Gespräch des Tages

Aktien - Hoffnung auf Trendwende?

Die zeitnahe Markterhebung hat sich gelohnt und ermöglicht pünktlich zum Jahresbeginn 2010 die gewünschte Botschaft. Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) darf für das zweite Halbjahr vergangenen Jahres endlich einmal einen spürbaren Anstieg der Aktionärszahlen vermelden. Parallel zur guten Entwicklung des Dax und anderer Aktienindizes im Jahresverlauf 2009 hat sich zumindest die Zahl der direkten Aktionäre in Deutschland gegenüber Mitte 2009 um 230 000 oder 6,8 Prozent auf 3,624 Millionen erhöht. Zutage gefördert hat dies eine vom DAI bei Infratest in Auftrag gegebene Kurzstudie, die die turnusmäßigen Erhebungen für das 1. Halbjahr 2009 ergänzt, wie sie Mitte Dezember im DAI-Factbook-2009 vorgelegt worden waren.

Hatte sich die Kurve der Aktionäre seit 2005 wieder permanent nach unten bewegt, macht die Halbjahresbetrachtung Hoffnung auf die Trendwende. Dank einer entsprechenden Risikobereitschaft und Vertrauen der Kunden in die Marktentwicklung der Assetklasse und einer wenigstens in Bezug auf den Jahreszyklus 2009 angemessenen Vermarktung durch die Kreditwirtschaft hat in dem guten Aktienjahr 2009 ohne großen Zeitverzug auch die Zahl der Aktionäre zugenommen. Gegenüber dem Höchststand aus dem Jahre 2000 bedeutet das freilich einem Rückgang um 41,7 Prozent. Bezieht man zusätzlich die Besitzer von Aktienfonds und von gemischten Fonds mit in die Betrachtung ein, hat sich die Zahl der Aktienbesitzer im vergangenen Jahr bei rund 8,8 Millionen stabilisiert. Gegenüber dem Höchststand aus dem Jahre 2001 bedeutet das einen Rückgang um 32,5 Prozent.

Bei differenzierterer Betrachtung relativiert sich freilich das Bild. Denn als die Mehrzahl der neuen Aktionäre im zweiten Halbjahr 2009 eingestiegen ist, hatte der Dax den größten Teil seines Aufschwungs aus dem relativen Tief im März 2009 schon hinter sich. Und im laufenden Jahr ist bislang ein Rückgang zu verzeichnen. Auch wenn die Aktienprognosen der meisten Analysten den Dax im Jahr 2010 über der kritischen Einstiegsmarke für die neuen Aktionäre 2009 sehen, besteht beim Marketing für Aktienbesitz in kurzen Zeitspannen immer die Gefahr, den wirklichen Aufschwung zu verpassen.

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