2014

Der Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) hat mit der VuV-Ombudsstelle eine Einrichtung zur außergerichtlichen Schlichtung von Konflikten zwischen Verbrauchern und seinen angeschlossenen unabhängigen Vermögensverwaltern ins Leben gerufen. Mit der Gründung nimmt der Verband die EU-Richtlinie zur Alternativen Streitbeilegung (AS) auf, die bis zum 9. Juli 2015 umgesetzt werden muss.

Der in San Francisco ansässige US-Vermögensverwalter Wells Fargo Asset Management eröffnete im September eine Niederlassung in Frankfurt am Main. In Europa betreibt das Unternehmen nun drei Standorte, neben Frankfurt sind das London und Paris, und verwaltet etwa 490 Milliarden US-Dollar an Assets.

Die Raiffeisen Bank International AG (RBI), Wien, hat ihr privat platziertes Partizipationskapital mit einem Nominalwert von 0,75 Milliarden Euro zurückgezahlt. Am 6. Juni 2014 war der von der Republik Österreich gezeichnete Teil des Partizipationskapitals von 1,75 Milliarden Euro zurückgezahlt worden. Die Rückzahlung erfolgt vor dem Hintergrund des geänderten regulatorischen Umfelds, in dem das Partizipationskapital in einer Übergangsphase nur noch teilweise und danach gar nicht mehr dem harten Kernkapital zurechenbar ist. Die Basis der Rückzahlung bereitete eine Stammkapitalerhöhung um 2,78 Milliarden Euro am Jahresanfang.

In Hannover hat die BNP Paribas Gruppe im September einen neuen Standort unter dem Namen BNP Paribas House eröffnet. Dieses soll Firmenkunden die Möglichkeit bieten, das Dienstleistungsspektrum der BNP Paribas Gesellschaften wie beispielsweise Fuhrparklösungen, Cash-Management-Lösungen oder Vermögensberatung unter einem Dach in Anspruch zu nehmen. Geplant ist für Ende 2014 die Eröffnung von zusätzlichen ähnlichen Standorten in Nürnberg und Berlin. Die bestehenden Business Center in Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart werden schrittweise um diesen gesellschaftsübergreifenden Ansatz ergänzt. Alle Standorte werden in das globale Netzwerk der Business Center für Corporate & Investment Banking Kunden integriert.

Der Vermögensverwalter Baring Asset Management ist dem deutschen Fondsverband BVI als Vollmitglied beigetreten. Der Anbieter bündelt seine deutschen Vertriebs- und Marketingaktivitäten in Frankfurt am Main. Das verwaltete Fondsvolumen des Unternehmens betrug per Ende Juli 2014 insgesamt 45,1 Milliarden Euro. Der BVI hatte im Oktober 2013 seine Öffnung für ausländische Fondsgesellschaften beschlossen.

Die Alceda Fund Management S.A. (Alceda) hat von der luxemburgischen Fondsaufsicht Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) die Erlaubnis erhalten, als Alternative Investment Fund Manager (AIFM) zu fungieren. Im März 2014 hatte die Alceda Asset Management GmbH mit Sitz in Hamburg von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Erlaubnis für die Auflegung eigener Fonds und als Service-KVG für Initiatoren von AIFs erhalten. Alceda managt und verwaltet die von der Aquila Gruppe emittierten Fonds und arbeitet als AIFM und UCITS Plattform für externe Investment Manager.

In der Auseinandersetzung um mit Hypotheken unterlegte Wertpapiere (RMBS) hat sich die britische Großbank HSBC mit der US-amerikanischen Federal Housing Finance Agency geeinigt. Gegen eine Zahlung von 550 Millionen Dollar werden die Ermittlungen eingestellt, die sich auf Papiere beziehen, welche zwischen 2005 und 2007 den staatlichen Immobilienfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac angeboten wurden. Insgesamt wurden 18 Finanzdienstleister von der Behörde verklagt. Bei außergerichtlichen Einigungen haben bereits 16 dieser Unternehmen rund 24,3 Milliarden Dollar gezahlt. Lediglich die Klagen gegen Royal Bank of Scotland und Nomura sind noch nicht abgearbeitet.

Die Hamburgische Investitionshandlung Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG hat im September die Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb als externe AIF-Kapitalverwaltungsgesellschaft von der BaFin erhalten.

Die Hansainvest Hanseatische Investment-GmbH und die Donner & Reuschel Aktiengesellschaft haben ihre Vertriebs-Einheiten im Bereich der Investmentfonds zusammengelegt. Zum 1. September hat die Privatbank Donner & Reuschel den Fondsvertrieb für institutionelle Kunden und Vertriebspartner außerhalb der Signal Iduna Gruppe für beide Unternehmen übernommen.

Die Gesellschafter der KGAL - Bayerische Landesbank (30 Prozent), Commerzbank (45 Prozent), Haspa Finanzholding (15 Prozent) und Sal. Oppenheim (neun Prozent) - haben im September 2014 den im Dezember 2013 vereinbarten Verkauf von knapp 90 Prozent ihrer Anteile an der im Fondsund Asset-Management tätigen KGAL GmbH & Co. KG an die beiden Privatinvestoren Francis Louvard und Gregory Ingram vollzogen. Die Aufsichtsbehörde BaFin hat der Transaktion zugestimmt. Die KGAL Gruppe ist Asset Manager für Sachwerte und spezialisiert auf Immobilien, Flugzeuge und erneuerbare Energien. Das Unternehmen verwaltet insgesamt ein Vermögen von rund 25 Milliarden Euro.

Die zur Crédit Agricole gehörende Bankengruppe Caceis hat im September verschiedene neue Mandate gewonnen. Die RWB Private Capital Emissionshaus AG (RWB) mit Sitz in Oberhaching bei München hat die Bank als Verwahrstelle nach KAGB ausgewählt. Die RWB reagiert damit auf das nationale Inkrafttreten der Alternative Investment Fund Managers (AIFM)-Richtlinie durch das deutsche Kapitalanlagegesetz am 1. Juli 2014. Das Mandat für 20 Private-Equity-Dachfonds beläuft sich auf verwaltete Assets in Höhe von einer Milliarde Euro. Eres, eine auf vermögenswirksame Leistungen spezialisierte Verwaltungsgesellschaft in Frankreich, hat Caceis als Verwahrstelle und Fondsadministrator für die Gesamtheit seiner Fonds für vermögenswirksame Leistungen festgelegt. Die Transaktion umfasst etwa 50 Fonds mit einem Volumen von knapp einer Milliarde Euro. Die in Paris ansässige Verwaltungsgesellschaft Silver Time Partners wiederum hat die Bank zum globalen Asset-Servicing-Partner für ihre erste SICAV-OGAW luxemburgischen Rechts ernannt, die am 5. September aufgelegt wurde. Die Bankengruppe Caceis bietet Asset Servicing für institutionelle Kunden und Geschäftskunden an. Zum Jahresende 2013 hatte sie 2,3 Billionen Euro Assets under Custody und 1,3 Billionen Euro Assets under Administration.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X