Rechenschaftsberichte

Union Investment / Deka-Bank-Gruppe

Union Investment im Berichtsjahr 2013

Wertentwicklung aller Fonds von 5,7% - Assets under Management auf 206 Mrd. Euro angestiegen - 10,1 Mrd. Euro Nettozuflüsse - Mittelzufluss (netto) von institutionellen Anlegern bei 6,4 Mrd. Euro - 3,7 Mrd. Euro Nettozufluss aus dem Privatkundenbereich - 2,2 Mrd. Euro in Privatfonds-Lösungen

Für das Geschäftjahr 2013 zieht die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment ein positives Fazit. Die Fonds des Unternehmens haben über alle Wertpapierklassen hinweg eine Wertentwicklung von 5,7% netto erwirtschaftet. Die Assets under Management sind zum Jahresultimo auf 206 (190,5) Mrd. Euro gestiegen. Das entspricht einem Plus um 8% und damit nach den Berechnungen der Union Investment einem etwa doppelt so starken Wachstum im Vergleich zur gesamten Fondsbranche in Deutschland.

Im internationalen Umfeld zeige sich die Dynamik des Wachstums, erkennbar an der Relation von Neugeschäft zu den Assets under Management. Die Kennzahl des eigenen Unternehmens wird hier 2013 auf 5,3% veranschlagt beziehungsweise im Vorjahr auf 5,8% gegenüber dem Wert von 2,0% der Fondsbranche weltweit. Das Betriebsergebnis der Fondsgesellschaft wuchs im Jahr 2013 auf 399 (307) Mill. Euro an.

Insgesamt verzeichnete die Gesellschaft Nettozuflüsse von 10,1 (9,9) Mrd. Euro. Das führt das Unternehmen sowohl auf seine Kundenbeziehungen zu rund vier Mill. privaten Anlegern zurück, als auch auf das wachsende Geschäft mit institutionellen Investoren. Der größte Teil des Zuwachses kam 2013 von institutioneller Seite - wenn auch im Hinblick auf deren Anteil am neuen Volumen weniger deutlich als in den Vorjahren. Bei den Großanlegern betrug der Nettoabsatz im vergangenen Jahr 6,4 Mrd. Euro, nach 8,8 Mrd. Euro im Vorjahr. Die Nettomittelzuflüsse im Geschäftsjahr 2013 beliefen sich im Privatkundengeschäft der Gesellschaft auf 3,7 Mrd. Euro, nach 1,1 Mrd. Euro in 2012.

Im institutionellen Bereich, der unter der Verantwortung des Vorstandsmitglieds Alexander Schindler steht, kamen 40 (41) neue Kunden hinzu, 37 (35) davon von außerhalb des genossenschaftlichen Sektors. Zum Jahresende 2013 betrugen die Assets under Management der Großanleger bei der Union Investment 113 Mrd. Euro. Dabei werden die Schwierigkeiten der Institutionellen, im derzeitigen Umfeld eine zwar sicherheitsorientierte, aber dennoch rentierliche Anlagestrategie zu finden, besonders betont. Eine doppelte Herausforderung wird für diese Investoren ausgemacht: Langfristig werden die Zinsen auf einem Renditeniveau erwartet, das zu niedrig ist, um mit sicheren Anlagen einen Ertrag deutlich oberhalb der Inflationsrate zu erzielen. Gleichzeitig ließen kurzfristige kleinere Zinsanstiege die Kurse ihrer lang laufenden Anleihen deutlich sinken, was zu einem Wertverlust im Depot führt.

Insbesondere für Altersvorsorgeeinrichtungen wie Versicherer und Pensionskassen wird die zu erwirtschaftende Rendite auf mindestens 4% beziffert, damit diese ihre Verpflichtungen verlässlich erfüllen können. Dass diese Größe bei den derzeitigen Rahmenbedingungen und steigenden Anlagerestriktionen immer seltener erreicht wird, belegen in den Augen der Fondsgesellschaft nicht nur die öffentliche Wahrnehmung, sondern auch die Ergebnisse aktueller Studien. Danach kämpfen die meisten europäischen Versicherer und Pensionskassen seit der Finanzkrise mit einem Rückgang ihrer laufenden Anlageerträge, und mehr als die Hälfte konnte seine Zielrendite nicht erreichen. Aus diesem Grund, so nimmt es die Union Investment wahr, setzen institutionelle Kunden verstärkt auf Risikomanagementstrategien, treiben die Diversifizierung ihrer Portfolios voran und nutzen dafür die Kompetenz professioneller Asset Manager.

Durch die Absatzschwerpunkte im institutionellen Geschäft sieht das Unternehmen diesen Trend belegt, der sich schon in den Vorjahren abgezeichnet hat und sich nun weiter verstärkt: Gefragt waren 2013 insbesondere Fonds mit Unternehmensanleihen, europäischen und globalen Aktienstrategien sowie Immobilien. Dabei werden gerade Immobilieninvestments als Feld mit großen Wachstumschancen bezeichnet. Das Interesse der Kunden an Immobilienfonds sei im vergangenen Jahr deutlich größer gewesen, als es die Zuflüsse in dieser Anlageklasse belegen.

Die Bereitschaft der Großanleger, flexibler zu agieren, zeigt sich nach dem Bericht der Union Investment auch im Neugeschäft mit Wertsicherungskonzepten. Hier seien vor allem Lösungen gefragt gewesen, die auf eine feste Wertuntergrenze verzichten und damit Handlungsspielräume erweitern. Die Zahl dieser Mandate stieg 2013 um 24 auf insgesamt 80 und das verwaltete Volumen dieser Konzepte auf 5,9 (5,8) Mrd. Euro. Stetigen Zuspruch sieht die Fondsgesellschaft außerdem bei den nachhaltigen Lösungen. Hier verwaltete sie zum Jahresende inzwischen 6,8 Mrd. Euro. Darüber hinaus beobachtet sie großes Interesse an ihrer Positionierung als aktiver Aktionär. Derzeit nutzen 39 institutionelle Kunden diese Dienstleistungen, um den Engagement-Prozess der Investoren zu unterstützen und auf einen nachhaltigen Erfolg der Unternehmen in ihren Portfolios hinzuwirken. Der Einsatz der Union Investment für eine gute Corporate Governance wird als sehr vielfältig bezeichnet, er reicht von rund 4 000 Hintergrundgesprächen mit Verantwortlichen der Unternehmen und 13 Hauptversammlungsbesuchen pro Jahr über die Abstimmungspolitik des Unternehmens bis hin zu einer Fachkonferenz in Berlin.

Mit dem Nettozufluss von 3,7 Mrd. Euro an Geldern im Bereich der Privatkunden bestätigt sich für das Unternehmen 2013 die im Vorjahr bei einem Plus (netto) von 1,1 Mrd. Euro ausgerufene Trendwende. 2010 waren im Privatkundengeschäft netto 2,6 Mrd. Euro abgeflossen, 2011 stand ein Minus (netto) von 3,6 Mrd. Euro zu Buche. Im zurückliegenden Berichtsjahr 2013 gingen 2,3 (1,8) Mrd. Euro an neuen Mitteln in die Offenen Immobilienfonds der Union Investment.

Das Interesse der privaten An leger war in diesem Bereich so groß, dass die Gesellschaft zur Jahresmitte 2013 den Liquiditätszufluss in ihren absatzstärksten Immobilienfonds, den Uni Immo: Deutschland, stoppte. Im Dezember öffnete sie den Fonds wieder für neue Kundengelder, er verzeichnet tägliche Zuflüsse im dreistelligen Millionenbereich.

Das steigende Interesse an Immobilienanlagen, insbesondere in den erstklassigen Lagen, erschwert es dem Unternehmen zunehmend, geeignete Investitionsobjekte für die Fonds zu finden, so die aktuelle Einschätzung. Die Anlagestrategie in diesem Bereich werde daher inzwischen stärker nach Regionen und Sektoren diversifiziert. Zum Beispiel werden verstärkt Hotels und Shoppingcenter einbezogen und die Investitionen in ausländische Objekte haben zugenommen. Darüber hinaus sieht die Gesellschaft einen Nutzen darin, sich früh in mögliche Investitionen einzubinden, etwa über Projektentwicklungen. Für die Fonds wurden 2013 rund 2 Mrd. Euro in neue Immobilien investiert.

Auch in der Klasse der Multi-Asset-Produkte stellt die Union Investment eine große Nachfrage fest: Den sechs Privatfonds-Lösungen, die als Vermögensmanagement-Produkte für Private konzipiert sind, flossen 2,2 Mrd. Euro neue Gelder zu. 2012 waren es mit 414 Mill. Euro noch deutlich weniger. Bei den Fondssparplänen betrug die Gesamtzahl der Sparverträge zum Jahresende 870 000 (807 000) mit einem Volumen von 1,1 (1,0) Mrd. Euro, wobei der weit überwiegende Teil dieser regelmäßig angesparten Gelder in Anlagen wie Aktien- und Misch fonds investiert wurde.

Als besonderes Anliegen der Fondsgesellschaft dürfen politische (und private) Entscheidungen zum Thema Altersvorsorge gelten. Wenn sich die Deutschen nur auf die Basisversorgung aus der gesetzlichen Rentenversorgung verlassen, so die Rechnung des Unternehmens, fehlen ihnen im Alter nach heutiger Kaufkraft im Schnitt 800 Euro im Monat. Investitionen in die geförderte (betriebliche) und ungeförderte (private) Vorsorge müssten durch Impulse aus der Politik gestärkt werden, so die Forderung des Unternehmens. Dabei sei jedoch überbordende Bürokratie zu vermeiden. Begrüßt wird die Ankündigung des Bundesfinanzministers, Kleinsparer und Gelder für die Altersvorsorge bei der diskutierten Finanztransaktionssteuer aussparen zu wollen.

Im Sinne der Kunden sei es wichtig, appelliert der Vorstandsvorsitzende Hans Joachim Reinke sicherlich auch mit Blick auf die Ambitionen des Unternehmens, den Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge so festzulegen, dass alle Anbieter, also Versicherer, Pensionskassen, Banken und Fondsgesellschaften, gleichberechtigt in diesem wichtigen Zukunftsfeld agieren können. Das bedeute vor allem, sämtliche Produkte in diesem Bereich steuerlich gleich zu behandeln. Insgesamt verwaltet die Union Investment rund 30 Mrd. Euro an Vorsorgegeldern, davon 9,6 Mrd. Euro in eigenen Riester-Produkten, denen im vergangenen Jahr 1 Mrd. Euro neue Mittel zuflossen.

Mit Blick auf das Zinsumfeld wird die Union Investment nicht müde zu betonen, dass der Wohlstand der Deutschen - trotz ausgeprägter Sparneigung - in Gefahr sei: Die Deutschen sparten zwar, aber sie bildeten kein Vermögen. Obwohl sie durchschnittlich 10% ihres verfügbaren Nettoeinkommens zur Seite legen, fallen sie beim Vermögenszuwachs im internationalen Vergleich zurück, so eine aktuelle Erhebung. US-Anleger hingegen erzielten gegenüber deutschen Sparern mit einer Sparquote von nur 4% einen Renditevorteil von durchschnittlich 1% pro Jahr.

Deren Anlageerfolg sei einer breiten Vermögensaufteilung geschuldet, die auch renditestarke Substanzwerte beinhalte. Würden alle niedrigverzinsten Anlagen des deutschen Geldvermögens von 5,1 Billionen Euro diesen Renditevorteil von 1% zehn Jahre lang erwirtschaften, so ergäbe sich nach Rechnung der genossenschaftlichen Fondsgesellschaft ein Zusatzertrag von 537 Mrd. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender); Vorstand: Hans Joachim Reinke (Vorsitzender), Alexander Schindler, Jens Wilhelm, Dr. Andreas Zubrod (ab 1. Juni 2014)

Deka-Bank-Gruppe

Neue Organisationsstruktur - Übernahme von Teilen der LBB - Einstieg in das Retailzertifikate-Geschäft - wirtschaftliches Ergebnis auf Vorjahresniveau - spürbare Einmalaufwendungen - Wertschöpfungsbeitrag für Sparkassen bei 1,3 Mrd. Euro - unveränderte Ausschüttung von rund 140 Mill. Euro - Nettovertriebsleistung im Fondsgeschäft bei 4,8 Mrd. Euro - Wirtschaftliches Ergebnis des Geschäftsbereichs Wertpapiere gesunken - deutlicher Anstieg des Wirtschaftlichen Ergebnisses im Geschäftsbereich Immobilien

Das Berichtsjahr 2013 war für die Deka-Bank als Ganzes maßgeblich durch die Umsetzung der strategischen Aufstellung als Wertpapierhaus der Sparkassen geprägt. Nachdem die Aktivitäten der Bank in den Jahren zuvor wie in vielen anderen Kreditinstituten mehr oder wenig stark durch Maßnahmen zur Überwindung der Finanz- und Eurokrise und der damit verbundenen Risikoverarbeitung bestimmt waren, zeigten sich im vergangenen Jahr durchaus offensivere Varianten der Zukunftsgestaltung. So hat sich im Berichtsjahr die Organisationsstruktur geändert. Seit 1. Juli des vergangenen Jahres arbeitet die Bank in den vier Zentralbereichen Wertpapiere, Immobilien, Kapitalmarkt und Finanzierungen, also jeweils zwei Segmenten aus dem Asset Management- und dem Bankbereich.

Zu den wichtigsten Aktivitäten des Berichtsjahres gehört zweifellos die Vorbereitung der Übernahme von Geschäften der Landesbank Berlin. Zum 31. Dezember 2013 hat die Bank das kundenbezogene Kapitalmarktgeschäft der LBB und zum 1. Januar 2014 die Fondsgesellschaft LBB-Invest übernommen. Ersteres erfolgte im Rahmen eines Asset Deals und umfasst die Übernahme der Kunden und der rund 70 Mitarbeiter dieses Bereichs, nicht aber die Produktbestände, mit Ausnahme der von der LBB emittierten Zertifikate, die zu einem späteren Zeitpunkt auf die Deka-Bank übertragen werden sollen. Die LBB hat ihr kundenbezogenes Kapitalmarktgeschäft zum Stichtag eingestellt und leitet Kundenanfragen an den Erwerber weiter.

Die LBB-Invest mit einem Fondsvermögen von 9,3 Mrd. Euro (BVI-Zahlen mit Stand Ende 2013) soll als eigenständige Gesellschaft mit rund 110 Mitarbeitern am Standort Berlin fortgeführt werden, wo sie nicht zuletzt das Wachstum der neu geschaffenen Berliner Sparkasse im Wertpiergeschäft unterstützen soll. Die Gesellschaft verwaltet Publikums- und Spezialfonds und vertreibt diese weiterhin unter eigenem Namen. Wie lange diese eigene Marke gerade auch im institutionellen Geschäft sinnvoll erscheint, ist allem Eindruck nach noch nicht endgültig geklärt und dürfte auf mittlere Sicht maßgeblich damit zusammenhängen, wie die Aussichten für eine eigenständige Einheit eingeschätzt werden.

Zu den wichtigen strategischen Maßnahmen des Berichtsjahres rechnet die Bank nicht zuletzt die Unterstützung der Sparkassen, also ihren Eignern, im Privatkundengeschäft. Neben der Vertriebsunterstützung der Sparkassen durch 180 Betreuer (diese sind zu einem Drittel bereits aktiv, die Sollstärke wird im Verlauf des Jahres 2015 angepeilt) wurde die Produktpalette im Jahre 2013 um Zertifikate für Privatkunden ergänzt. Seit Januar dieses Jahres steht die Marke Deka Investments für das Retailgeschäft der Gruppe. Ausgebaut wurde zudem die Beratung institutioneller Kunden unter der eigenen Marke Deka Institutionell. Die Bank will sich in diesem Bereich stärker als bisher vom Produkt- zum Lösungsanbieter weiterentwickeln. Als Beispiel für die diesbezüglichen Aktivitäten wird der Status als Clearing Member am Zentralen Kontrahenten London Clearinghouse (LCH) für das Clearing von OTC-Derivaten genannt. Seit Beginn des laufenden Jahres haben Sparkassen damit die Möglichkeit, die Deka-Bank als Clearing Broker zu nutzen und das durch EMIR verpflichtende Clearing von OTC-Derivaten durchzuführen.

Besonders betont wird die Nachhaltigkeitsstrategie, mit der die Bank "die ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Belange des Geschäfts miteinander in Einklang" bringen und damit gleichermaßen zukunftsgerechte Antworten auf globale und gesellschaftliche Herausforderungen geben und zugleich verantwortungsvoll wirtschaftliche Chancen für die Anteilseigner nutzen will.

Das neu geschaffene Geschäftsfeld Wertpapiere ist aus dem früheren Geschäftsfeld Asset Management Kapitalmarkt hervorgegangen. Es umfasst das aktive Management von Wertpapierfonds und die fondsgebundene Vermögensverwaltung für private Anleger sowie Spezialfonds und Mandate für institutionelle Adressen. Zudem wurde zum Jahresbeginn 2013 das Geschäft mit passiv gemanagten, börsengehandelten ETF-Indexfonds in das Geschäftsfeld integriert. Hierzu wurde die ETF-Lab Investment GmbH zum 1. Januar 2013 auf die Deka Investment GmbH verschmolzen. Als aktuelles Produktspektrum nennt die Gesellschaft somit erstens aktiv gemanagte Publikumsfonds in allen wesentlichen Assetklassen (Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Mischfonds, Wertgesicherte Fonds und deren Kombinationen), zweitens Produkte des Fondsbasierten Vermögensmanagements, darunter das Deka-Vermögenskonzept, Dachfonds wie die Deka-Basis-Anlage sowie fondsgebundene Altersvorsorgeprodukte, drittens Spezialfonds, Advisory- und/oder Management-Mandate und Masterfonds-Mandate für institutionelle Kunden und nicht zuletzt viertens passiv gemanagte, börsengehandelte Indexfonds (ETFs und ETF-Indexfonds).

Ferner umfasst das Geschäftsfeld Wertpapiere kundenorientierte Dienstleistungen, also alle Aspekte des Investment-Depotgeschäfts einschließlich Depotführung, Vertrags- und Auftragsbearbeitung. In einem Gemeinschaftsunternehmen mit Allianz Global Investors, der Dealis Fund Operations GmbH, sind schließlich die Fondsbuchhaltung und Teile der Fondsadministration gebündelt.

Das Geschäftsfeld Immobilien ist deckungsgleich mit dem früheren Geschäftsfeld Asset Management Immobilien. Zu seinem Angebotsspektrum rechnen Immobilienanlageprodukte für private und institutionelle Investoren sowie Kreditfonds, zudem ist die Bank in der Finanzierung von Gewerbeimmobilien tätig. Die Aktivitäten in der gewerblichen Immobilienfinanzierung, so schreibt die Bank in ihrem Geschäftsbericht, konzentrieren sich auf dieselben Märkte, Geschäftspartner und Objektarten, die auch im Fondsgeschäft relevant sind. Der Fokus liegt dabei auf den Immobiliensegmenten Büro, Shopping, Hotel und Logistik. Von dem gemeinsamen Auftritt im Fonds- und Finanzierungsgeschäft verspricht sich die Bank einen Wettbewerbsvorteil im Vergleich zu vielen Mitbewerbern.

Die Schwerpunkte im Fondsgeschäft sieht die Bank im Kauf, in der wertorientierten Entwicklung und im Verkauf von marktgängigen Gewerbeimmobilien in liquiden Märkten. Zu ihrem Produktspektrum rechnet sie unter anderem Offene Immobilien-Publikumsfonds, Spezialfonds und Individuelle Immobilienfonds für institutionelle Kunden - im Wesentlichen die Sparkassen. Außerdem werden hier Kreditfonds gemanagt, die in Immobilien-, Infrastruktur- oder Transportmittel-Finanzierungen investieren. Die Tochtergesellschaft Deka Immobilien GmbH ist für den weltweiten An- und Verkauf von Immobilien, deren Management und alle weiteren Immobilienfondsdienstleistungen für sämtliche Immobilien-Sondervermögen zuständig. Die beiden Kapitalverwaltungsgesellschaften, Deka Immobilien Investment GmbH und West Invest Gesellschaft für Investmentfonds mbH, widmen sich dem aktiven Portfolio- und Fondsmanagement.

In der Ertragsrechnung der Deka-Bank-Gruppe als Ganzes wird gegenüber dem Vorjahr ein um 3,28% auf 502 (519) Mill. Euro gesunkenes wirtschaftliches Ergebnis ausgewiesen. Darin sind nach Angaben der Bank Einmalaufwendungen von über 100 Mill. Euro enthalten. Neben Investitionen in den Ausbau zum Wertpapierhaus ist auch der Aufwand für den Erwerb des kundenbezogenen Kapitalmarktgeschäfts der Landesbank Berlin (LBB) berücksichtigt. Im Einzelnen lagen die Erträge mit 1,436 (1,434) Mrd. Euro nahezu auf Vorjahresniveau, die Aufwendungen inklusive Restrukturierungsaufwendungen beliefen sich auf 935 (915) Mill. Euro. Ohne Restrukturierungsaufwendungen - insbesondere für den Aufbau von Vertriebsunterstützung für die Sparkassen sowie den Rückbau der Aktivitäten in der Schweiz werden sie auf rund 10 Mill. Euro unter Vorjahresniveau beziffert. Dabei konnte der Sachaufwand (ohne Abschreibungen und Bankenabgabe) gegenüber dem Vorjahr um 4,5% auf 422 (442) Mill. Euro reduziert werden. Der Wertschöpfungsbeitrag für die Sparkassen wird mit 1,3 Mrd. Euro angegeben. Die Ausschüttung an die Sparkassen betrug zum dritten Mal in Folge rund 140 Mill. Euro.

Anders als andere Fondsgesellschaften und die BVI-Branchenstatistik bringt die Deka-Bank ihre Absatzerfolge durch die sogenannte Nettovertriebsleistung zum Ausdruck. Diese ergibt sich im Wesentlichen als Summe aus dem Direktabsatz der Publikums- und Spezialfonds, des fondsbasierten Vermögensmanagements, der Fonds der Kooperationspartner sowie der Masterfonds und Advisory-/Management-Mandate sowie den ETF-Indexfonds. Der durch Eigenanlagen generierte Absatz wird hingegen nicht berücksichtigt (beispielsweise der Einsatz von hauseigenen Fonds in Dachfonds). Zudem gibt die Ertragsrechnung der Deka-Bank in ihrer Segmentberichterstattung auch Einblicke in die Ergebnisbeiträge der beiden Segmente des Asset Managements.

Den aktuellen Zahlen nach zeigt sich die Nettovertriebsleistung für den Direktabsatz von Publikumsfonds wie auch das Fondsbasierte Vermögensmanagement gegenüber dem Vorjahr auf minus 1,854 (minus 3,682) Mrd. Euro zwar verbessert, wobei die Rückflüsse in Summe immer noch überwogen. Seinen insgesamt positiven Saldo im Neugeschäft verdankt der Geschäftsbereich Zuflüssen bei Spezialfonds und Mandaten. Zudem verweist die Bank auf eine gute Wertentwicklung, die zum Anstieg der Assets under Management beitrug. Nach Angaben der Bank übertraf das Wirtschaftliche Ergebnis des Geschäftsfelds mit 250,9 (290,8) Mill. Euro zwar den Planwert, lag jedoch unter dem Vergleichswert 2012.

Im Einzelnen belief sich die Nettovertriebsleistung im Geschäftsfeld Wertpapiere auf 3,125 (minus 1,497) Mrd. Euro. Einschließlich der ETF-Indexfonds (280 nach 318 Mill. Euro) verbesserte sich bei den Wertpapier-Publikumsfonds und im Fondsbasierten Vermögensmanagement die Nettovertriebsleistung von minus 3,364 Mrd. Euro im Vorjahr auf minus 1,574 Mrd. Euro. Dabei hat sich im Direktabsatz von aktiv gemanagten Publikumsfonds der negative Saldo von minus 1,912 Mrd. Euro auf minus 1,378 Mrd. Euro verringert. Nach Angaben der Bank resultiert das maßgeblich aus den reduzierten Nettoabflüssen bei Wertgesicherten Fonds. Mischfonds erreichten vor allem durch gute Absatzerfolge im ersten Halbjahr eine Nettovertriebsleistung von rund 1,5 (1,3) Mrd. Euro. Im Fondsbasierten Vermögensmanagement blieb die Nettovertriebsleistung mit minus 476 Mill. Euro (nach 1,77 Mrd. Euro ebenfalls negativ, verbesserte sich allerdings zum einen durch den Beitrag des Deka-Vermögenskonzepts (Nettovertriebsleistung von 0,9 nach 0,6 Mrd. Euro). Zum anderen entwickelten sich die Dachfonds besser.

Auf 4,699 (1,867) Mrd. Euro mehr als verdoppelt hat sich die Nettovertriebsleistung bei Wertpapier-Spezialfonds, Masterfonds und Mandaten für institutionelle Anleger (Advisory-/Management-Mandate).

Die Assets under Management des Geschäftsfelds Wertpapiere erhöhten sich im Jahresverlauf von 137,409 Mrd. Euro auf 143,3 Mrd. Euro. Diesen Anstieg um 4,3% führt die Gesellschaft in erster Linie auf eine gute Wertentwicklung zurück. Zum Jahresende sieht die Bank von 79,4 (51,2)% ihrer Aktienfonds die jeweilige Benchmark übertroffen. Bei den Rentenfonds ging diese Erfolgsquote auf 78,4 (94,9)% zurück. Bei den institutionellen Produkten registriert die Deka-Bank für die Assets under Management, insbesondere aufgrund einer guten Wertentwicklung der Wertpapier-Spezialfonds, eine Steigerung auf 56,3 (53,0) Mrd. Euro.

Dass sich das Wirtschaftliche Ergebnis des Geschäftsfelds Wertpapiere auf 250,9 (290,8) Mill. Euro verringerte, führt die Bank zum einen auf das Finanzergebnis zurück, das sich aufgrund von Anschubfinanzierungen gegenüber dem Vergleichswert 2012 reduzierte. Zum anderen ging das Provisionsergebnis um 2,0% auf 663,4 (677,0) Mill. Euro zurück, was vor allem mit der Entwicklung der erfolgsabhängigen Erträge begründet wird. Die Verwaltungsaufwendungen konnten auf 404,6 (421,1) Mill. Euro zurückgeführt werden. Diese Verringerung resultiert nach Angaben der Bank in erster Linie auf einer Senkung der auf das Geschäftsfeld entfallenden Projekt- sowie IT-Aufwendungen. Demgegenüber stehen nicht geplante Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 19,3 Mill. Euro, die unter anderem der Schließung der Deka (Swiss) Finanz AG zugerechnet werden. Zudem wird die Umsetzung des Transformationsprogramms insbesondere im Anstieg der Vertriebs- und Marketingaufwendungen als Belastungsfaktor genannt.

Im Geschäftsfeld Immobilien lag der über Vertriebskontingente gesteuerte Absatz der Offenen Immobilien-Publikumsfonds mit 1,3 (1,302) Mrd. Euro auf Vorjahreshöhe. Nach Angaben der Bank entfielen davon 1,2 (1,1) Mrd. Euro auf Retailfonds, wobei wiederum etwa ein Drittel dieses Volumens auf die Wiederanlage von Ausschüttungen zurückging. Wie 2012 war das größte Kontingent auf dem Deka-Immobilien-Europa, der mehr als die Hälfte des Fondsvermögens der Offenen Immobilienfonds der Gruppe auf sich vereint. Die institutionellen Produkte erreichten zusammen eine Nettovertriebsleistung von 0,46 (0,447) Mrd. Euro. Als maßgebliche Absatzträger werden dabei der West-Invest Immo-Value (für die Eigenanlage der Sparkassen), der Kreditfonds der Deka Immobilien Investment sowie die Ein-Sektoren-Immobilienfonds der Target-Select-Reihe genannt. Zusammen erreichten diese eine Nettovertriebsleistung von 310 (384) Mill. Euro.

Im Geschäftsfeld Immobilien legten die Assets under Management um 1,232 Mrd. Euro auf 26,47 (25,238) Mrd. Euro zu. Zurückgeführt wird das auf die hohe Nachfrage insbesondere bei Publikumsfonds sowie auf die positive Wertentwicklung. Die Assets under Management der Offenen Immobilien-Publikumsfonds standen dabei zum Jahresende 2013 mit 22,469 (21,437) Mrd. Euro zu Buche, das waren rund 4,8% mehr als im Vorjahr. Gemessen am Fondsvermögen der Publikumsfonds nach BVI, so der Hinweis im Geschäftsbericht, hat das Geschäftsfeld Immobilien seinen Marktanteil auf 27,6 (26,0)% erhöht. Ihre institutionellen Produkte im Geschäftsfeld Immobilien vereinigten laut Deka-Bank zum Jahresende 2013 Assets under Management in Höhe von 5,5 (5,1) Mrd. Euro auf sich. Den Offenen Immobilien-Publikumsfonds wird im zurückliegenden Jahr eine durchschnittliche annualisierte volumengewichtete Rendite von 1,9 (2,4)% bescheinigt. Ihre durchschnittliche Liquiditätsquote wird mit unverändert rund 20% angegeben.

Die durchschnittliche Vermietungsquote konnte im Vergleich zum Vorjahr um etwa einen Prozentpunkt auf 92,7% verbessert werden. Laut Geschäftsbericht summierte sich das gesamte Transaktionsvolumen (Immobilienan- undverkäufe) im Berichtsjahr auf 2,7 Mrd. Euro und entfiel zu rund 75 Prozent auf Immobilienerwerbe.

Über die Deka Immobilien wurde der Erwerb von 23 Immobilien kaufvertraglich gesichert. Ankaufschancen, so heißt es weiter, wurden infolge der immer noch gravierenden Belastungen in Peripheriestaaten verstärkt außerhalb der Eurozone gesucht, vor allem in Großbritannien. Den Anteil der nachhaltig zertifizierten Objekte im Immobilienportfolio beziffert die Gesellschaft gemessen am Immobilienvermögen auf 34%.

Im Berichtsjahr erwarben die Kreditfonds der Deka Immobilien Investment insgesamt 24 Kredite mit einem Volumen von 251,3 Mill. Euro. Damit stieg die Anzahl der Kredite, die seit Auflegung der Fonds angekauft wurden, auf 75. Zum Jahresultimo 2013 wird das Kreditvolumen in den Finanzierungsklassen Immobilien, Infrastruktur und Transportmittel auf 671,9 Mill. Euro veranschlagt. Das Portfolio umfasste fünf Kreditfonds für institutionelle Anleger.

In der Immobilienfinanzierung wird das arrangierte Neugeschäft auf 1,8 Mrd. Euro beziffert, darin waren Prolongationen von 0,4 (0,6) Mrd. Euro enthalten. Dass der Vorjahreswert von 3,1 Mrd. Euro damit nicht erreicht werden konnte, wird auf "erhöhten Preiswettbewerb" sowie den "gestiegenen Risikoappetit anderer Anbieter" zurückgeführt. Die Ausplatzierungen lagen bei 1,2 (1,8) Mrd. Euro. Über die Hälfte des weitergegebenen Volumens konnte laut Geschäftsbericht der Bank an Mitglieder der Sparkassen-Finanzgruppe platziert werden, um deren Nachfrage nach Kreditbeteiligungen zu decken. Das Brutto-Kreditvolumen nahm "angesichts des geringeren Neugeschäfts, vor allem aber wegen hoher Tilgungen und aufgrund von Währungseffekten", gegenüber dem Jahresultimo 2012 auf 6,1 (7,7) Mrd. Euro ab.

Vom Gesamtbestand entfielen 4,8 (5,7) Mrd. Euro auf gewerbliche Immobilienfinanzierungen, rund 1 (1,6) Mrd. Euro auf Finanzierungen für Offene Immobilienfonds und 0,3 (0,4) Mrd. Euro auf das Auslaufsegment Finanzierung kommunaler Bauvorhaben.

Das Wirtschaftliche Ergebnis des Geschäftsfelds Immobilien erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 59,5% auf 140,2 (87,9) Mill. Euro. Dass dabei das Provisionsergebnis von 203,6 (179,8) Mill. Euro über dem Vorjahresniveau lag, erklärt die Bank mit dem Anstieg der Assets under Management sowie höherer Ankaufs- und Baugebühren. Das Zinsergebnis reichte mit 76,5 (83,8) Mill. Euro nicht an den Vorjahreswert heran, unter anderem aufgrund einer gesunkenen Ertragsbasis in der Immobilienfinanzierung, wie die Bank betont.

Mit minus 1,6 Mill. Euro war der Risikovorsorgebedarf niedriger als der erwartete Wert und weit unter dem Vorjahreswert von minus 22,4 Mill. Euro. Für die Steigerung der Aufwendungen um 3,7% auf 137,2 (132,3) Mill. Euro sieht die Bank die Umsetzung regulatorischer Anforderungen, den zur Betreuung des wachsenden Immobilienvermögens erforderlichen Personalaufbau, die Intensivierung der Vertriebsunterstützung sowie Restrukturierungsmaßnahmen verantwortlich, teils kompensiert durch geringere Projektaufwendungen.

Personalien: Verwaltungsrat: Georg Fahrenschon (Vorsitzender); Helmut Schleweis (erster stellv. Vorsitzender), Thomas Mang (zweiter stellv. Vorsitzender); Vorstand: Michael Rüdiger (Vorsitzender), Oliver Behrens, Dr. Matthias Danne, Martin K. Müller, Dr. Georg Stocker

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