Bankenchronik

9. September 2009 bis 22. September 2009

Das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie., Luxemburg, will die Kapitalanlagegesellschaft Gen Re Capital GmbH in Köln erwerben. Der Vermögensverwalter ist eine Tochtergesellschaft der Kölnischen Rück, die zur General-Re-Gruppe gehört. Die Verträge zur Transaktion sollen bis zum Ende des dritten Quartals unterschrieben werden. Mit dem Erwerb übernimmt die Privatbank, die sich derzeit in Kooperationsgesprächen mit der Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, befindet, Vermögensverwaltungsmandate institutioneller Investoren aus dem Versicherungsbereich in einer Größenordnung von rund elf Milliarden Euro. Damit erhöhen sich die Assets under Management in der institutionellen Vermögensverwaltung von Sal. Oppenheim nach eigenen Angaben von derzeit rund 42 auf dann 53 Milliarden Euro. Die Kapitalanlagen der Kölnischen Rück würden künftig von der General Re - New England Asset Management Inc. (GR-NEAM) verwaltet, einer weiteren Asset Management Gesellschaft der Gen Re Gruppe.

Die bereits früher angekündigte Veräußerung ihrer US-Tochter Artio Global hat die Schweizer Bankengruppe Julius Bär Holding nun in die Wege geleitet und Goldman Sachs mit der Durchführung eines Börsengangs (IPO) an die New York Stock Exchange beauftragt. Platziert werden 23,4 Millionen Aktien zuzüglich einer Mehrzuteilungsoption von 3,5 Millionen Titeln. Erwartet wird ein Erlös aus dem IPO von 700 Millionen US-Dollar.

Zum Jahresende 2009 übernimmt der japanische Wertpapierhändler Daiwa den 40-prozentigen Anteil der Finanzgruppe Sumitomo Mitsui Financial Group (SMFG) an der gemeinsamen Brokertochter Daiwa SMBC. Der Preis der Transaktion wird auf 200 Milliarden Yen, umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro, beziffert, er soll hälftig mit Hilfe eines SMFG-Kredits finanziert werden. Ursprünglich hatte SMFG ihre Neuerwerbung Nikko Cordial in Daiwa SMBC integrieren und dabei ihren Anteil auf 50 Prozent erhöhen wollen, doch Daiwa hatte dies abgelehnt.

Nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) muss die deutsche Regierung bei der Riester-Rente nachbessern. Demnach sind bei der deutschen Zusatzrentenversicherung die Bestimmungen mit Auslandsbezug nicht mit europäischem Recht kompatibel. Unter anderem sei die Vorgabe des deutschen Gesetzgebers nicht zulässig, unter Riester angespartes Kapital allein für den Kauf von Wohneigentum in Deutschland einsetzen zu können.

Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Berlin, hat die Reform der genossenschaftlichen Sicherungseinrichtung beschlossen. So müssen ab Jahresbeginn 2010 die "besonders guten" Institute durch die neu beschlossene BVR-interne Rating-Klasse A++ nur noch 80 Prozent des sich ergebenden Jahresbeitrages zahlen. Die Beiträge zur Sicherungseinrichtung liegen damit in Abhängigkeit von der Bonitätsklasse eines Mitgliedsinstituts zwischen 80 und 140 Prozent des regulären Jahresbeitrages, bisher waren es zwischen 90 Prozent und 140 Prozent. Darüber hinaus wird die Bemessungsgrundlage für die Beiträge zur Sicherungseinrichtung auf die Systematik der Solvabilitätsverordnung umgestellt, wodurch auch Adressausfallrisiken aus eigenen Wertpapierbeständen (Depot A) in die Berechnung der Beiträge einbezogen werden.

Der Frankfurter Wertpapierdienstleister RG Securities AG hat von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Vollbanklizenz erhalten. Gleichzeitig hat das Institut in Bankhaus Main Aktiengesellschaft umfirmiert, der Eintrag ins Handelsregister hat Anfang September stattgefunden.

Die österreichische Hypo Landesbank Vorarlberg, Bregenz, verkauft ihre Liechtensteiner Vermögensverwaltung an die Schweizer Valartis Gruppe. Letztere übernimmt das Institut mit seinen 50 Mitarbeitern und einem betreuten Vermögen von 1,6 Milliarden Schweizer Franken (rund 1,05 Milliarden Euro) vollständig und erhöht ihr verwaltetes Vermögen damit auf sechs Milliarden Schweizer Franken. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Das Vorhaben steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden. Eigentümer der Hypo Landesbank Vorarlberg sind das Land Vorarlberg (75 Prozent) und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sowie die Karlsruher L-Bank (mit zusammen 25 Prozent).

Anfang Juli 2008 hatten die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, die niederländische ABN Amro und der belgische Finanzdienstleister Fortis den Verkauf von Teilen der ABN Amro Business Unit Netherlands an das Frankfurter Geldhaus angekündigt. Nach abgebrochenen Neuverhandlungen der Bedingungen der Transaktion durch die Deutsche Bank ist das Veräußerungsvorhaben nun abgesagt worden.

Anfang Oktober dieses Jahres will die spanische Großbank Santander 16 Prozent des Kapitals ihrer brasilianischen Tochter Santander Brasil am Markt platzieren. Die Transaktion, die im Wege einer Kapitalerhöhung durchgeführt wird, soll rund fünf Milliarden Euro erlösen. Die neuen Mittel will die Bank in das Wachstum der Tochter investieren.

Die französische Großbank Crédit Agricole (CA) startet Anfang Oktober dieses Jahres eine eigene Online-Bank. Das neue Institut der genossenschaftlichen Regionalkassen soll unter einem anderen Markennamen auftreten und sich auf Sparprodukte spezialisieren. Die börsennotierte Spitzenholding des CA werde an der Einheit mit 15 Prozent beteiligt sein.

Für den Vertrieb ihres Aktienresearchs in den USA nutzt die genossenschaftliche DZ Bank AG, Frankfurt am Main, künftig das Netzwerk des US-amerikanischen Brokers Auerbach Grayson. Eine entsprechende Vereinbarung wurde Ende September dieses Jahres unterzeichnet. Das US-Unternehmen unterhält nach eigenen Angaben Beziehungen zu rund 400 Investmentgesellschaften und arbeitet weltweit mit etwa 100 Partnerinstituten zusammen.

Die Citibank Privatkunden AG & Co. KGaA, Düsseldorf, wird ab Februar kommenden Jahres Targobank heißen. Hintergrund für die Umfirmierung ist der Gesellschafterwechsel, die Bank gehört seit Dezember 2008 zur französischen Genossenschaftsbank Crédit Mutuel. Der Namenswechsel muss aufgrund der Übernahmevereinbarung mit der ehemaligen Muttergesellschaft Citigroup im Februar 2010 abgeschlossen sein.

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