Börsen

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EEX/Eurex: Kooperation im CO2-Handel

Die European Energy Exchange AG (EEX), Leipzig, und die Deutsche-Börse-Tochter Eurex arbeiten künftig im Emissionshandel zusammen. Seit Anfang Dezember dieses Jahres erhalten Eurex-Teilnehmer, die entsprechend bei der EEX für den Terminhandel in Emissionsrechten zugelassen sind, direkten Zugang zum EEX-Orderbuch. Diese Teilnehmer sollen so ihre bestehende Infrastruktur zum Handel von CO2-Terminmarktprodukten der EEX nutzen können. Durch die Kooperation der beiden Börsen entstehe ein potenzielles Netzwerk von über 600 Handelsteilnehmern aus Energiewirtschaft und Finanzmärkten, heißt es von den beiden Handelsplatzbetreibern.

Zum Start wurden sieben neue Handelsteilnehmer angebunden. Insgesamt sind damit 104 Kunden für den Handel von Futures auf EU-Emissionsberechtigungen (EUA) an der EEX zugelassen. Weitere Teilnehmer und Market Maker, insbesondere aus den USA, befinden sich derzeit im Anbindungsprozess.

Seit dem Start der Kooperation gelten auch neue Handelszeiten für den Emissionshandel. Die am Terminmarkt der EEX verfügbaren Emissionsprodukte sind börslich von 8.30 bis 17.00 Uhr (MEZ) handelbar und können darüber hinaus bis 18.00 Uhr MEZ als OTC-Geschäfte registriert werden. Zudem reduziert die EEX vorübergehend das Handelsentgelt für Börsengeschäfte in Emissionsprodukten auf 0,001 Euro pro Tonne CO2. Für die Registrierung von OTC-Geschäften an der EEX erhebt die Börse ein Entgelt in der gleichen Höhe. Die Preisanpassung ist bis Ende März 2008 gültig.

Deutsche Börse: Handel mit Rohstoffen

Die Deutsche Börse AG hat zusammen mit dem Bankhaus Metzler, der Bank Vontobel, der Commerzbank AG, der Deutsche Bank AG, der DZ Bank AG und der Umicore AG & Co. KG Ende November dieses Jahres die Deutsche Börse Commodities GmbH als Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Ziel der neuen Gesellschaft ist es, innovative Verbriefungsformen für Rohstoffe anzubieten und im Verbund mit den Partnern einen kostengünstigen Handel zu gewährleisten.

Als erstes Produkt emittiert die Börse "Xe-tra-Gold", eine physisch gedeckte Schuldverschreibung (Isin: DE000A0S9GB0). Jeder Anteil verbrieft einen Lieferanspruch auf ein Gramm Gold und kann ab Mitte Dezember über die Handelsplattform Xetra erworben und verkauft werden. Das Wertpapier soll Vorteile physischen Goldes und börsengehandelter Wertpapiere verbinden, durch den Börsenhandel werde der verbriefte Rohstoff fungibel, liquide und die Preisbildung transparent, heißt es von dem Handelsplatzbetreiber.

Börse Stuttgart: elektronischer Handel

Die Börse Stuttgart und die Baader Wertpapierhandelsbank AG haben Ende November dieses Jahres eine fortgesetzte Zusammenarbeit im Handel mit ausländischen Aktien und Genussscheinen im Rahmen des neuen Marktmodells vereinbart. Die Wertpapierhandelsbank übernimmt dabei zum 1. März 2008 den elektronischen Handel in diesen Anlageklassen. Damit soll die Umstellung des zum Januar 2007 zunächst für verbriefte Derivate eingeführten neuen Stuttgarter Marktmodells abgeschlossen werden. An der Börse Stuttgart wird es ab diesem Datum dann keinen Skontroführer-Handel mehr geben.

Das Stuttgarter Marktmodell will den elektronischen Handel und den betreuenden Expertenhandel miteinander verbinden. Im Rahmen der neuen Konstruktion geht die Funktion der Preisermittlung von den Skontroführern auf das elektronische Handelssystem der Börse über. Die Qualitätsstandards der Börse im Handel mit Genussscheinen und Aktien ausländischer Emittenten im von Baader betreuten Handelssegment für Auslandsaktien (Foreign Equities Exchange, 4-X) sollen dabei weiter ausgebaut werden. Weiterhin gelten das Best-Price- und das Best-Size-Prinzip, unter Berücksichtigung der entsprechenden Referenzmärkte. Die Preisermittlung erfolgt auch im elektronischen Handel im Auktionsverfahren.

An die Stelle von Börsengebühr und Courtage tritt ein Transaktionsentgelt pro ausgeführte Order. Je ausgeführter Order wird sowohl bei Genussscheinen als auch bei ausländischen Aktien ein Fix-Entgelt in Höhe von 4,20 Euro (5,00 Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer) berechnet.

Eurex: Systemanpassungen

Die internationale Terminbörse Eurex hat Systemanpassungen durchgeführt. Seit Anfang Dezember dieses Jahres bietet die Deutsche-Börse-Tochter einen neuen Datenfeed an, der als Enhanced Broadcast Solution (EBS) bezeichnet wird. Bereits Ende November hatte Eurex das neue System Release 10 eingeführt.

Der Datenfeed EBS überträgt unsaldierte Marktinformationen. Der neue Übertragungsmechanismus verfügt über eine Orderbuchtiefe von zehn für Optionsprodukte, eine Erweiterung der Orderbuchtiefe für Benchmark-Futures auf 20 (vorher zehn) und ein neues Subskriptionsmodell, über das Marktdaten aus allen Produktgruppen ausgewählt werden können. Parallel zu EBS wurde auch der neue Datenfeed "CEF ultra plus" von Deutsche Börse Market Data & Analytics gestartet. Dieser weist dieselbe Markttiefe auf wie EBS und verteilt Eurex-Handelsdaten mit gleicher Latenz an Nicht-Eurex-Teilnehmer, beispielsweise Datenvendoren.

Eurex Release 10 wurde am 26. November eingeführt. Schwerpunkt des Systemupdates sind die Reduzierung der Latenz und die Einführung erweiterter Risikoabsicherungsfunktionalitäten sowie Verbesserungen bei Wholesale- und OTC Trade Entry-Funktionalitäten. Das Eurex-System verfügt nun über das neue Order-Attribut "nicht-persistent". Eine solche Order kann laut Börse schneller abgewickelt werden als die wiederherstellbare persistente Order. Durch die Einführung des Release 10 sind Quotes definitionsgemäß stets "nichtpersistent".

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