Rechenschaftsberichte

DWS-Gruppe / Union-Investment-Gruppe

DWS-Gruppe

Rückläufiges Neugeschäft - 3,0 Mrd. Euro Abflüsse aus Aktienfonds - leichtes Minus bei Rentenprodukten - deutlich gestiegener Absatz bei Geldmarktfonds - leichter Anstieg des verwalteten Vermögens - Expansion in Asien vorangetrieben - Vertriebs- und Produktoffensive mit Schwerpunkt Altersvorsorge - 30 Mill. Euro über erste DWS-Go-Zertifikate

In den Reigen der 50-jährigen Jubilare in der deutschen Fondsbranche reihte sich im Sommer vergangenen Jahres auch die DWS Investment GmbH, der Fondsarm der Deutschen Bank, ein. Gemäß den Angaben des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI), der Dachfonds nicht in seine Statistiken mit einbezieht, belief sich das Neugeschäft der DWS Gruppe im Berichtsjahr 2006 auf 5,7 (8,9) Mrd. Euro und lag damit um 36% unter dem Niveau des Vorjahres. Dabei flossen netto aus Aktienfonds (minus 3,0 nach plus 4,2 Mrd. Euro) und Rentenfonds (minus 1,8 nach plus 1,3 Mrd. Euro) Gelder ab.

Gemischte Fonds inklusive AS-Fonds und Hedgefonds verzeichneten im Gegenzug einen Anstieg des Nettomittelaufkommens von 1,3 auf 2,1 Mrd.Euro.Ein deutliches Plus der zugeflossenen Kundengelder wiesen indes die Geldmarktfonds der DWS aus. Nach 2,1 Mrd. Euro im vorangegangenen Jahr wurden im Berichtsjahr 2006 netto 7,4 Mrd. Euro in dieser Gattung angelegt.

Das per Jahresende verwaltete Fondsvolumen stieg gleichzeitig um rund 11% von 109,8 auf 122,0 Mrd. Euro an. Dass das Aktienfondsvermögen der DWS mit 52,2 (50,8) Mrd. Euro höher lag als im Vorjahr ist angesichts der Nettomittelabflüsse auf Kursgewinne zurückzuführen. Dennoch bleibt die Gattung die bedeutendste im Bestand der DWS. Das Volumen der Rentenfonds der Deutsche-Bank-Tochter reduzierte sich währenddessen deutlich von 29,8 auf 23,5 Mrd.Euro.Damit ist diese Fondsgruppe bei der DWS nun volumenmäßig geringer als die Geldmarktfonds, deren Volumen dank starkem Neugeschäft von 23,2 auf 31,2 Mrd. Euro angestiegen in gemischten Fonds verwaltete Vermögen ist. Von 6,0 auf 11,3 Mrd. Euro nahm das zu. In der vom BVI zum Jahresbeginn 2006 eingeführten Gattung der wertgesicherten reichte die DWS Ende Oktober 2006 das Zahlen bereits Ende November/Anfang -Fonds belief sich das Fondsvermögen per ter ihre Ergebnisse auf Basis der Oktober-31. Dezember 2006 auf 3,8 Mrd.Euro.Dezember vor. Mit fast 125 Mrd. Euro er-Traditionell stellt die Deutsche-Bank-Toch höchste Fondsvermögen in ihrer Geschichte. Seit Jahresanfang erzielte sie damit einen Anstieg der verwalteten Anlagegelder von 14% oder 14,8 Mrd.Euro.Im Vergleich dazu, so wird hervorgehoben, stiegen die aggregierten Volumina des Gesamtmarktes ohne DWS gleichzeitig um lediglich 13,9 Mrd.Euro.Damit konnte die DWS seit Jahresanfang ihren Marktanteil von 23,9 auf 25,5% erhöhen und bleibt weiterhin die nach Volumen größte Fondsgesellschaft in Deutschland. Bis Oktober 2006 hatte die DWS wie schon im vorhergehenden Jahr rund 1,3 Mrd. Euro an Fondserträgen an ihre Anleger ausgeschüttet.

Im Branchenschnitt überproportional hohe Zuflüsse trugen nach eigenen Angaben zur positiven Entwicklung der Kennzahlen bei: Während das Mittelaufkommen der Gesamtbranche im Vergleich zum Vorjahr um 60% rückläufig war, so die Fondsgesellschaft, konnte man die neuen Gelder steigern. Mit 10,4 Mrd. Euro per Oktober 2006 sammelte die DWS rund 60% der Gesamtzuflüsse BVI-weit ein, wird stolz verkündet.

In den ersten zehn Monaten des Jahres zogen die DWS-Fonds dabei mehr Gelder auf sich als in allen Gesamtjahren zuvor. Dabei fokussierten sich die Anleger aus Sicht der Fondsgesellschaft insbesondere auf Geldmarktfonds und gemischte Fonds. Im Gegenzug hatte die Deutsche-Bank-Tochter bei ihren Aktienfonds Abflüsse in Höhe von 1,9 Mrd. Euro zu verzeichnen - eine Entwicklung, die auch die Gesamtbranche konstatierte. Mit 28% beziehungsweise 51 Mrd. Euro verfügt die DWS über die mit Abstand höchste Basis im Aktienbereich aller BVI-Gesellschaften.

In Europa verwaltete DWS Investments per Oktober 2006 rund 157 Mrd. Euro und zählt sich damit zu den führenden Fondsgesellschaften. Mit 248 Mrd. Euro an weltweiten Geldern sieht man sich hier unter den "Top 10". Im Frühjahr 2006 startete die DWS mit Fondsauflegungen in Singapur und Indien ihre Expansion in Asien. Im September führte sie weitere 22 Fonds in Korea ein.

Die Internationalisierung ihres Geschäftes, das die DWS aus Frankfurt heraus betreibt, soll auch einer der Schwerpunkte für das laufende Jahr 2007 sein. Im Ausland strebt die Gesellschaft weiteres Wachstum an, in Deutschland soll mit der Vertiefung des Produktangebots die Marktstellung gefestigt werden (siehe auch Abbildung 1). Ambitioniert klingt derweil das Ziel für das Jahr 2007, mit einem "Quantensprung" beim Vertrieb in Europa den Absatz deutlich zu steigern. Träger der Expansion soll dabei die SICAV-Produktpalette sein.

In Deutschland plant die Deutsche-Bank-Tochter nach eigenen Angaben mit neuen Altersvorsorgeprodukten, den Zertifikaten von DWS Go (siehe auch Marktstatistik in Kreditwesen 4-2006) und weiteren Produktinnovationen den Absatz voranzutreiben. Den Schwerpunkt dieser "Produkt- und Vertriebsoffensive" will man auf den Markt für Altersvorsorge legen. Bereits jetzt sei die DWS als Zulieferer für fondsgebundene Versicherungen mit einem Marktanteil von weit über 20% die erfolgreichste deutsche Fondsgesellschaft in diesem Segment, heißt es von dem Unternehmen.

Als maßgebliches Produkt sieht man dabei das Fondskonzept DWS Flex-Pension. Mit frei wählbaren Laufzeiten, hoher Beteiligung an den Aktienmärkten und 100% Höchststandsgarantie, so wird hervorgehoben, sei dieses seit Einführung 2003 mit über 700 000 Versicherungsnehmern zum absatzstärksten Produkt für fondsgebundene Versicherungen geworden. Das Fondsvermögen über alle Teilfonds habe 2006 die Grenze von einer Mrd. Euro überschritten.

Großes Potenzial sieht man auch im Markt für die Wiederanlage von ablaufenden Lebensversicherungen. Für die Ablaufleistungen von Versicherungen und für Sparer mit größeren Einzelbeträgen soll das Fondskonzept DWS Flex-Profit um die Gunst der Anleger werben. Seit Einführung Mitte April 2006 wurden so gut 200 Mill. Euro eingesammelt. Man habe den Anspruch, die führende Fondsgesellschaft in der Altersvorsorge zu werden, lässt sich die DWS selbstbewusst zitieren. Mit einem neuen Riesterprodukt, der DWS Riester-Rente Premium, soll dieses Ziel im Jahr 2007 angegangen werden.

Das neu gestartete Zertifikategeschäft der luxemburgischen Verbriefungsgesellschaft DWS Go verlief aus eigener Sicht zufriedenstellend. Über die beiden zuerst emittierten Währungszertifikate wurden nach eigenen Angaben Stand Oktober 2006 gut 30 Mill. Euro eingesammelt. Zertifikaten auf aktiv verwaltete Asien Indizes, des Platimum All Star Fund Dach-Hedgefonds oder den Vietnam Total Return Index folgte zuletzt ein Papier auf den China Konsum Total Return Index. Weitere Produkte seien in der Pipeline.

Das Besondere an DWS Go ist, so schreibt die Fondsgesellschaft, dass für jedes neue Zertifikat ein sogenanntes Compartment gegründet wird. Das Compartment ist eine Art Sondervermögen, das wirtschaftlich und rechtlich unabhängig von den anderen Compartments der Emittentin ist, das heißt, jedes Zertifikat ist von den Risiken eines anderen Zertifikates komplett unabhängig. Zunächst sichert sich jedes einzelne Compartment über Vermögenswerte ab, die von einer dritten Partei - einer Bank aus dem Erlös der verkauften Zertifikate erworben werden. Die Vermögenswerte spiegeln das Auszahlungsprofil des Zertifikates wider und sollen sicherstellen, dass DWS Go ihre Verbindlichkeiten aus den Zertifikaten gegenüber dem Anleger jederzeit erfüllen kann.

Als Restrisiko bestehen bleibt der eventuelle Ausfall des Vertragspartners (Kontrahentenrisiko). Bei Zertifikaten der neuen Generation werde das Kontrahentenrisiko stark reduziert, denn die Compartments sind durch eine zusätzliche spezielle Sicherheitsvereinbarung geschützt: Fällt das Rating des jeweiligen Kontrahenten unter die Bonitätsnote A-, müssen umgehend hochwertige Sicherheiten hinterlegt werden, an denen die Compartments ein Pfandrecht haben.

Ihre in Italien verwalteten Fonds im Umfang von rund 7 Mrd. Euro hat die Deut-sche-Bank-Tochter DWS Investments Italy S.G.R.p.A. Ende vergangenen Jahres an die dortige Fondsgesellschaft Anima S.G.R.p.A.verkauft.Das verwaltete Vermögen der lokalen Fondspalette wird im Rahmen des Vertrages mit einem Faktor von 1, 2% bewertet, was auf Basis des Vermögens per Mitte Dezember gut 80 Mill. Euro entspricht. Die Zahlung wird nach Angaben der italienischen Anlagegesellschaft auf insgesamt vier Tranchen verteilt, die innerhalb einer Frist von 30 Monaten zu entrichten sind. Grundlage für die Preisberechnung sei dabei das dann jeweils bestehende Volumen.

Insgesamt verwaltet die DWS-Gruppe nach dieser Transaktion in Italien ein Vermögen von rund 11 Mrd. Euro in internationalen Fonds sowie den lokalen Geschäftseinheiten diskretionäres Portfoliomanagement, institutionelles Geschäft, in Hedge Fonds und dem Lebensversicherungsgeschäft. Darüber hinaus haben die Konzernmutter Deutsche Bank und Anima eine Vertriebsvereinbarung getroffen, nachdem das Beraternetzwerk Finanza & Futuro, das zur Deutschen Bank gehört, sowie die Deutsche Bank in Italien selbst Anima-Produkte verkaufen.

Im Rahmen ihrer weltweiten Aufstellung baut die DWS ihr Geschäft in Lateinamerika aus. Die Region weise für international agierende Fondsmanagementgesellschaften großes Potenzial auf, heißt es von dem Frankfurter Unternehmen. Bereits im Juli 2005 hat die DWS damit begonnen, sich in Chile zu positionieren. Seitdem wurden in dem Land nach eigenen Angaben Aktienfonds im Wert von mehr als 500 Mill. Euro abgesetzt. Peru und Kolumbien sollen in nächster Zeit folgen.

In Ländern wie Brasilien, Argentinien und Mexiko stehen Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen an, so wird hervorgehoben, die den Eintritt international agierender Fondsgesellschaften ermöglichen werden.

Personalien: Aufsichtsrat: Kevin Parker (Vorsitzender); Geschäftsführung: Klaus Kaldemorgen (Sprecher seit 1. Dezember 2006), Axel Benkner (Sprecher bis 30. November 2006), Alan Crutchett, Heinz-Wilhelm Fesser, Dr. Stephan Kunze, Jochen Wiesbach

Union-Investment-Gruppe

Anstieg der Assets under Management - Publikumsfondsvermögen kurz vor 100-Mrd.-Euro-Grenze - Zu- und Abflüsse jeweils deutlich angestiegen - Nettozuflüsse von 1,5 Mrd. Euro - Minus von 1,1 Mrd. Euro bei Offenen Immobilienfonds - Position als erfolgreichster Ries-ter-Anbieter reklamiert - Vermögensstrukturierung als Schwerpunkt im Privatkundengeschäft - Betriebsergebnis bei 268 (253) Mill. Euro

Die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment steigerte im Jahr 2006 die Assets under Management (Publikumsfonds, Spezialfonds, Advisory Mandate) um 8,1% auf 152,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 141,2 Mrd. Euro) und ist damit im Vergleich zum Durchschnitt der Gesellschaften des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) schneller gewachsen als der deutsche Fondsmarkt insgesamt. Gemessen am Publikumsfondsvermögen von 99 Mrd. Euro (Vorjahr: 93 Mrd. Euro) konnte Union Investment den Marktanteil von 16,9 auf 17,1% ausbauen und zählt sich damit zu den drei größten Asset Managern in Deutschland.

Das Neugeschäft des Unternehmens belief sich netto auf insgesamt 5,7 Mrd.Euro.Damit blieb es zwar hinter dem mit Neumitteln von 10,4 Mrd. Euro absatzstarken Jahr 2005 zurück, das Ergebniss des Jahres 2004 von 4,6 Mrd. Euro wurde aber übertroffen. Brutto flossen der Union Investment im vergangenen Jahr dabei 44,6 (36,4) Mrd. Euro zu.

Die gleichzeitig von 30,4 auf 43,1 Mrd. Euro angestiegenen Rückflüsse führt die genossenschaftliche Verbundtochter zum einen auf die Korrektur an den Rentenmärkten und die Abflüsse aus den Offenen Immobilienfonds zurück. Zum anderen hätten Anleger die Kurssteigerungen an den Aktienmärkten zu Gewinnmitnahmen und zum Ausstieg genutzt. Der Nettozufluss in Wertpapierpublikumsfonds lag per Jahresende 2006 bei 2,6 Mrd. Euro und damit unter dem Vorjahreswert von 7,1 Mrd.Euro.

Wie schon im Jahr 2005 verzeichneten die Offenen Immobilienfonds im Berichtszeitraum ein Minus von 1, 1 Mrd.Euro.Gleichwohl sieht man hier die Lage inzwischen als deutlich entspannt an: Die im vierten Quartal wieder positiven Absatzergebnisse in Offenen Immobilenfonds seien ein klarer Beleg dafür, dass Anleger das Vertrauen in die Anlageklasse Offene Immobilienfonds zurückgewinnen. Die Union Investment hatte Fondsanteile zur Sicherung der Liquidität der eigenen Offenen Immobilienfonds übernommen. Dass die international investierenden Immobilienfonds der Union allein im Dezember vergangenen Jahres einen Nettozufluss von 400 Mill. Euro verbuchen konnten, unterstreiche zudem das wieder lebhafte Interesse deutscher Anleger an wertbeständigen Immobilieninvestments.

Der Marktanteil im Immobiliengeschäft konnte im Jahr 2006 von 16,4 auf 16,9% gesteigert werden. Der Absatz in Wertpapierpublikumsfonds war bei der Union Investment im Jahr 2006 geprägt von der Suche nach sicheren Anlagen: 1,9 Mrd. Euro sind den wertgesicherten Fonds in diesem Zeitraum zugeflossen. Mit einem verwalteten Vermögen von 7,6 Mrd. Euro und einem Marktanteil von über 30% sieht sich die Fondsgesellschaft als Marktführer in dieser Anfang 2006 vom BVI Bundesverband Investment und Asset Management neu eingeführten Anlageklasse.

Daneben zogen insbesondere steueroptimierte Fonds im Jahr 2006 erhebliche Gelder auf sich (siehe auch Gespräch des Tages in Kreditwesen 4-2007). So verzeichnete der im September 2006 neu aufgelegte Uni-Opti-4 einen Nettozufluss von 2, 8 Mrd. Euro und ist damit im Jahr 2006 der absatzstärkste Fonds in Deutschland, heißt es von der Union. Insgesamt erreichte die Fondsgesellschaft im Jahr 2006 mit neuen Produkten einen Nettoabsatz von 5, 2 Mrd.Euro.

Bei der Absatzentwicklung der Aktien- und Rentenfonds konnte sich der genossenschaftliche Fondsproduzent dem Branchentrend nicht entziehen. Zum einen musste man Abflüsse aus Rentenfonds in Höhe von 1,8 Mrd. Euro (im Vorjahr plus 4,8 Mrd. Euro) hinnehmen und führt dies auf die aktive Verkaufsempfehlung seitens Union Investment zu Jahresbeginn zurück. Die Nettoabflüsse aus Aktienfonds von 1,4 (0,3) Mrd. Euro resultieren aus eigener Sicht nicht aus einer generell fehlenden Nachfrage. Vielmehr würden derzeit zahlreiche Anleger nach der Aufwärtsbewegung der Kurse an den Aktienmärkten bei Erreichen der Einstandskurse aussteigen. Aus den eigenen Absatzstatistiken lasse sich klar ablesen, dass gerade die Verkaufsschlager der Jahre 1998 bis 2000 heute mit überdurchschnittlichen Rückflüssen konfrontiert seien.

Gleichzeitig sei aber der Aktienfonds-Bruttoabsatz mit 11,2 Mrd. Euro deutlich höher als in den Jahren zuvor gewesen. Für das langfristige Wachstum von besonderer Bedeutung ist nach Aussage des genossenschaftlichen Fondsdienstleisters, dass im Jahr 2006 über 800 000 neue Aktienfondsanleger gewonnen werden konnten. Von den per Jahresende 4,3 Mill. Anlegern seien heute 3,9 Mill. auch in Aktienfonds investiert.

Dass sich die Union Investment damit der deutschlandweit konstatierten rückläufigen Entwicklung bei der Zahl der Aktien- und Aktienfondsanleger entziehen konnte, sei auch auf das Angebot im Sparplan- und Altersvorsorgegeschäft zurückzuführen. So nutzten 2,7 Mill. Anleger Ansparpläne in Aktienfonds mit Erfolg zum Vermögensaufbau, was gleichzeitig einen nachhaltig positiven Einfluss auf den Absatz hat. Inklusive der Einzahlungen in Altersvorsorgeverträge resultierten im Jahr 2006 nach eigenen Angaben netto 1,2 Mrd. Euro aus den Aktienfondssparplänen.

Das Ergebnis im Sparplangeschäft und in der privaten Altersvorsorge bezeichnet das Unternehmen unter anderem als Resultat der Zusammenarbeit mit den genossenschaftlichen Partnerbanken. Auch die Verbundpartner, die Bausparkasse Schwäbisch Hall (BSH) und die R+V Versicherung leisteten einen "spürbaren Beitrag" zum Absatz der Fondsgesellschaft. Der Nettoabsatz aus den Anspar- und den über 90 000 Altersvorsorgeverträgen, die über den Außendienst der BSH abgeschlossen wurden, so heißt es, lag im vergangenen Jahr bei rund 300 Mill.Euro.Die R+V steuerte über fondsgebundene Lebensversicherungen weitere 400 Mill. Euro bei.

"Wir gehen davon aus, dass Union Investment - auch unter Einbeziehung der großen Versicherer - mit rund 600 000 neuen Riester-Verträgen im Jahr 2006 der erfolgreichste Anbieter im Riester-Neugeschäft ist", heißt es selbstbewusst. Die Zahl entspreche einer Steigerung der Neuabschlüsse um 142% gegenüber dem Vorjahr. Der Bestand der Uni-Profi-Rente, dem fondsbasierten Riester-Produkt der Union, stieg damit auf rund 1,06 Millionen Verträge an, das Volumen erhöhte sich seit Ende des Jahres 2005 um gut 140% auf rund 830 Millionen Euro.

Unter den Fondsanbietern sieht sich das Unternehmen mit mehr als einer Million Riestersparern weiterhin als Marktführer. Man betont zudem, dass das Altersvorsorgegeschäft einen wesentlichen Beitrag zur Neukundengewinnung leiste: 73% der Riester-Sparer haben zuvor noch nicht in Fonds investiert. 16% seien neue Kunden für den genossenschaftlichen Finanzverbund.

Das Produktkonzept basiere nicht zuletzt auf einer "einfachen, verständlichen und emotionalen Vermarktung". Das Thema Altersvorsorge soll auch im Jahr 2007 ein Schwerpunkt der Marktbearbeitungsaktivitäten der Union bleiben. Der Marktanteil am Neugeschäft in der Altersvorsorge wird mit durchschnittlich 90% beziffert. Im Januar 2007 sei der Vorjahreswert an Neuverträgen bereits um 60% übertroffen worden.

Einen weiteren Schwerpunkt im Privatkundengeschäft werde ab Frühjahr 2007 das Thema Vermögensstrukturierung bilden. Ein neues Lösungskonzept, das den richtigen Aufbau des eigenen Portfolios allen Anlegergruppen verständlich, nachvollziehbar und ohne unnötige Komplexität ermöglicht, soll voraussichtlich im April 2007 am deutschen Markt zugelassen werden, heißt es. In der Vermarktungsstrategie will das Unternehmen das Konzept der Altersvorsorge übernehmen: Auf eine unkomplizierte Verpackung komme es an, damit der Anleger sofort den Nutzen erkenne.

Das insgesamt von der Union Investment verwaltete Fondsvermögen lag mit 98,5 (93,0) leicht über dem Vorjahreswert. Die Aktienfonds, die im Bestand 34,1 (33,0)% ausmachen, erhöhten sich dabei trotz Nettoabflüssen dank Kurssteigerungen von 30,7 auf 33,6 Mrd.Euro.Rückläufig war währenddessen der Anteil der Rentenfonds am Fondsvermögen (24,4 nach 30,0%) wie auch deren absolutes Volumen (23,9 nach 27,8 Mrd. Euro). Trotz einer Volumensausweitung von 7,6 auf 8,1 Mrd. Euro verharrte der Anteil der Geldmarktfonds am Fondsvermögen mit 8,2 (8,1)% weitestgehend auf einem konstanten Niveau.

Weiterhin gering bleibt der Anteil von Hedgefonds: Bei einer geringfügigen Ausweitung der in dieser Gattung verwalteten Gelder von 322 auf 409 Mill. Euro verharrte dieser bei konstant 0,4%. Leicht Rückläufig war währenddessen der Anteil der Offenen Immobilienfonds am Fondsvermögen des genossenschaftlichen Fondslieferanten. Mit einem Volumen von 12,8 nach 13,9 Mrd. Euro machten sie 13,0% nach 15,0% der insgesamt investierten Anlegergelder aus. Gleiches gilt für die Fondsgattung der Mischfonds, deren Volumen von 6,2 auf 4,9 Mrd. Euro und deren Anteil am gesamten Fondsvermögen von 6,7 auf 5,0% rückläufig war.

Im institutionellen Geschäft setzt die Union das Wachstum des Vorjahres fort. Die Assets under Management beliefen sich zum Jahresende auf 63,9 (56,4) Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 13,4% entspricht. Neben den hohen Zuflüssen in Spezialfonds von 2,5 (2,3) Mrd. Euro identifiziert die Frankfurter Fondsgesellschaft vor allem die institutionellen Fonds als eine tragende Säule im Neugeschäft. Auf diese exklusiv für institutionelle Anleger aufgelegten Publikumsfonds entfiel ein Nettoabsatz von 2,8 (2,5) Mrd.Euro.

Dass gut ein Drittel der Nettozuflüsse im institutionellen Geschäft von neuen Investoren kommt, hebt man in Frankfurt mit Blick auf die langfristige Bedeutung der Neukundengewinnung besonders positiv hervor: Im vergangenen Jahr wurden 76 neue Mandate gewonnen, 58 davon seien nichtgenossenschaftliche Adressen gewesen. Die Optimierung der Rendite-/Risikostruktur der Union Investment anvertrauten Portfolios durch erweiterte Diversifikation, aber auch ein weiterer Ausbau der Risikomanagementsysteme nennt die Gesellschaft als zentrale Ziele im institutionellen Geschäft.

Ende Mai 2006 sind die genossenschaftliche R+V Versicherung und Union Investment mit gemeinsamer Lösung zu Lebensarbeitszeitkonten an den Markt gegangen. Mit den Varianten des VR- Lebensarbeitszeit-Kontos, dem Lebensarbeitszeitkonto mit Garantie der R+V und Uni-Lebens-Wert von Union Investment, bieten die beiden Gesellschaften entsprechende Produkte an. Auf dem Konto sollen Arbeitnehmer Überstunden und Urlaubstage, aber auch Weihnachtsgeld, Gehaltsbestandteile oder Tantiemen ansparen und damit früher in Rente gehen, Kurzarbeitszeiten überbrücken oder einen langen Urlaub finanzieren. Bei dem R+V-Produkt entscheidet der Arbeitnehmer, wie viel auf das Wertkonto eingezahlt wird. Die angesparten Wertguthaben werden durch Lebensversicherungen rückgedeckt. Eine garantierte Verzinsung plus der zusätzlichen Überschussbeteiligung ist inbegriffen. Beim Ansatz des Fondsproduzenten werden die Wertguthaben hingegen naturgemäß in Investmentfonds investiert.

Unter den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen beziffert das Unternehmen das Betriebsergebnis des zurückliegenden Jahres 2006 auf 268 (253) Mill. Euro, das damit das höchste ist in der Unternehmensgeschichte. Nach einem deutlichen Gewinnsprung von 54% auf 253 Mill. Euro im Jahr 2005 wurde das Ergebnis im Jahr 2006 damit um 15 Mill. Euro gesteigert. Die Cost Income Ratio liegt nach eigenen Angaben bei 63,4%.

Personalien: Aufsichtsrat: Heinz Hilgert (Vorsitzender); Vorstand: Dr. Rüdiger Ginsberg (Vorsitzender), Ulrich Köhne, Dr. Wolfgang Mansfeld, Hans Joachim Reinke, Alexander Schindler

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