Bilanzen

Union-Investment- Gruppe

Als Asset Manager des genossenschaftlichen Bankensektors sieht sich die Union Asset Management Holding AG (UMH) mit ihren Tochtergesellschaften (Union Investment) dem Förderauftrag wie auch dem Subsidiaritätsprinzip der Gruppe verpflichtet. Im Retailgeschäft stellt sie ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot exklusiv den Partnerbanken und deren Privatkunden zur Verfügung (Verbund first). Im institutionellen Geschäft geht der Kundenkreis über die genossenschaftlichen Partnerbanken sowie die anderen Spezialinstitute hinaus. So wirbt die Gesellschaft um Anlagegelder der Firmenkunden der genossenschaftlichen Partnerbanken wie auch von institutionellen Investoren außerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe, beispielsweise von Pensionskassen. Kernregion für das Privatkundengeschäft ist Deutschland. Der regionale Fokus des Geschäfts mit institutionellen Kunden liegt schwerpunktmäßig ebenfalls in Deutschland, ergänzt um eine selektive Marktbearbeitung im Ausland. Die wesentlichen Standorte der Asset-Management-Einhei

-ten von Union Investment sind Frankfurt, Hamburg und Luxemburg. Die Gruppe besteht aus verschiedenen Einzelgesellschaften mit der Union Asset Management Holding AG (UMH) als Führungsgesellschaft.

Im Halbjahresbericht 2014 der Muttergesellschaft DZ Bank finden sich einige Hinweise zur Ertragsrechnung der UMH. So ist beispielsweise von einer Zunahme des Provisionsüberschusses der Union-Investment-Gruppe um 18,8% auf 556 Mill. Euro die Rede. Der Anstieg des sonstigen Ergebnisses aus Finanzinstrumenten um 14 Mill. Euro (auf 13 Mill. Euro) wird für den UMH- Teilkonzern mit einer erhöhten Fair-Value-Bewertung der Eigenanlagen von Union Investment angesichts einer positiveren Kapitalmarktentwicklung in Zusammenhang gebracht. Die um 6 Mill. Euro auf 146 Mill. Euro erhöhten Personalaufwendungen werden im Wesentlichen auf Gehaltsanpassungen sowie vorgenommene Stellenbesetzungen zurückgeführt. Der Anstieg der sonstigen Verwaltungsaufwendungen um 16 Mill. Euro auf 146 Mill Euro wird maßgeblich den Bereichen IT, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit/Marketing zugerechnet. Und das im Retail-Segment des DZ-Bank-Konzerns deutlich um 66 Mill. Euro auf 396 (330) Mill. Euro erhöhte Halbjahresergebnis wird insbesondere dem guten Abschneiden des UMH-Teilkonzerns zugeschrieben, der ein um 77 Mill. Euro auf 288 Mill. Euro gestiegenes Ergebnis vor Steuern aufweist.

Im Geschäftsbericht 2013 rechnet die UMH zum aktuellen Beteiligungsportfolio 20 Unternehmen, darunter auch nicht operativ tätige Gesellschaften. Die bedeutendsten Beteiligungen lassen sich untergliedern nach Kapitalanlagegesellschaften im In- und Ausland, Servicegesellschaften, Wertpapierhandelsunternehmen und Kreditinstitut. Mehrheitsaktionär ist mit unver ändert 54,44% des Grundkapitals die DZ Bank, 17,22% entfallen direkt auf die WGZ Bank, weitere 24,25% hält die VR GbR, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, an der ihrerseits die DZ Bank, die WGZ Bank und die R+V Personen Holding GmbH beteiligt sind. Die restlichen Anteile von 3,59% an der UMH liegen bei Kreditgenossenschaften inklusive Holdingesellschaften der Primärbanken und Zweckgesellschaften der deutschen genossenschaftlichen Finanzgruppe sowie Sonstigen. Rechnet man die Anteile durch, entfällt auf die DZ Bank laut dem UMH-Geschäftsbericht 2013 ein Anteil von 75,96% des stimmberechtigten Grundkapitals.

Über die Geschäftsentwicklung des Berichtsjahres 2013 hat die UMH selbst Rechnung gelegt. Dass der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge dabei mit 10,6 Mill. Euro um 5,2 Mill. Euro unter dem Vorjahreswert lag, wird im Wesentlichen auf die Beteiligungserträge der Union Investment Real Estate GmbH von ihrer französischen Tochtergesellschaft Union Investment Real Estate France S.A.S zurückgeführt, die im Jahre 2012 deutlich höher ausgefallen waren und im Jahre 2013 wieder auf einem durchschnittlichen Niveau lagen. Wesentlicher Treiber des Provisionsüberschusses sind bei der UMH die Assets under Management des jeweiligen Geschäftsjahrs, deren Entwicklung ihrerseits maßgeblich vom Nettoneugeschäft sowie der Kapitalmarktentwicklung bestimmt wird. Im Berichtsjahr 2013 stiegen die Assets under Management bis zum Jahresende um 15,6 Mrd. Euro auf 206,2 Mrd. Euro. Die Erhöhung resultierte sowohl aus dem Nettoneugeschäft als auch aus der insgesamt positiven Kapitalmarktentwicklung.

In etwa drei Viertel des Provisionsüberschusses sieht die Gesellschaft vom Volumen der Assets under Management abhängig, so die Provisionserträge aus

Verwaltungsvergütungen (exklusive der erfolgsabhängigen Verwaltungsvergütung) und Provisionsaufwendungen für volumenabhängige Provisionen (bestehend aus Kontinuitäts-, Vertriebsprovision und Sonstige). Per saldo stiegen diese 2013 laut Geschäftsbericht der UMH etwas stärker als das durchschnittliche Volumen der Assets under Management (zirka 10%). Als Grund für den überproportionalen Anstieg des volumenabhängigen Provisionsüberschusses nennt die Gesellschaft einen größeren Anteil höhermargiger Produkte des Wertpapiersondervermögens beziehungsweise die Erhöhung der Verwaltungsvergütung bei zwei Immobilienfonds.

Darüber hinaus konnte die Gesellschaft Union Investment 2013 mit rund 88 Mill. Euro etwa 23 Mill. Euro mehr an erfolgsabhängiger Verwaltungsvergütung vereinnahmen als im Vorjahr. Die Provisionserträge aus Absatzprovisionen stellen den bei der Gesellschaft verbleibenden Anteil des Ausgabeaufschlags dar. Der Bruttoabsatz in Fonds mit Ausgabeaufschlag sank gegenüber dem Vorjahr und führte zu einer rückläufigen Entwicklung dieser Ertragsposition. Als Folge einer Anpassung des Provisionsmodells für die Vertriebspartner verweist die Gesellschaft auf strukturelle Verschiebungen im Provisionsüberschuss, und zwar einerseits höhere Erträge aus Wertpapierverwahrung (Depotgebühren) und andererseits höhere Provisionsaufwendungen (Erfolgsbonus). Darüber hinaus stiegen sowohl die sonstigen Provisionsaufwendungen als auch die sonstigen Provisionserträge aufgrund eines höheren Volumens im Fondsbrokerage mit Drittfonds. Nach Angaben der Gesellschaft fließt dieses nicht in die Assets under Management ein.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen wurde im Berichtsjahr mit einer Wertminderung auf die Tochtergesellschaft Union Investment Real Estate France S.A.S. belastet. Nach 16,5 Mill. Euro im Vorjahr betrug das sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten 7,6 Mill. Euro. Das deutlich reduzierte Ergebnis resultierte nach Angaben der Gesellschaft im Wesentlichen aus dem gegenüber dem Vorjahr deutlich geringeren Performancebeitrag der in den Eigenanlagen gehaltenen Rentenfonds. Als Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen werden minus 4,7 Mill. Euro genannt - deutlich weniger als im Vorjahr. In dieser Position spiegeln sich die Ergebnisanteile der Union-Investment-Gruppe an der R+V Pensionsfonds Aktiengesellschaft, Wiesbaden, der compertis Beratungsgesellschaft für betriebliches Vorsorgemanagement mbH, Wiesbaden, der BEA Union Investment Management Limited, Hongkong und der Nalinus GmbH, Frankfurt am Main, wider. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr wird im Wesentlichen auf eine höhere Wertberichtigung von Vermögenswerten der Nalinus GmbH zurückgeführt.

Die Verwaltungsaufwendungen lagen 2013 mit 584,1 Mill. Euro um 3,6 Mill. Euro über dem Vorjahreswert (580,5 Mill. Euro): Der Anstieg der Personalaufwendungen um 2% wird dabei maßgeblich auf die durchschnittlichen Gehaltsanpassungen, die Veränderungen bei den variablen Vergütungsbestandteilen sowie die Stellenbesetzungen 2012/2013 zurückgeführt. Unter dem Vorjahreswert lagen die Sachaufwendungen (276,1 Mill. Euro nach 281,8 Mill. Euro). Das sonstige betriebliche Ergebnis betrug im Berichtszeitraum 18,9 Mill. Euro und übertraf damit um 27,3 Mill. Euro den Vorjahreswert. Die Erklärung der Gesellschaft: Außergewöhnlichen Belastungen im Jahr 2012 - Rückstellungsbildungen für ein Restrukturierungsprojekt und für allgemeine Betriebsprüfungsrisiken - entfielen im Jahr 2013.

Bei einem Konzernsteuersatz von 30,91% wird die Steuerquote im UMH-Konzern mit 28,69 (28,03)% angegeben. Der Ertragsteueraufwand stieg im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr um 28,5 Mill. Euro auf 114,4 Mill. Euro. Er setzt sich zusammen aus 110,6 (88,3) Mill. Euro laufendem Steueraufwand und 3,8 (2,4) Mill. Euro latentem Steueraufwand. Bei den laufenden Steuern wird der Anstieg durch das höhere Konzernergebnis vor Steuern erklärt. Der erhöhte latente Steueraufwand ergibt sich im Wesentlichen aus dem Anstieg der passiven Latenzen im Bereich der Finanzanlagen. Die beschriebenen Entwicklungen führten insgesamt im Vergleich zum Vorjahr zu einer deutlichen Erhöhung des Konzernergebnisses um 63,7 Mill. Euro auf 284,3 (220,6) Mill. Euro.

Als Beleg für einen effizienten Ressourceneinsatz will die Gesellschaft die um 6 Prozentpunkte auf 59,4% Prozent rückläufige Cost Income Ratio gewertet wissen. Der vorgeschlagenen Dividende in Höhe von 7,06 (5,17) Euro je Aktie entspricht ein Ausschüttungsvolumen von 205,0 (150,2) Mill. Euro.

Der Konzern weist zum Bilanzstichtag eine Eigenkapitalquote von 55,7% auf. Die UMH AG verfügt bis auf Weiteres über eine in einem Rahmenkreditvertrag vereinbarte Kreditlinie in Höhe von 850 Mill. Euro bei der DZ Bank, die zur Refinanzierung des Erwerbs von Fondsanteilscheinen dient. Mit 1,546 Mrd. Euro ist die Konzernbilanzsumme leicht gestiegen, das Geschäftsvolumen (Investmentsondervermögen und sonstige Asset-Management-Formate) schlägt sich branchentypisch nicht in der Bilanz nieder. Auf der Aktivseite der Konzernbilanz bestehen die Finanzanlagen in Höhe von 869,3 (589,9) Mill. Euro fast ausschließlich aus Anlagen in durch Kapitalanlagegesellschaften der Union-Investment-Gruppe verwaltete Investmentfonds.

Die Forderungen an Kreditinstitute entwickelten sich nach Angaben der Gesellschaft gegenläufig, von 482,8 Mill. Euro im Vorjahr um minus 162,4 Mill. Euro auf 320,4 Mill. Euro. Im Vorjahr waren hier stichtagsbezogen finanzielle Mittel auf Bankkonten geparkt, die im Berichtsjahr in Finanzanlagen angelegt wurden. Der Rückgang der Anteile an nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen entfällt in Höhe von 7,1 Mill. Euro auf die Nalinus GmbH, Frankfurt am Main, und in Höhe von 0,6 Mill. Euro auf die BEA Union Investment Ltd, Hongkong. Gegenläufig entwickelten sich die Anteile der übrigen nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen. Im Berichtsjahr wurde die VR Consulting Partner GmbH, Frankfurt am Main, mit 1,0 Mill. Euro neu bilanziert.

Den Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von 2,0 Mill. Euro standen Abschreibungen in Höhe von 3,2 Mill. Euro gegenüber. Einschließlich sonstiger Veränderungen reduzierte sich der Restbuchwert von 50,8 Mill. Euro im Vorjahr um 1,2 Mill. Euro auf 49,6 Mill. Euro. Für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte wurden im Berichtsjahr 22,7 Mill. Euro aufgewendet, denen Abschreibungen in Höhe von 15,1 Mill. Euro gegenüberstanden. Einschließlich sonstiger Veränderungen erhöhte sich der Restbuchwert von 57,8 Mill. Euro im Vorjahr um 7,5 Mill. Euro auf 65,4 Mill. Euro. In den übrigen Aktiva sind in Höhe von 75,2 (60,1) Mill. Euro Forderungen an Sondervermögen enthalten. Es handelt sich dabei vor allem um die abgegrenzten Forderungen aus der Verwaltungsvergütung für den Monat Dezember.

Der Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 22,9 Mill. Euro auf 16,6 Mill. Euro wird im Wesentlichen geringeren Provisionsverbindlichkeiten aus dem Anteilscheingeschäft zugeschrieben. Im Rückgang der Rückstellungen gegenüber dem Vorjahr um 69,7 Mill. Euro auf 109,9 Mill. Euro schlägt sich nach Angaben der Gesellschaft maßgeblich die im September 2013 vorgenommene Dotation von Planvermögen im Zusammenhang mit der Ausfinanzierung von leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen nieder. Zuvor unter den Finanzanlagen ausgewiesene Investmentanteile in Höhe von 58,4 Mill. Euro wurden hierbei in eine Treuhandlösung ausgelagert und führen in diesem Zusammenhang zu niedrigeren Rückstellungen für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen. Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer aus der Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses gingen von 11,6 Mill. Euro auf 6,4 Mill. Euro zurück, Rückstellungen für andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer von 31,1 Mill. Euro auf 28,2 Mill. Euro und die anderen Rückstellungen von 18,4 Mill. Euro auf 14,3 Mill. Euro.

Das Eigenkapital erhöhte sich von 726,8 Mill. Euro um 134,6 Mill. Euro auf 861,4 Mill. Euro. Zurückgeführt wird der Anstieg im Wesentlichen (zu 63,7 Mill. Euro) auf das höhere Konzernergebnis und auf die Thesaurierung von Vorjahresergebnissen (zu 67,5 Mill. Euro) Die Thesaurierung erfolgte insbesondere aufgrund regulatorischer Anforderungen bei mehreren Gesellschaften der Union-Investment-Gruppe. Die Eigenkapitalquote beträgt 55,7% und liegt damit 5,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert in Höhe von 50,5%.

Zum 31. Dezember 2013 beschäftigte die UMH AG 240 (229) Mitarbeiter mit einem durchschnittlichen Alter von 41,3 (40,8) Jahren und einer durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit von 9,4 (8,9) Jahren. Die Union-Investment-Gruppe beschäftigte 2 459 (2 450) Mitarbeiter. Konzernweit betrugen das durchschnittliche Alter 40,9 (40,3) Jahre und die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit 9,5 (9,0) Jahre.

Dass das Ergebnis vor Steuern der UMH bis Mitte 2014 laut Halbjahresbericht der DZ Bank den Sprung auf die erwähnten 277 Mill. Euro geschafft hat, korrespondiert mit der Entwicklung des Nettoneugeschäftes. Letzteres ist in den ersten sechs Monaten 2014 mit 6,9 (6,7) Mrd. Euro stärker gestiegen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Assets under Management haben sich dabei auf 218,8 Mrd. Euro erhöht. Im Vergleich zur Jahresmitte 2013 bedeutet das ein Plus von 10,7%. Im Privatkundengeschäft mit einem Nettoabsatz von 2,4 (2,7) Mrd. Euro wird im ersten Halbjahr auf eine Verdopplung von Absatz und Volumen der Privat-Fonds verwiesen. Diese verwalten mittlerweile ein Vermögen von 6,3 (3,0) Euro. Im institutionellen Geschäft war ein Nettoabsatz von 4,5 (4,0) Euro zu verzeichnen, der die Assets under Management auf 120,6 (108,4) Mrd. Euro ansteigen ließ. Nachhaltigkeit entwickelt sich zum Standard in der institutionellen Kapitalanlage, so die Botschaft der Gesellschaft, verbunden mit dem Hinweis auf einen Bestand an nachhaltig gemanagten Fonds von inzwischen 7,2 Mrd. Euro. Angesicht der maßgeblichen Bedeutung der Entwicklung der Assets under Management für den Provisionsüberschuss der Gesellschaft lassen diese Ergebnisse auch für das laufende Geschäftsjahr ein gutes Ergebnis erwarten.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender), Karl Heinz Moll (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans Joachim Reinke (Vorsitzender), Ulrich Köhne (bis 11. November 2013), Alexander Schindler, Jens Wilhelm, Dr. Andreas Zubrod (seit 1. Juni 2014)

Noch keine Bewertungen vorhanden


X