Gespräch des Tages

Persönliches - Hans-Michael Heitmüller 65

Sparkassen werben gerne mit ihrer Nähe zu den Menschen und mit ihrer lokalen Verwurzelung. Das müssen die handelnden Personen verinnerlicht haben. Am besten ist es, sie haben das Sparkassengeschäft mit all seinen Besonderheiten von der ersten Buchung an gelernt. So wie Hans-Michael Heitmüller: Lehre bei der kleinen Sparkasse Bernkastel bei Trier, Abschluss zum Bankkaufmann 1963 mit gerade mal 19 Jahren, Ausbildung zum Sparkassenbetriebswirt bis 1966, von 1965 an parallel dazu Kundenbetreuer bei der Kreissparkasse Köln, bei der er bis 1979 zum Filialbereichsdirektor aufstieg, von 1980 bis 1988 Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mil-tenberg-Obernburg, 1989 der Wechsel nach Bonn zum DSGV, wo Heitmüller bis 1999 als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied tätig war, bevor er 1999 den Vorstandsvorsitz der Deutschen Leasing übernahm. "HMH" ist ganz eindeutig ein Sparkassen-Urgewächs, und er ist wie der frühere Deka-Chef Manfred Zaß oder der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Helaba, Walter Schäfer, ein Beweis für die herausragende Qualität des internen Sparkassenausbildungs- und Führungskräfte-Förderungsprozesses.

Ob manches anders gekommen wäre, wenn Heitmüller mit seinem Streben in den Vorstandsvorsitz einer Großsparkasse Erfolg gehabt hätte - bei der Naspa war man sich eigentlich einig, nur das Parteibuch war zu dunkel? Er hätte sicherlich auch dies mit seinem Engagement und seiner Erfahrung richtig gut gemacht. Für die Deutsche Leasing aber war es ein Glücksfall, dass der frühere Kreissparkassenchef aus Köln, Hans-Peter Krämer, seinen Freund zu diesem Schritt bewog. Heitmüller führte das Unternehmen zu ungeahnten Größen. "Die größte deutsche Leasing-Gesellschaft Europas", so titelten die Bad Homburger dieser Tage. Das mag nicht jeder in der Finanzgruppe gerne leiden. Manchem geht das außerhalb der Sparkassen stattfindende Geschäft viel zu weit. Heitmüller hat jedoch schon früh die begrenzten Wachstumspotenziale innerhalb der Organisation und die Chancen im Ausland und auf neuen Feldern wie dem "Löwenleasing" oder der "S-Autofinanzierung" gesehen. Der Chef der Deutschen Leasing will stets viel, schont sich dafür nicht und ist auch manchmal unbequem. Der Erfolg gibt ihm recht. Erst recht, wenn man bedenkt, dass die DL gerne als Vorbild für eine den Sparkassen alleine gehörende Deka herangezogen wird. Erst recht, wenn die Deutsche Leasing auch die noch zur LBBW gehörende Südleasing übernehmen dürfte. Am 13. November wird HMH 65 Jahre alt. Redaktion und Verlag gratulieren ihrem Herausgeber auf das Allerherzlichste!

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