Schwerpunkt: 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland

Ein wichtiger Beitrag zu Wohlstand, Stabilität und Vertrauen

Wir feiern in diesen Tagen ein besonderes Jubiläum: 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland, das sind 60 Jahre Frieden, Freiheit zumindest für die Menschen im westlichen Teil Deutschlands - und steigender Wohlstand für ein Volk, das nach den furchtbaren Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs ganz von vorne beginnen musste. Die Formel für den Neubeginn lautete damals Währungsunion kombiniert mit einer Wirtschaftsreform, die das Handeln des Einzelnen und von Unternehmen bei größtmöglicher Freiheit so lenkte, dass sich im Gesamtsystem automatisch größtmögliche soziale Gerechtigkeit entfalten konnte.

Das Erfolgsmodell der "sozialen Marktwirtschaft" ist noch heute prägend für unser Gesellschaftssystem. Der Staat gleicht dabei soziale Unterschiede innerhalb der Bevölkerung bis zu einem gewissen Grad aus, damit alle in der Wirtschaft an gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen teilnehmen können. Möglich war der Erfolg der sozialen Marktwirtschaft, weil es Institutionen wie die Sparkassen gab, die diesen Weg von Anfang an unterstützt und gefördert haben.

Die Währungsreform

Als sich 1948 abzeichnete, dass es einen oder gar zwei neue Staaten auf deutschem Boden geben würde, waren viele Sparkassen schon 100 Jahre alt, manche sogar schon etwas älter. Sie hatten die Menschen in Deutschland schon durch zahlreiche gesellschaftliche Umbrüche begleitet. Die dezentrale Organisationsform, der enge und vertrauensvolle Kontakt zu Kunden aller gesellschaftlicher Gruppen und die geschäftliche Ausrichtung auf die jeweilige Region, ermöglichten es den Sparkassen daher auch, einen enormen Beitrag bei der Durchführung der Währungsunion zu leisten. Am 20. Juni 1948 und an den folgenden Tagen versorgten sich viele Millionen Deutsche an ihren Schaltern mit dem sogenannten "Kopfgeld" von 40 DM, das jedermann im Tausch gegen Reichsmark erhalten konnte. Noch sehr viel längere Zeit waren sie und ihre Mitarbeiter damit beschäftigt, Konten und Depots auf die neue Währung umzustellen.

Wie schon nach der großen Inflation der zwanziger Jahre traf der Währungsschnitt von 1948 insbesondere die Kontensparer sehr hart. Am Ende eines langwierigen, komplizierten Prozesses wurden viele Sparkonten im Verhältnis 100 zu 6,5 umgestellt, das heißt, dem Kontoinhaber blieben von ersparten 100 Reichmark gerade einmal 6,50 DM. Die Sparkassenorganisation unter ihrem damaligen Präsidenten Fritz Butschkau setzte sich deshalb vehement für Nachbesserungen bei der Behandlung von Sparguthaben ein. 1952/1953 konnte sie den Erfolg verbuchen, dass für Guthaben von Vertriebenen und für Guthaben, die vor 1940 bestanden hatten, Entschädigungsleistungen gesetzlich festgelegt wurden.

Engagement für die Geldwertstabilität und den Wiederaufbau

Nicht nur wegen des Eintretens für eine "Altsparer-Entschädigung" wurde Fritz Butschkau als "Vater der Sparer" bezeichnet. Diesen Ehrentitel verdankte er insbesondere auch seinem nimmermüden öffentlichen Einsatz für die Geldwertstabilität. Auf Butschkaus Initiative gründeten die Kredit- und die Lebensversicherungsbranche 1956 die "Gemeinschaft zum Schutz der deutschen Sparer" als verbandsübergreifende Einrichtung. Bis zu ihrer Auflösung 1998 im Zuge der Euro-Einführung verstand sich die "Gemeinschaft" als Treuhänder der Sparerinteressen und trat in der Wirtschaftspolitik und in der Öffentlichkeit für die innere Kaufkraftstabilität der D-Mark ein. Auch Butschkaus Nachfolger im Amt des DSGV-Präsidenten fühlten und fühlen sich diesem Thema verpflichtet. Sie alle hatten großen Anteil daran, dass das Engagement für eine stabile Währung das öffentliche Bild der Sparkassen wesentlich prägt.

Die späten vierziger und frühen fünfziger Jahre standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaus. Sparkassen und Landesbanken/Girozentralen spielten dabei eine zentrale Rolle. Oft bis an die Grenze ihrer eigenen finanziellen Tragfähigkeit vergaben sie Kredite an kriegsgeschädigte Unternehmen und Privatpersonen und vor allem auch an Flüchtlinge und Vertriebene. Die Sparkassen beteiligten sich an staatlichen Wiederaufbauprogrammen und standen an erster Stelle bei der Weiterleitung und Verwaltung von öffentlichen Darlehen zur Existenzaufbauhilfe.

Besonders eindrucksvoll war der Beitrag zum Wohnungsbau. Kriegszerstörungen, unterbliebene Investitionen und die Nachfrage von Flüchtlingen und Vertriebenen hatten einen großen Bedarf an Wohnraum geschaffen, dessen Befriedigung in der Frühphase der Bundesrepublik höchste Priorität hatte. Allein die Sparkassen finanzierten etwa jede dritte neue Wohnung. Rechnet man die Leistungen der Landesbanken/Girozentralen und der Landesbausparkassen hinzu, so waren die Institute der Sparkassenorganisation sogar an der Finanzierung jeder zweiten fertiggestellten Wohnung beteiligt. Ein Großteil der Mittel floss dabei in den sozialen Wohnungsbau.

Im weiteren Verlauf der fünfziger Jahre wurden die Sparkassen zu einem der Träger des "Wirtschaftswunders". Dank der ständig steigenden Sparleistungen ihrer Kunden konnten sie verstärkt Mittel für die wachsende Kreditnachfrage der kleinen und mittleren Unternehmen, der Kommunen und der privaten Haushalte bereitstellen. Speziell um die Konsumwünsche von "Otto Normalverbraucher" zu erfüllen, führten sie 1952 den "Kaufkredit", ein Teilzahlungsdarlehen, ein.

Beitrag zum "Wirtschaftswunder"

Die zunehmende Einbindung deutscher Unternehmen in die Weltwirtschaft begleiteten die Institute, indem sie ihre Leistungen in der Außenhandelsfinanzierung und im Auslandszahlungsverkehr konsequent ausbauten. Dabei erwies sich der Verbund mit den Landesbanken/Girozentralen als großer Vorteil.

Genauso wie die Sparkassen sich im Interesse der Allgemeinheit für eine stabilitätsorientierte Wirtschafts- und Währungspolitik einsetzten, traten sie dafür ein, die politischen Rahmenbedingungen für die Vermögensbildung breitester Bevölkerungsschichten zu verbessern. Auch ihrem Einfluss war es zu verdanken, dass seit der Verabschiedung des Sparprämiengesetzes von 1959 Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen in den Genuss staatlicher Förderungsleistungen kamen. Das Vermögensbildungsgesetz (312-Mark-Gesetz), das der Bundestag 1961 verabschiedete, entsprach grundsätzlich ebenfalls dieser Intention. Doch ging es nicht weit genug. Erst das Zweite Vermögensbildungsgesetz von 1965 griff eine zentrale Forderung der Sparkassen auf: es ermöglichte die Aufnahme vermögenswirksamer Leistungen in Tarifverträge. Die Zahl der Arbeitnehmer, die solche Leistungen in Anspruch nahmen, stieg in der Folge sprunghaft an.

Bargeldlose Lohn- und Gehaltszahlung

Vom Sparbuch abgesehen, nutzten bis weit in die fünfziger Jahre hinein die meisten Bundesbürger kaum Bankprodukte. Dies änderte sich, als seit 1957 immer mehr Unternehmen dazu übergingen, Löhne und Gehälter zu überweisen, statt sie ihren Mitarbeitern bar auszuzahlen. Arbeiter und Angestellte richteten nun Girokonten ein und wurden dadurch "bankfähig". Die Sparkassenorganisation hatte die Einführung der bargeldlosen Lohn- und Gehaltszahlung mit vorangetrieben und nutzte den Vorteil, dass sich die Unternehmen häufig der Sparkassen bedienten, weil diese ein dichtes Zweigstellennetz besaßen und bereits die Gehaltszahlungen in der Kommunalverwaltung abwickelten. Die Zahl der Girokonten für Privat- und Geschäftskunden bei den Sparkassen stieg rapide. 1958 waren es etwa 4,7 Millionen, 1960 schon sechs Millionen und 1970 über 15 Millionen Girokonten, davon 12,7 Millionen für Arbeitnehmer und Rentner.

Der "bankfähig" gewordene Bürger war aber nicht automatisch schon ein "mündiger" Konsument. Entsprechend der päda-gogisch-aufklärerischen Tradition, in der sie seit ihrer Gründung vor über 200 Jahren stehen, übernahmen die Sparkassen daher Verantwortung für die Verbraucherbildung und -beratung. 1958 gründeten sie die "Zentralstelle für rationelles Haushalten". Unter dem Namen "Geld und Haushalt - Beratungsdienst der Sparkas-sen-Finanzgruppe" trägt sie bis heute mit kostenlosen Angeboten rund um das Thema Haushalt und Finanzen dazu bei, die wirtschaftliche Kompetenz und die finanziellen Gestaltungsspielräume der Menschen nachhaltig zu verbessern. Speziell die ökonomische Bildung von Kindern und Jugendlichen fördern die Sparkassen zum Teil seit Jahrzehnten durch den Schulservice, das "Planspiel Börse" und den "Deutschen Gründerpreis für Schüler".

Im liberalisierten Wettbewerb (sechziger bis achtziger Jahre)

Mit dem wirtschaftlichen Erfolg der Bundesrepublik wuchsen auch die finanziellen Spielräume der Bürgerinnen und Bürger, und ihr Bedarf an Bankdienstleistungen nahm zu. Gleichzeitig intensivierte sich der Wettbewerb zwischen den drei "Säulen" der Kreditwirtschaft.

Allerdings unterlag der Bankenmarkt noch vielen rechtlichen Beschränkungen, welche die freie Konkurrenz der verschiedenen Anbieter behinderten. So konnten Kreditinstitute bis 1958 neue Filialen nur dann eröffnen, wenn die Aufsichtsbehörden zuvor geprüft hatten, ob am vorgesehenen Standort ein Bedarf für eine weitere Bankstelle bestand. Nach dem Wegfall dieser Regelung bauten die Sparkassen ihr Zweigstellennetz zielgerichtet aus, um ihrem öffentlichen Auftrag gerecht zu werden, alle Bevölkerungsgruppen überall im Land mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen zu versorgen. Existierten 1958 etwa 9 900 Stellen, so belief sich die Zahl 1960 schon auf fast 12 000. Weitere zehn Jahre später konnten Sparkassenkunden ihre Geldgeschäfte an mehr als 16 000 Standorten abwickeln.

Sogar bis ins Jahr 1967 hinein wurden die Soll- und Habenzinssätze durch eine staatliche Zinsverordnung reglementiert, sodass es praktisch keinen Konditionenwettbewerb zwischen Banken und Sparkassen gab. Unter den Institutsgruppen war die Sparkassenorganisation die Einzige, die schon früh eine Liberalisierung und die Einführung marktwirtschaftlicher Verhältnisse im gesamten Einlagen- und Kreditgeschäft forderte. Dieser Forderung entsprach erst Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller, indem er die Aufhebung der Zinsverordnung mit Wirkung zum 1. April 1967 verfügte. Im selben Jahr wurde das staatlich sanktionierte Wettbewerbsabkommen zwischen den Bankengruppen aufgehoben. Es hatte dafür gesorgt, dass Banken und Sparkassen nur sehr eingeschränkt für sich und ihre Produkte werben durften. Wiederum waren es die Sparkassen, die sich stärker als andere für eine Deregulierung auch auf diesem Feld eingesetzt hatten.

1968 bestätigte eine im Auftrag des Bundestages durchgeführte Wettbewerbsenquete die Stellung der Sparkassen in der deutschen Kreditwirtschaft. Ihr öffentlicher Auftrag wurde darin als Korrektiv im Wettbewerb ausdrücklich gewürdigt. So gestärkt gingen sie in die neue Ära einer verstärkten Marktorientierung. Mit Produkten wie der Scheckkarte und dem Sparkassenbrief (1967), dem Dispositionskredit (1968), der Sparkassenobligation (1970) und der Eurocheque-Karte (1972) offerierten sie den Privatkunden eine erweiterte Palette von modernen Bankdienstleistungen - getreu ihrem 1963 eingeführten Slogan "Wenn's um Geld geht ... Sparkasse". Das bewährte, aber bis dahin noch nicht zum Massengeschäft gereifte Investmentsparen, das die Sparkassen schon seit 1956 durch die Fondsgesellschaft Deka anboten, erlebte in den siebziger Jahren einen starken Aufschwung.

Automatisierung

Im Interesse ihrer Kunden setzten die Sparkassen konsequent auf die Chancen des technischen Fortschritts in Form von Automatisierung und elektronischer Datenverarbeitung. Bereits 1968 installierte die Sparkasse in Tübingen den ersten Geldausgabeautomaten Deutschlands. Ein gutes Jahrzehnt später begannen die Sparkassen mit dem Aufbau ihres bundesweiten Automatennetzes, das heute mit über 25 700 Geräten das dichteste im Land ist. Auch den heutzutage selbstverständlichen Service, Kontoauszüge selbst auszudrucken, konnten 1973 in Deutschland erstmals Sparkassenkunden nutzen.

Von der wachsenden Leistungsstärke der Sparkassen profitierten nicht nur die privaten Kunden, sondern auch Unternehmen und Selbstständige. Die Sparkassen bauten ihre Marktanteile im Firmenkundengeschäft stetig aus und wurden zum wichtigsten finanziellen Partner des Mittelstandes in der Bundesrepublik. Ausgezeichnete Kenntnis der regionalen und lokalen Gegebenheiten und intensive Kundenberatung waren die Trümpfe, mit denen sie bei etablierten Unternehmern und Existenzgründern punkteten. Ihr Produktkatalog umfasste längst mehr als kurz-, mittel- und langfristige Kredite. Moderne Finanzierungsinstrumente wie Leasing und Factoring oder die Bereitstellung von Wagnis- und Beteiligungskapital gehörten ebenso dazu. Möglich wurde dies durch die Gründung von Spezialunternehmen und den konsequenten Ausbau des Verbundes auf regionaler wie auf Bundesebene.

Die Deutsche Wiedervereinigung und Euro-Einführung

Sparkassen gehörten zu den Institutionen, die es sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR gab. Allerdings hatten sie sich in beiden Teilen Deutschlands unterschiedlich entwickelt. Im Westen waren sie zu modernen Universalkreditinstituten geworden, die sich mit großem Erfolg im Wettbewerb eines marktwirtschaftlich organisierten Kreditwesens behaupteten.

In Ostdeutschland hingegen waren sie Instrumente der Planwirtschaft mit ihnen zugewiesenen Kunden und einem eng begrenzten Leistungsangebot. Im Vergleich mit den Instituten in der Bundesrepublik hatten die "Ostsparkassen", begründet durch das Wirtschaftssystem, kaum Entwicklungschancen. In der Folge waren die DDR-Sparkassen personell und materiell nur dürftig ausgestattet. Insbesondere beim Einsatz moderner Technik lagen Welten zwischen Ost und West.

Dennoch gelang es nach dem "Mauerfall" erstaunlich schnell, in den fünf neuen Bundesländern ein leistungsfähiges Sparkassennetz aufzubauen, das fest in die Strukturen der Finanzgruppe integriert war. Möglich wurde dies durch eine beispiellose solidarische Anstrengung der gesamtdeutschen Sparkassenorganisation und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - Präsident Helmut Geiger hatte schnell die enormen Chancen erkannt.

Jeder ostdeutschen Sparkasse standen seit 1990 Betreuungssparkassen aus der "alten" Bundesrepublik zur Seite. Diese vorsorgten sie mit banktechnischen Geräten und Büromaschinen, stellten ihnen eigenes Personal zur Verfügung und unterstützten sie bei der Aus- und Weiterbildung. Alle Anstrengungen wären aber vergeblich gewesen, wenn nicht die Menschen in Ostdeutschland den Sparkassen als Kunden die Treue gehalten hätten. Denn auch nachdem sie ihre Bankverbindung frei wählen konnten, blieben die meisten von ihnen Kunden.

Gerade in Ostdeutschland sind die Sparkassen heute, abgesehen von den Genossenschaftsbanken, häufig die einzigen Kreditinstitute, die mit ihrer Präsenz vor Ort persönlichen Kontakt zu Privat- und Geschäftskunden pflegen. Als Förderer der lokalen Wirtschaft, von Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport sind sie unverzichtbare Pfeiler einer Strukturpolitik, die auf die Stärkung der in den Regionen vorhandenen Potenziale setzt.

Neben der Wiedervereinigung gehörten die Fortschritte bei der politischen und wirtschaftlichen Integration Europas - die Europäische Union (1992), der Europäische Binnenmarkt (1993) und die Wirtschafts- und Währungsunion (1999) - zu den Themen, die die Deutschen in den neunziger Jahren sehr beschäftigten. Die Sparkassen-Finanzgruppe begrüßte diese Entwicklungen nachdrücklich. Sie unterstützte gerade auch die Einführung der Gemeinschaftswährung Euro als wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Europas. Jedoch verband sie diese Unterstützung mit der Forderung nach stabilitätspolitischer Glaubwürdigkeit von Beginn der Währungsunion an.

Verändertes Bankgeschäft die "digitale Revolution"

1948 hatten die Sparkassen bei der Währungsreform in Westdeutschland eine große Bedeutung gehabt, und als 1990 die D-Mark zur gesamtdeutschen Währung wurde, erhielten die meisten Menschen in Ostdeutschland an ihren Schaltern das neue Geld. Dieselbe zentrale Rolle übernahmen sie auch bei der Euro-Bargeldeinführung zum 1. Januar 2002. Millionen Bundesbürger holten sich bei ihnen die "Euro-Starter-Kits" ab, und pünktlich zum Jahreswechsel 2001/2002 konnten sie an allen Geldautomaten der Sparkassen- Finanzgruppe die neuen Euro-Geldscheine erhalten.

Die neunziger Jahre standen nicht nur im Zeichen der Wiedervereinigung. Der technische Fortschritt, insbesondere der Siegeszug des Computers, begann das Bankgeschäft zu revolutionieren. Neben die Geschäftsstelle als klassischen Ort des Kontakts zwischen Bank und Kunde traten neue Kommunikations- und Vertriebskanäle sehr früh bereits das Telefon und natürlich auch das Internet. Mit den "Direktbanken" entstand ein neuer Typ des Kreditinstituts, das mit seinen Kunden ausschließlich über solche Medien in Verbindung tritt.

Selbstverständlich nutzten auch die Sparkassen die Chancen der neuen Technologien. Sie veränderten jedoch nicht ihr Geschäftsmodell. Vielmehr integrierten sie im Rahmen einer "Multikanalstrategie" die neuen Medien in ihr bewährtes Vertriebssystem. Jeder Kunde soll selbst entscheiden können, ob und bei welchen Gelegenheiten er die Geschäftsstelle seiner Sparkasse aufsucht oder anderen Wegen der Kontaktaufnahme den Vorzug gibt. Dass die Institute über zwölf Millionen Online-Girokonten führen, zugleich aber auch das bei Weitem dichteste Zweigstellennetz unterhalten, ist daher kein Widerspruch, sondern entspricht ihrer Geschäftsphilosophie, die den Kunden ins Zentrum stellt.

Heute, am Ende des ersten Jahrzehnts im 21. Jahrhundert, steht Deutschland vor neuen, großen Herausforderungen. Niemand konnte noch vor einem Jahr voraussehen, dass sich unser Land heute in einer tiefen Rezession befinden würde. Das Erfolgsmodell Bundesrepublik Deutschland wird erneut auf eine harte Probe gestellt.

Grundsolides Geschäftsmodell

Und wieder sind es die Sparkassen, die einen großen Beitrag zur Stabilität und Sicherheit der gesamten Volkswirtschaft leisten. Während andernorts Unternehmen beklagen, dass es immer schwieriger werde, Kredite zu bekommen, haben die deutschen Sparkassen im vergangenen Jahr ihre Zusagen bei Finanzmitteln für Unternehmen und Selbstständige im Vergleich zu 2007 noch einmal um 10,4 Prozent ausgebaut. Sie sind und bleiben der zuverlässige Finanzpartner in allen Regionen des Landes. Sie machen Geschäfte, die sie verstehen, mit Kunden, die sie kennen. Und sie sind bereit, sich langfristig zu binden.

Rund 80 Prozent des Kreditbestandes der Sparkassen sind langfristige Finanzierungsmittel mit einer Laufzeit von mehr als fünf Jahren. Möglich ist dies, weil die Institute auch in diesen Zeiten über eine stabile Liquiditäts- und Refinanzierungsbasis verfügen. Ein solches Geschäftsmodell ist grundsolide, weitestgehend krisenresistent und schafft Vertrauen bei den Menschen.

Es wird in den nächsten Monaten darum gehen, alles dafür zu tun, damit die deutsche Wirtschaft möglichst schnell wieder auf einen stabilen Wachstumspfad einschwenken kann. Die 438 Sparkassen und das Know-how ihrer Spezialfinanzierer, wie beispielsweise die Landesbausparkassen, die Deka, die Landesbanken oder die Deutsche Leasing, werden alles dafür tun, um diesen Prozess zu unterstützen - für die Menschen und für unser Land!

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