Börsen

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AGI - zentrales Clearing für OTC Derivate

Ab Dezember 2012 bietet die Allianz Global Investors ihren Kunden ein zentrales Clear ing bestimmter OTC Derivate an. Nach Angaben von AGI könne dadurch das Kontrahenten-Risiko und die sogenannten Tail Risks, also die Risiken von Extremereignissen gesenkt werden. Außerdem wird auf einen positiven Liquiditätseffekt für die Finanzinstitute hingewiesen.

LSE: Börsenzugang für Tech-Firmen erleichtert

Um den IPO-Markt attraktiver zu machen will die London Stock Exchange (LSE) den Technologiefirmen den Börsenzugang erleichtern. In den vergangenen Jahren haben Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial wegen der Staatsschuldenkrise in der Eurozone einen Börsengang in den USA bevorzugt. Die sich an einem US-Gesetz orientierenden Vorschläge sehen eine Reform der Streubesitzregeln, der Kriterien für die Börsenfähigkeit sowie der Berichtspflichten vor. Demnach würde beispielsweise der bislang erforderliche Free-Float von mindestens 25 Prozent bei einem Börsengang von Technologiefirmen nicht beachtet werden müssen. Mit den noch nicht im Detail bekannten Vorhaben fokussiert sich die LSE vor allem auf mittelgroße europäische Unternehmen mit hohen Wachstumsraten.

DWP-Bank gründet Joint Venture

Die niederländische Kas Bank N.V. und die Deutsche Wertpapierservice Bank AG (DWP-Bank) haben eine langfristige Vereinbarung über eine strategische Partnerschaft in Europa unterzeichnet. Zum Aufbau einer europäischen Wertpapierabwicklungsplattform für das Retailgeschäft gründen die Partner ein 50/50-Joint-Venture, wobei die Niederlande Ausgangspunkt sein sollen. Das neue Unternehmen soll Ende 2012 seine Geschäftstätigkeit aufnehmen und in den Niederlanden bis 2018 zum Marktführer in der Retail-Wertpapierabwicklung avancieren. Darauf aufbauend soll das Joint Venture sein Dienstleistungsangebot rund um die Wertpapierabwicklung in weiteren europäischen Märkten anbieten. Durch die Schaffung einer spezialisierten Wertpapierabwicklungsplattform wollen die beiden Banken zur Lösung der fragmentierten und komplexen europäischen Wertpapierinfrastruktur beitragen.

Zunächst wird die DWP-Bank eine Niederlassung in Amsterdam gründen. Das dazu nötige technische Wissen mit den entsprechenden lokalen Marktkenntnissen in der Niederlassung soll durch den Übergang von etwa 150 Wertpapierspezialisten der Kas Bank erreicht werden. Die unterzeichneten Verträge sehen darüber hinaus vor, dass das niederländische Institut seine Verarbeitungsvolumina und Dienstleistungen rund um die Wertpapierabwicklung in 2015 auf die deutsche Transaktionsbank verlagert. Beide Unternehmen wollen ihre Wholesale-Dienstleistungspalette in Deutschland durch gegenseitige Ergänzungen in diesem Bereich ausbauen.

Wien und Istanbul kooperieren bei Indizes

Die Börsen Istanbul und Wien haben sich zu einer Zusammenarbeit im Indexbereich zusammengeschlossen und berechnen seit Ende September den IBTX (Istanbul Traded Index) und den IBTX Banking. Der IBTX errechnet sich aus den Preisen der 20 meist gehandelten Aktien der Börse Istanbul, der IBTX Banking setzt sich aus den liquidesten türkischen Banktiteln zusammen. Beide Indizes sollen sich als Benchmark und Basis für standardisierte Derivate (wie Futures und Optionen) oder als Basis für strukturierte Produkte (wie Optionsscheine, Indexzertifikate und ETFs) eignen. Zwei österreichische Emittenten haben bereits angekündigt, IBTX-Zertifikate zu begeben.

Mit dieser Indexkooperation will die Wiener Börse ihre Kompetenz für Indizes ausbauen. Inzwischen basiert nach Angaben des Unternehmens ein Großteil aller strukturierten Produkte mit Osteuropa-Bezug auf den Indizes der Wiener Börse. Insgesamt berechnet die Wiener Börse 82 Indizes, wobei 62 die nationalen, regionalen und branchenbezogenen Entwicklungen in der CEE/CIS Region abbilden.

Initiative für den Bondhandel

Zum 1. Oktober dieses Jahres hat die Deutsche Börse auf ihrer Handelsplattform Xetra den elektronischen Handel von Anleihen auf mehr als 2 000 internationale Staatsund Unternehmensanleihen sowie 60 Bundesanleihen ausgeweitet. Handelsteilnehmer sollen somit von einem transparenten und liquiden Anleihemarkt profitieren und Zugang zum breiten Investorennetzwerk erhalten. Mit der Initiative Xetra Bonds will die Börse den aktuell noch stark durch das außerbörsliche Geschäft geprägten Bond-Handel auf ihre Handelsplattform ziehen.

Das offene Xetra-Orderbuch wird nun mit einer Tiefe von Fünf, das heißt mit den besten fünf Kauf- und Verkaufslimits angezeigt; die Marktdatenverteilung bietet Handelsteilnehmern vollständige Vor- und Nachhandelstransparenz. Designated Sponsors und Spezialisten stellen fortlaufend An- und Verkaufspreise und sollen im Handel für zusätzliche Liquidität sorgen. Als erste Designated Sponsors konnten Optiver V.O.F. Niederlande, Florint B.V. und die Close Brothers Seydler Bank AG gewonnen werden, die gleichzeitig auch als Spezialist fungiert. Als weitere Spezialisten werden darüber hinaus die Steubing AG und die ICF Kursmakler AG den Anleihehandel betreuen.

Der fortlaufende Handel von Bundesanleihen wird über den zentralen Kontrahenten (Central Counterparty, CCP) von Eurex Clearing abgewickelt. Damit verringert sich für alle Handelsteilnehmer das Gegenparteirisiko, interne Geschäftsprozesse werden vereinfacht und Geschäftsabläufe effizienter. Der CCP tritt als Gegenpartei zwischen den Handelspartnern auf. Diese bleiben dabei selbst anonym, hinterlegen aber für ihre offenen Positionen angemessene Sicherheiten.

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