Bilanzen

WGZ-Bank-Gruppe

Neben WGZ Bank AG Westdeutsche Ge-nossenschafts-Zentralbank, Düsseldorf, als maßgebliches Element umfasst der WGZ-Bank-Konzern die WL Bank Westfälische Landschaft Bodenkreditbank AG, Münster, die WGZ Bank Luxembourg S.A., Luxemburg, die WGZ Bank Ireland plc, Dublin, und elf weitere Tochterunternehmen. Die Muttergesellschaft WGZ Bank wandelte nach Maßgabe des Beschlusses der Generalversammlung vom Juni 2005 mit Eintragung ins Handelsregister am 26. August 2005 ihre Rechtsform von einer eingetragenen Genossenschaft in die einer "genossenschaftlich geprägten" Aktiengesellschaft. Nach einer im Dezember 2005 durchgeführten Kapitalerhöhung über 76 Mill. Euro mit einem Mittelzufluss von 289 Mill. Euro beträgt das Grundkapital der Bank nunmehr rund 605 Mill.Euro.

Im Jahr 2005 haben die angeschlossenen Mitgliedsbanken die aus dem Rechtsformwandel entstandenen Aktien an der WGZ Bank weitestgehend in die neu gegründete WGZ Beteiligungs GmbH & Co. KG eingebracht. Letztere ist eine Zweckgesellschaft für den Erwerbens von solchen Anteilsscheinen von den Mitgliedsbanken sowie deren Verwaltung für die Institute.

Die WGZ Bank und die 235 Mitgliedsinstitute - Volksbanken und Raiffeisenbanken in Nordrhein-Westfalen sowie in den Regierungsbezirken Koblenz und Trier von Rheinland-Pfalz - bilden zusammen den Regionalen Finanzverbund. Das Institut ist mit Niederlassungen am Hauptsitz Düsseldorf sowie in Koblenz und Münster vertreten.

In den ersten sechs Monaten 2006 belief sich der Zinsüberschuss der WGZ-Bank-Gruppe auf 174,7 Mill. Euro und lag damit um 8,4% über dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2005. Neben dem um 5% gesteigerten Zinsüberschuss in der Bank selbst trugen auch die laufenden Erträge aus den Beteiligungen hierzu bei, schreibt das Institut im Zwischenbericht 2006. Bei der WL Bank, in der Immobilienfinanzierungsgeschäft gebündelt ist, stieg der Zinsüberschuss um 6,4% an.

Stärker noch als der Zinsüberschuss erhöhte sich der Provisionsüberschuss in der Gruppe, und zwar um 14,4% auf 38,2 Mill.Euro.Hierzu trug laut Zwischenbericht das Depotbankgeschäft der Luxemburger Tochter mit einer Steigerung von 14,9% überproportional bei. Aber auch im Wertpapiergeschäft, dem Zahlungsverkehr und der Vermögensverwaltung, so wird noch hinzugefügt, wurden die Provisionseinnahmen im ersten Halbjahr 2006 gesteigert.

Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich in der WGZ-Gruppe insgesamt moderat: Zwar war der Verwaltungsaufwand in der Bank um 0,9% leicht rückläufig, allerdings führten laut Zwischenbericht die Expansion des Kommunalgeschäfts und die weiter zunehmenden aufsichtsrechtlichen Vorgaben in der WL Bank dort zu einem Anstieg der Verwaltungsaufwendungen. Leicht erhöhte Personalaufwendungen infolge von Neueinstellungen in den Vertriebsbereichen der Gruppe standen geringere Sachaufwendungen vor allem bei der Bank gegenüber, heißt es weiter.

Die Cost Income Ratio der WGZ-Bank-Gruppe lag nach den ersten sechs Monaten bei 48,5% unter dem Wert des Vorjahres von 49,3%. In der Bank lag die Kennziffer per Jahresmitte 2005 auf dem im Rahmen der mittelfristigen Planung angestrebten Zielmarke von 50,0 (52,1)%, wie die Bank betont.

Insgesamt erhöhte sich das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge der WGZ-Bank-Gruppe zum 30. Juni 2006 um 8,9% auf 120,4 Mill. Euro und in der Bank selbst um 7,8% auf 84,6 Mill.Euro.Nach Berücksichtigung der zeitanteiligen Risikovorsorge, wie das genossenschaftliche Zentralinstitut noch ergänzt, stieg das Betriebsergebnis in der Gruppe um 16,6% auf 90,6 Mill. Euro und in der WGZ Bank um 11,6% auf 59,7 Mill. Euro an.

Die Bilanzsumme der gesamten Gruppe stieg von Januar bis Juni dieses Jahres um 5,8% auf 77,8 Mrd. Euro an. Während die Verbindlichkeiten gegenüber den Mitgliedsbanken um 3,0% abnahmen, wuchsen die Verbindlichkeiten gegenüber der (überwiegend mittelständisch geprägten, so wird hervorgehoben) Kundschaft um 8,3% und die verbrieften Verbindlichkeiten um 9,5% an.

Im zurückliegenden Gesamtjahr 2005 stieg der Zinsüberschuss einschließlich laufender Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren sowie aus Beteiligungen im WGZ-Bank-Konzern um 9,1% auf 324,4 (297,4) Mill. Euro und bei der WGZ Bank um 11,3% auf 219,5 (197,3) Mill. Euro an. Zu dieser Entwicklung haben auch verbesserte Ergebnisse bei den Tochterinstituten beigetragen, so schreibt man im Geschäftsbericht 2005, vor allem der WL Bank. Bei der WGZ Bank erhöhten sich neben dem Zinsüberschuss aus dem operativen Geschäft insbesondere die laufenden Erträge aus Beteiligungen aufgrund höherer Ausschüttungen von Verbundunternehmen um 23,8% auf 70,7 (57,1) Mill.Euro.

Der Provisionsüberschuss beim WGZ-Bank-Konzern belief sich im Geschäftsjahr 2005 auf 67,7 (54,1) Mill. Euro und liegt damit um 25,2% höher als im vorangegangenen Jahr. Der Anstieg resultiert laut Geschäftsbericht aus dem verbesserten Provisionsergebnis der WGZ Bank Luxembourg im Zusammenhang mit dem Ausbau des Depotbankgeschäfts. Um 20,0% auf 67,0 (55,8) Mill. Euro stieg der Provisionsüberschuss der WGZ Bank an. Neben den verbesserten Erträgen aus dem Wertpapierkommissionsgeschäft konnten Ertragssteigerungen insbesondere in den Bereichen Vermögensverwaltung, Zahlungsverkehr und Kreditgeschäft erzielt werden, heißt es von dem Institut.

Der Rohertrag des Konzerns (392, 0 nach 351, 5 Mill. Euro) setzte sich zu 82, 7 (84, 6)% aus dem Zins- und zu 17, 3 (15, 4)% aus dem Provisionsgeschäft zusammen. Damit ist das Geschäft des WGZ-Konzerns deutlich zinslastiger als das des Frankfurter Pendants (stabil 69, 7% beziehungsweise 30, 3%), auch wenn sich die Relation leicht zugunsten des Provisionsgeschäfts entwickelt hat. Beim Vergleich der beiden Banken (AG) zeigen sich derweil deutlich ähnlichere Strukturen zwischen Frankfurt und Düsseldorf. So trug das Zinsgeschäft im Rheinland mit 76, 6 (77, 9)% zum Rohertrag bei und das Provisionsgeschäft 23, 4 (22, 1)%, während es am Main 73, 7 (74, 1)% beziehungsweise 26, 3 (25, 9)% waren.

Im WGZ-Bank-Konzern erhöhte sich im Berichtsjahr 2005 der Verwaltungsaufwand um 3,8% auf 223,0 (214,8) Mill.Euro.Auch in der Bank stieg diese Kostenposition an, und zwar um 2,8% auf 177,3 (172,6) Mill.Euro.Rückläufigen Sachkosten standen dabei ansteigende Personalaufwendungen gegenüber; letztere erhöhten sich im Wesentlichen durch die (einmalig)

erhöhten Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen aufgrund der Herabsetzung des Abzinsungssatzes von 6,0% auf 4,5% an, wie die Bank im Geschäftsbericht erläutert. Trotz der angestiegenen Verwaltungskosten reduzierte sich sowohl im WGZ-Bank-Konzern (von 52,6% auf 49,2%) wie auch in der Bank (von 55,7% auf 51,9%) die Cost Income Ratio.

Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge stieg im WGZ-Bank-Konzern, bei einem sonstigen betrieblichen Ergebnis von 9,8 (5,6) Mill. Euro, um insgesamt 35,9% auf 164,9 (121,3) Mill. Euro an. Für die Bank wird unter Berücksichtigung des sonstigen betrieblichen Ergebnisses von 8,0 (10,4) Mill. Euro ein Wert von insgesamt 114,2 (87,5) Mill. Euro ausgewiesen, was einem Plus von 30,6% entspricht.

Mit 65,7 (72,6) Mill. Euro werden im Konzern die Aufwendungen für die Risikovorsorge beziffert. Für die Bank lagen sie mit 50 Mill. Euro exakt auf Vorjahresniveau. Neben der gebotenen Risikovorsorge für akute und latente Risiken aus dem Kreditgeschäft sei dieser Posten geprägt von einer wiederum beträchtlichen Dotierung der ungebundenen Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB.

Das Ergebnis aus dem sonstigen Geschäft

des WGZ-Bank-Konzerns betrifft laut Geschäftsbericht im Wesentlichen Bewertungsergebnisse des Finanzanlagevermögens bei Tochterunternehmen. In der Bank fielen im Wesentlichen konsolidierungspflichtige Buchgewinne aus der Einbringung der Beteiligung an der WGZ Bank Luxembourg an. Diese wurden zur Stärkung des Fonds für allgemeine Bankrisiken um 65,6 Mill. Euro verwandt. Nach Abzug der Steueraufwendungen erhöhte sich der Jahresüberschuss im Vergleich zum Vorjahr beim Bankkonzern um 38,4% auf 125,1 (90,4) Mill.Euro.Der Jahresüberschuss der WGZ Bank wird mit 87,9 (67,7) Mill. Euro angegeben. Aus dem letzterem wurden die satzungsmäßigen Rücklagen mit 25,0 (35,0) Mill. Euro dotiert.

Die Geschäftsentwicklung des Konzerns wird, so schreibt das genossenschaftliche Zentralinstitut, im Wesentlichen von der Bank beeinflusst, deren Anteil rund 48% am unkonsolidierten Konzern-Bilanzvolumen beträgt. Die Bilanzsumme der WGZ Bank stieg im Berichtsjahr 2005 um 6,0% auf 36,6 (34,5) Mrd. Euro an. Insbesondere aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung der WL Bank im Kommunalgeschäft erhöhte sich die Konzernbilanzsumme insgesamt um 11,3% auf 73,6 (66,1) Mrd.Euro.Das Geschäftsvolumen weitete sich um 11,7% auf 75,2 (67,4) Mrd. Euro aus.

Im WGZ-Bank-Konzern stiegen die Forderungen an Kunden um 7,2% auf 23,2 (21,7) Mrd. Euro an. Diese Bilanzposition sank bei der Bank aufgrund eines überwiegend zurückhaltenden Firmenkundengeschäfts 3,0% auf 6,2 (6,4) Mrd.Euro.Eine positive Entwicklung des Kreditgeschäfts bei der WL Bank habe den Rückgang im klassischen Geschäft mit Firmenkunden bei der WGZ Bank überkompensiert. Das gesamte Neugeschäft der WL Bank einschließlich Prolongationen erhöhte sich im Jahr 2005 um 36% auf rund 8,3 Mrd. Euro, was mit einem Anteil von 7 Mrd. Euro maßgeblich durch das Kommunalgeschäft getragen wurde.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

stiegen bei der WGZ Bank um 23,4% auf 4,5 (3,7) Mrd. Euro an, was das Institut darauf zurückführt, dass das Geschäft mit Kapitalmarktpartnern des Nichtbankensektors - im Wesentlichen Kapitalanlagegesellschaften, Versicherungen und öffentliche Kunden - intensiviert wurde. Aufgrund der Einlagenzuwächse, insbesondere bei der WL Bank und der WGZ Bank Luxembourg, so heißt es weiter, erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden beim WGZ-Bank-Konzern um 27,8% auf 13,2 (10,3) Mrd.Euro.

Hinsichtlich der Struktur im Kundengeschäft zeigen sich zwischen den beiden Zentralbank-Konzernen der Genossenschaftsgruppe deutliche Unterschiede. So liegt das Verhältnis von Kundeneinlagen in Prozent der Kundenforderungen beim WGZ-Konzern mit 56,8 (47,7)% deutlich niedriger als das der Frankfurter Gruppe mit 84,5 (82,6)%. Beim Vergleich der beiden Aktiengesellschaften wird der Unterschied sogar noch wesentlich deutlicher: So beträgt die entsprechende Kennzahl bei der WGZ Bank 72,7 (57.2)% und bei der DZ Bank 137,5 (140,1)%.

Um 2,0% auf 11,7 Mrd. Euro verringerten sich die Forderungen an angeschlossene
Kreditinstitute im WGZ-Bank-Konzern, bei der Bank verzeichnete man lediglich einen leichten Rückgang von 0,6% auf 10,3 Mrd.Euro.Das Vermittlungsgeschäft mit öffentlichen Fördermitteln war wiederum insbesondere aufgrund des Nachfragerückgangs nach privaten Wohnraumfördermitteln rückläufig, wird erläutert, sowohl bei den gestellten Anträgen als auch im Antragsvolumen. Aber auch die Vermittlung gewerblicher Fördermittel und Existenzgründungskredite sei zurückgegangen, viele Kreditnehmer hätten das 2005 weiter sinkende Zinsniveau zur Umschuldung genutzt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber angeschlossenen Kreditinstituten waren beim WGZ-Bank-Konzern um 10,9% auf 9,4 Mrd. Euro und bei der WGZ Bank um 12,1% auf 8,8 Mrd. Euro rückläufig. Hier machten sich aus Sicht der Bank Umschichtungen der Mitgliedsbanken auch in Wertpapiere der WGZ Bank bemerkbar.

Im Interbankengeschäft stiegen die Ausleihungen an andere Kreditinstitute im Konzern um 26,8% auf 13,0 Mrd. Euro und bei der WGZ Bank um 29,0% auf 7,4 Mrd. Euro an. Die Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditinstituten wurden beim
WGZ-Bank-Konzern um 7,8% auf 21,9 Mrd. Euro und bei der WGZ Bank um 5,9% auf 14,1 Mrd. Euro ausgeweitet.

An den Kapitalmärkten begab der Bankkonzern Schuldverschreibungen in Höhe von 25,3 (21,7) Mrd. Euro und damit 16,3% mehr als im vorangegangenen Jahr. Darin spiegele sich die höhere Refinanzierungstätigkeit der WL-Bank durch Platzierungen von öffentlichen Pfandbriefen und Hypothekenpfandbriefen wider, heißt es dazu im Geschäftsbericht. So wurden Jumbo-Emissionen über 2,4 Mrd. Euro am Markt platziert. In der Bank beliefen sich die Schuldverschreibungen auf 3,1 Mrd.Euro.Der Ausweis der verbrieften Verbindlichkeiten erhöhte sich unter Berücksichtigung von Tilgungen und Fälligkeiten um 21,5% auf 5,6 (4,6) Mrd.Euro.

Investitionen der WL Bank, der WGZ Bank Ireland und der WGZ Bank Luxembourg führten nach eigenen Angaben zum Anstieg des Wertpapierbestands beim WGZ-Bank-Konzern um insgesamt 16,1% auf 23,1 (19,9) Mrd.Euro.Die entsprechende Position erhöhte sich in der Bank durch Investitionen in festverzinsliche Anleihen um 6,0% auf 10,0 (9,4) Mrd.Euro.

Der Beteiligungsbestand des Bankkonzerns erhöhte sich im Berichtsjahr um 0,1 Mrd. Euro oder 5,3% auf 1,4 (1,3) Mrd.Euro.Als wesentliche Ursache für den Anstieg nennt die Bank den Ausbau der Beteiligung an der Volksbank International AG, Wien, und die Teilnahme an deren Kapitalmaßnahmen. Des Weiteren habe die WGZ Initiativkapital ihr Beteiligungsportfolio weiter ausgebaut. Bei der Bank erhöhte sich der Beteiligungsbestand um 0,1 Mrd. Euro oder 5,5% auf 2,1 (2,0) Mrd.Euro.Der Anstieg resultiere dabei aus Erhöhungen von rund 110 Mill. Euro der im Konzernjahresabschluss nicht enthaltenen Anteile an verbundenen Unternehmen.

Personalien: Aufsichtsrat: Dieter Philipp (Vorsitzender), Gerhard Kötter (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Werner Böhnke (Vorsitzender), Michael Fraedrich, Karl-Heinz Moll, Hans Pfeifer (bis 1. Oktober 2006), Thomas Ullrich, Hans-Bernd Wolberg

Noch keine Bewertungen vorhanden


X